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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sie
hinterließen. Es kamen auch andere, durch sogenannte
Dimensionstore. Ihr Bruder studierte jahrelang eine Schrift, die sich
mit einer Rasse, die diesen Weg wählte, befaßte, und er
kam hinter das System der magischen Felder. Zu diesem Zeitpunkt schon
hielt ich ihn im Auge, griff aber noch nicht ein. Die Felder erhalten
gewisse Abwehrformeln, die eine Ausstrahlung bewirken, welche Wesen,
die von besonderer Art sind, zurückweisen. Nehmen wir an, ich
gehöre dazu…«
    Kenneth Herold schluckte. »Henry hatte recht. Er sprach von
den bösen Geistern, die die Früchte seiner Arbeit ernten
würden, wenn er nicht aufpasse…«
    »Davon wollen wir jetzt nicht reden. Der Weg nach drüben
ist frei – durch Menschenhand von dieser Seite des Daseins aus
freigelegt. Damit wurden auch Sperren aufgehoben, die für Wesen
meiner Art wie für Menschenhand ein elektrisch geladener Zaun
wirken.«
    »Dämon… du bist ein Dämon«, entrann es
Kenneth Herolds Lippen.
    Sein Gegenüber ging nicht darauf ein, sondern setzte unbeirrt
seine Ausführungen fort. »Der Weg zu den grauen Riesen, die
einst Kontakt zu den Menschen der Erde pflegten, aber von diesen
enttäuscht wurden, weil von dieser Seite der Welt heimlich das
Blutsiegel des Molochos hinübergeschmuggelt wurde, ist wieder
gangbar. Henry Herold hat das Tor geöffnet. Sehr weit sogar. Wie
Sie selbst zu spüren bekommen haben…«
    Die letzte Bemerkung verstand Kenneth Herold nicht.
    »Das Jucken«, ging Ontar Muoll alias George-Bill-John
sofort auf das fragende Gesicht Herolds ein. »Die Kraft des
Siegels, das auf dieser Erde von Molochos’ Lippen und
Füßen berührt wurde, ist ungebrochen. Das Siegel
gleicht der Büchse der sagenhaften Pandora. Es verbreitet Angst
und Schrecken, Krankheiten, Leiden, Grauen und Tod. Nur durch den
winzigen Spalt, der für kurze Zeit geöffnet war, konnte die
unsichtbare Wirkungskraft sich hier bemerkbar machen. Sie sind das
lebende Beispiel.«
    »Ich?«
    »Ja. Der Juckreiz. Das ist nur ein Zeichen. Es ist der Anfang
einer Pest, die ihren ganzen Körper befallen und
schließlich zugrunde richten wird. Schon jetzt werden die
Hautveränderungen sichtbar sein.«
    Heiß und kalt lief es Kenneth Herold über den
Rücken. »Unsinn!«
    »Beweisen Sie es sich selbst! Es gibt einen Spiegel hier im
Büro.«
    »Sie sind erstaunlich gut unterrichtet«, preßte
Herold hervor.
    Ein Fremder konnte dies normalerweise nicht wissen.
    Der Spiegel über dem Waschbecken befand sich verborgen in der
Anbauwand.
    Herold ging darauf zu und öffnete sie. Der fremde Besucher
blieb am Schreibtisch zurück, kühl und schweigend
lächelnd.
    Ein neuer Juckreiz so heftig und verbrennend, daß Herold ein
Stöhnen unterdrücken mußte. Er riß sich Jackett
und Hemd vom Leib – und als er seinen Oberkörper in dem
beleuchteten Spiegel des Einbauschrankes sah, brach doch ein
Stöhnen aus seiner Kehle.
    Unter seiner kratzenden Hand sah er die gerstenkorngroßen,
erhabenen Punkte, die seine Haut ein wenig auf der Schulter und dem
Oberarm in die Höhe trieben. Die Haut sah krank und fahl aus.
Sie wirkte schon beinahe leblos grau.
    »Was ist das? Mein Gott, was geht hier vor?« Seine Augen
weiteten sich, und seine Stimme hatte jeglichen Klang verloren.
    »Molochos’ Pest, der Hauch des Blutsiegels, das
Geheimnis der grauen Riesen… Grau wie sie selbst sind, werden
diejenigen, die der Hauch des Siegels trifft.
    Die grauen Riesen haben für ihren Teil die Wirkung des
Siegels aufgehoben – aber für die Menschen bringen die
unsichtbaren Strahlen nach wie vor den Tod. Ich kann Ihnen helfen
– ich allein…«
    »Dann tun Sie doch etwas!«
    Herold konnte den Blick nicht wenden von dem Spiegelbild.
    Graue Streifen liefen bereits seinen Oberarm herab, Ausläufer
zeigten sich in der Ellbeuge. Seine Schulter war grau und stumpf, und
der seltsame Zellenfraß ging weiter.
    Kenneth Herold war so von Entsetzen gepackt, daß er
unfähig war, noch mehr zu sagen.
    »Ich kann etwas tun, aber ich verschenke meine Gabe nicht.
Sie sollen eine Gegenleistung vollbringen.«
    »Was für… eine… Gegenleistung?«
    »Im Haus Ihres Bruders gibt es einen Schreibtisch mit einem
geheimen Schubfach. In diesem Schubfach befinden sich Aufzeichnungen.
In einer Tabelle sind alle jene Berührungspunkte aufgezeichnet,
die Ihr Bruder in der letzten Zeit benutzte. Auch die letzten Punkte,
die er bei seinem Übergang in die Welt der grauen Riesen
berücksichtigte, sind dort vermerkt. Er hat sie noch mal
notiert, da

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