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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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eine lange, bedrückende
Pause.
    Kenneth setzte seine Schwägerin zu Hause ab, von wo aus sie
das Sheriff-Office unterrichten wollte, damit die Suche nach Henry
Herold begann. Sie mußte die Spielregeln dieser Welt
einhalten.
    Kenneth Herold verabschiedete sich. Liz gab ihm das Versprechen,
sich sofort mit ihm in Verbindung zu setzen, und sie nahm ihm auch
das Versprechen ab, daß er seinerseits anrief, wenn ihm noch
etwas einfiel, was er bisher nicht für erwähnenswert hielt
oder in der allgemeinen Aufregung möglicherweise vergessen
hatte.
    Liz Herold blieb allein im Haus zurück. Sie blickte hinter
vorgezogenem Vorhang dem sich entfernenden Fahrzeug nach.
    Auf dem Rücksitz von Kenneth Herolds Wagen lag flach ein
gestaltloser Schatten.
    Liz Herold sah ihn weder durch das Heckfenster, noch nahm der
Anwalt ihn im Innenspiegel wahr.
    Der Schatten bewegte sich, aber er atmete nicht und gab keine
Geräusche von sich.
    Der Schatten war Axxon, der Dämonendiener. In dem Auto, das
wenig später von einer Seitenstraße auf die
Hauptstraße stieß und von diesem Zeitpunkt ab hinter
Kenneth Herolds Wagen herfuhr, saß niemand anders als Ontar
Muoll, der Schwarze Priester. Aber das sah man ihm nicht an,
ebensowenig wie die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen und sich
mit Kenneth Herold beschäftigten.
    Wäre Herold Telepath gewesen, er wäre zu Tode
erschrocken über das, was in diesem Hirn vorging.
    Es waren Todesgedanken.
     
    *
     
    Er fuhr in sein Büro. Dort erwartete man ihn schon. Man war
es gewohnt, daß er pünktlich kam.
    »Ich bin aufgehalten worden. Welche wichtigen Termine liegen
vor, Dorothy?« fragte er seine Chefsekretärin.
    Die nannte ihm die Namen und Uhrzeiten.
    »Das meiste müssen wir für heute streichen«,
sagte er nervös. »Sagen sie bis auf William Strate, der am
späten Nachmittag mit mir verabredet ist, alles andere ab. Ich
brauche die nächsten Stunden für mich, ich kann niemand
empfangen.«
    Sie nickte und ging zu ihrem Schreibtisch, um alles weitere zu
veranlassen.
    Kenneth Herold kratzte sich am Rücken. Dieses unangenehme
Jucken auf der Schulter und am Oberarm sowie in den Seiten oberhalb
der Leistengegend machte ihn noch wahnsinnig. Schon während der
Fahrt zu Liz und später im Krankenhaus war dieses unangenehme
Jucken ständig aufgetreten. In der Gegenwart von Liz und Dr.
Jenkins hatte er sich zusammenreißen müssen, um sich nicht
ständig zu kratzen.
    So ein nervöses Hautjucken hatte er noch nie gehabt. Ob er
einen Ausschlag bekam?
    Herold drückte die gepolsterte und mit lederverkleidete
Tür seines Büros ins Schloß. Das Büro war im
englischen Stil mit Mahagonimöbeln eingerichtet.
    In einer Ecke dem Fenster gegenüber stand eine Sitzgruppe,
die mit einem seidig schimmernden, zart gemusterten, kostbar
wirkenden Stoff bezogen war, dessen Grundfarbe ein cremiges Olive
war.
    Herold steuerte auf den wuchtigen Schreibtisch zu, auf dem eine
Marmorschreibtischgarnitur und drei Telefone standen sowie eine
Sprechanlage installiert, eine prallgefüllte Unterschriftenmappe
vorgelegt war.
    Der Anwalt drückte den Knopf in der Sprechanlage.
    »Noch etwas, Dorothy… Halten Sie mir sämtliche
Anrufe vom Leib, gleich wer mich auch sprechen möchte. Ich bin
für niemand erreichbar, und selbst wenn es der Präsident
persönlich sein sollte. Das heißt bis auf eine Anruferin.
Wenn meine Schwägerin, Mrs. Liz Herold anruft, stellen Sie bitte
durch.«
    »In Ordnung, Mister Herold«, klang Dorothys Sexy-Stimme
aus dem Gerät.
    Kenneth Herold ließ sich auf den ledergepolsterten
Schreibtischstuhl fallen und atmete tief durch.
    »Ich hab mir gedacht, daß Sie sich abkapseln«,
sagte da eine ruhige, männlich klingende Stimme von der
Sitzgruppe gegenüber. »Heute als Besucher auf normalem Weg
zu Ihnen zu kommen, ist beinahe unmöglich.«
    Herold starrte auf den Mann, der dort in einem der Sessel
saß, die Beine übereinandergeschlagen, die Arme
lässig und entspannt auf die breiten Armlehnen gelegt.
    Er befand sich nicht allein in seinem Büro. War ein Fremder
anwesend?
     
    *
     
    Der unbekannte Besucher trug einen maßgeschneiderten,
dunkelblauen Anzug mit einem feinen Streifen, eine dunkle Krawatte
mit großen, auffälligen Punkten und ein zartblaues
Hemd.
    Auf den ersten Blick erkannte Herold, daß sein Besucher von
weltmännischer Art war, daß der genau wußte, was er
wollte.
    »Was wünschen Sie? Wie kommen Sie überhaupt hier
herein? Wer sind Sie?« entfuhr es dem Anwalt, während er
wie von

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