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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einer Tarantel gestochen von seinem Sitz aufsprang.
    Der Fremde lächelte und winkte ab. »Nicht soviel Fragen
auf einmal, Mister Herold. Immer eine nach der anderen. Ich will sie
Ihnen gern beantworten. Ich bin hier, um mich mit Ihnen zu
unterhalten. Ich bin einfach so hereingekommen mein Name tut nichts
zur Sache. Nennen Sie mich George oder Bill oder John das klingt so
schön amerikanisch, und Sie haben das Gefühl, ein
persönliches Gespräch führen zu können, wenn Sie
mich mit Namen ansprechen.«
    Der Fremde sprach kühl und gelassen, und eine
kaltschnäuzige Art war es, die Herold reizte.
    »Wer hat Sie hereingelassen? Wieso hat man mir nichts von
Ihrem Besuch gesagt?« Herold war selbst erschrocken über
den Zorn, der ihn so plötzlich und intensiv übermannte. Er
drückte den Knopf der Sprechanlage, um Dorothy zur Rede zu
stellen. Wer hier ins Büro kam, mußte an Dorothy vorbei.
Ihr konnte der fremde Gast nicht entgangen sein.
    »Es hat keinen Sinn, Mister Herold. Das Gerät
funktioniert nicht mehr.«
    Der Lautsprecher blieb stumm, das Signallicht flammte nicht
auf.
    »Wieso funktioniert es nicht mehr? Eben ging es doch
noch…«
    »Jetzt will ich nicht, daß es noch funktioniert.
Deshalb, Mister Herold…« Der Fremde blieb die Ruhe selbst,
und das überhebliche Lächeln, das auf seinen scharf
geschnittenen Lippen lag, verstärkte sich noch.
    »Das ist eine Frechheit«, stieß Herold hervor. Er
war außer sich und so ratlos wie selten in seinem Leben. Das
Sprechgerät funktionierte tatsächlich nicht. Es hatte
überhaupt keinen Sinn, den Knopf zu drücken.
    »Ich will, daß wir ungestört miteinander plaudern
können. Das liegt in unser beider Sinn, Mister
Herold…«
    »Sagen Sie mir erst, wie Sie hier hereinkommen.« Herolds
Hände umspannten die dicke Tischplatte, er mußte an sich
halten, um sich nicht zu kratzen. Das heftige Kribbeln unter und auf
seiner Haut machte ihn fast wahnsinnig. Seine Schulterblätter
spannten sich, seine ganzen Muskeln zogen sich zusammen wie im
Krampf. Da konnte er nicht mehr länger an sich halten. Er
mußte sich kratzen. Am liebsten hätte er sein Jackett und
sein Hemd vom Körper gerissen, aber so weit konnte er sich noch
beherrschen.
    Und am liebsten wäre er dem unheimlichen Gast an die Kehle
gesprungen, als er sah, daß der über die affenartigen
Verrenkungen lachte, die er anstellte, um den grauenhaften Juckreiz
zu bekämpfen.
    »Ich könnte sagen, ich sei durch die Tür
gekommen«, antwortete George oder Bill oder John auf die Frage,
indem er sich aus dem Sessel erhob und langsam auf den Anwalt zukam.
»Ich hätte es tun können, ohne daß einer ihrer
Mitarbeiter auch nur das geringste bemerkt hätte. Aber ich habe
es vorgezogen, durch die Wand zu kommen. Das war
einfacher…«
    »Durch… die… Wand…?« stotterte
Herold.
    »Ja. Ist was Besonders dabei? Konnte das nicht auch Ihr
Bruder – und beinahe auch Sie?«
    Kenneth Herold fuhr zusammen. Er hatte überhaupt keine Nerven
mehr. Seit letzter Nacht war soviel auf ihn eingestürmt,
daß er noch gar nicht zur Besinnung gekommen war.
    »Mein… Bruder… Was wissen Sie über meinen
Bruder…?«
    »Alles. Und deswegen bin ich hier. Seit Monaten lasse ich ihn
beobachten und beobachte ich ihn auch selbst. Ich weiß, was
letzte Nacht passiert ist. Glauben Sie an – Geister, Mister
Herold?«
    »Ich weiß nicht… ich weiß überhaupt
nicht, was ich noch glauben soll.« Kenneth Herold schnaufte
aufgeregt und ärgerte sich selbst über sein Verhalten.
    »Ich will Sie nicht langer auf die Folter spannen…«
Der Fremde kam um den Schreibtisch herum und forderte Herold zum
Sitzen auf. Der Anwalt gehorchte, als sei er der Besucher hier im
Büro und nicht der andere. »Schenken Sie mir für ein
paar Minuten Ihr Ohr. Es wird für uns beide nur von Vorteil
sein. Ich erscheine hier vor Ihnen aus Fleisch und Blut, aber ich bin
nicht unbedingt auf diese Körperlichkeit angewiesen. Ich bin
durch die Wand gekommen und habe nachgewiesenermaßen dafür
gesorgt, daß wir beide völlig ungestört miteinander
sprechen können. Sie werden weder Telefon noch Sprechanlage
benutzen können, solange ich es nicht will. Wir sind unter uns.
Ich muß Ihnen eine Geschichte erzählen. Ich mach’s
kurz: Schon lange liegt es zurück, daß Außerirdische
Kontakt zu Erdenbewohnern hatten. Es kamen Völker in
Raumschiffen hierher, und die Primitiven der Erdzeit bezeichneten sie
als Götter und Teufel, je nach Herkunft und Wirkung, die

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