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Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Titel: Macabros 040: Tal der tausend Foltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wirklich
kampflos von mir bezwingen? Rha-Ta-N’my, die von ihrem
unsichtbaren Thron aus jetzt zusieht, wird enttäuscht sein, eine
so schlappe Auseinandersetzung verfolgen zu müssen.«
    Da sauste ihre Peitsche ein zweites Mal herab. Hart krachte das
elastische Metallband auf die Schädelplatten. Funken stoben
darüber hinweg.
    Björn rollte sich zur Seite, ließ das Schwert des Toten
Gottes liegen und griff nach der zweiten Peitsche, welche die
Geisterkämpfer zurückgelassen hatten.
    Es blieb ihm keine andere Wahl. Er mußte kämpfen. Und
er mußte siegen, um sein großes Ziel zu erreichen:
Tschinandoah.
    Der Gedanke daran erfüllte ihn mit Kraft und neuem Mut.
    Er war überrascht, mit welcher Leichtigkeit er die Peitsche
führte wie schnell er mit der neuen Waffe zurechtkam. Es war,
als beeinflusse die Peitsche den Kämpfer.
    Er erwiderte die Angriffe Danielles, warf sie zurück. Die
messerscharfen Schnüre wickelten sich spiralförmig
zusammen, als er einen Schlag der Französin erwiderte. Es
knallte laut und schallend, als sie die Schnüre heftig
auseinanderzogen.
    In seinem ersten Leben hatte er als Kaphoon manchen Zweikampf heil
überstanden. Seine Erfahrungen und seine Wendigkeit kamen ihm
nun zugute.
    Es gelang ihm, Danielle in die Leere laufen zu lassen, sofort
hinter ihr herzujagen und die Metallpeitsche um ihre Hüften zu
schlingen, ohne fest zuzuziehen.
    Die Französin stand wie vom Donner gerührt.
    Ihr Körper bebte, und ihre vom Saft der ätzenden Pflanze
aufgequollene Gesichtshälfte zuckte konvulsivisch.
    »Zieh zu!« preßte sie hervor, und kalter
Schweiß perlte auf ihrer Stirn. »Mach’s kurz!
Quäl mich nicht!«
    »Ich werde dich nicht töten«, wisperte er, sein
Gesicht dem ihren nähernd. »Ich kann es nicht. Wir
müssen fliehen von hier.«
    »Fliehen?« stieß sie hervor. Um ihre Lippen zuckte
es heftig. »Kannst du mir sagen, wie man aus der Hölle
entkommt, wenn alle Türen nur noch tiefer hineinführen?
Laß dich auf nichts ein, Björn! Ein kurzer Ruck – und
alles ist vorbei. Du bist frei, kannst gehen, wohin du willst. Ich
bin ein Ballast für dich. Es ist gut, daß es so gekommen
ist. Du mußt nach Tschinandoah, verlier dein Ziel nicht aus den
Augen.«
    Sprach so eine Hexe?
    »Es gibt keine Freiheit. Sie ist eine Falle. Auch der in der
Silberrüstung hat gesiegt. Konnte er gehen? Nein! Er wurde
hintergangen. Er mußte ebenso wie sein Gegner im Tal der
endlosen Qualen bleiben. Der eine wurde zu einer Blume, die sein
trauriges, knochenloses Gesicht zeigt, der andere spendierte die
Zellen seines Körpers, um irgendeiner neuen wuchernden
Schöpfung Tamuurs zum Leben zu verhelfen, während sein
leerer Schädel dazu dient, den Boden des Talkessel zu
pflastern.«
    Da wurde er gepackt.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm er die geisterhafte Bewegung noch
wahr. Aus den mannshohen Röhrenknochen stiegen rasend schnell
sich drehende Dämpfe, die zu langen, bleichen Armen wurden und
ihn packten.
    Heftig wurde er nach hinten gerissen.
    Er war eine zehntel Sekunde schneller. Er ließ den Griff der
Peitsche los, und der lockere Stahl rutschte über Danielles
schlanken Leib und bildete auf dem Boden einen Kreis, und sie stand
mitten drin.
    Hellmark flog nach, hinten, wurde von den gespenstischen
Händen festgehalten. Zwei umspannten seine Beine zwei rissen ihm
seine Armee fest auf den Rücken.
    Er versuchte verzweifelt, sich dem Zugriff der Unsichtbaren zu
entwinden. Es gelang ihm nicht. Hellmark wurde gewaltsam gegen einen
der breiten Röhrenknochen gepreßt und dort
festgehalten.
    In der Mitte der kleinen Arena stand Danielle. Jetzt trat sie aus
dem Kreis der Metallpeitsche ließ die eigene einmal hart und
kurz knallen, lief zwei, drei Schritte nach vorn – und wirbelte
die Peitsche hoch.
    Die Schnur flog durch die Luft und legte sich mörderisch um
Hellmarks Hals.
    Aus! raste der Gedanke durch sein Hirn.
     
    *
     
    Ka-To lief geduckt durch den unheimlichen Wald.
    Wie sollte er, der aus Ullnak kam, sich hier zurechtfinden?
    Er war ein Krüppel, waffen- und hilflos. Nur noch ein
Geduldeter in einem Reich der Verlorenen, in einem Tal, das ein
Wahnsinniger regierte.
    Aleana! Der Gedanke an sie hielt ihn noch auf den Beinen.
Längst schon hatte er aufgeben, sich zu Boden werfen und sterben
wollen…
    Aleana!
    Wo mochte sie stecken?
    Er wollte sie noch einmal wiedersehen, wenn Tamuur ihre
Schönheit nicht zerstört hatte – aber nein, Tamuur
behauptete doch, Aleana zu lieben – weil sie ihn

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