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Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hat:
von Anfang an kein allzu großes Vertrauen in Fremde setzen.
Für diese Aufklärung bin ich ihr stets dankbar gewesen.
Deshalb bin ich heute noch am Leben.«
    »Keine Angst, Frankie! Ich komm wieder. Ich paß auf
mich auf. Schließlich habe ich mir vorgenommen, den Weinbestand
in deinem Raumhotel und deinen Vorrat an Knabberfladen ein Leben lang
kostenfrei zu genießen. So ein Angebot muß man ausnutzen,
es wird einem nicht jeden Tag unterbreitet…«
     
    *
     
    »Er ist ein seltsamer Mensch«, bemerkte ›Tom‹,
als sie in der Maschine standen und die Glaswand sich lautlos und
automatisch in die Höhe schob. »Nicht jeden Tag trifft man
einen dieser Gattung.«
    Morgan grinste, zog es aber vor, auf diese Bemerkung des
Außerirdischen nichts zu erwidern.
    ›Tom‹ stellte sich vor das Armaturenbrett, drückte
einen Knopf und wartete ein paar Sekunden ab. Danach nahm er mehrere
Einstellungen an der Tafel vor, und Chas Morgan prägte sich die
wenigen Handgriffe ein.
    »Ein neues Programm«, sagte ›Tom‹ nur.
»Ich bin aus einem anderen Planquadrat gekommen, und die Anlage
würde uns automatisch wieder dorthin
zurückbringen.«
    Morgan merkte sich dennoch die Stellungen, wo die spitzen farbigen
Zeiger der Skalen hängen blieben. Vielleicht war es mal von
Nutzen für ihn. Kein Mensch konnte voraussehen, wie dieses
Abenteuer für ihn ausging. Das einzige, worauf er sich im
Augenblick verlassen konnte, war sein gutes Gedächtnis…
    Die ganze Zeit über lag ihm eine Frage am Herzen, die
›Tom‹ vorhin stillschweigend übergangen hatte. Morgan
stellte sie kurzerhand nochmal.
    »Tom, Sie erwähnten vorhin den ›Tragk‹. Was
für eine Bedeutung hat er, was ist damit gemeint und wieso
suchen Sie ihn hier auf der Erde?«
    »Tragk ist ein Umformer und für unsere Welt
lebenswichtig«, sagte ›Tom‹ jetzt wie aus der Pistole
geschossen, und Morgan fragte sich, warum sein fremder Begleiter
vorhin nicht gleich diese Antwort gegeben hatte. Es kam ihm so vor,
als bezwecke Tom mit seiner Geheimnistuerei, daß man sich mit
ihm beschäftigte und neugierig wurde… »Tragk
kompensiert die kosmischen Urkräfte und sendet sie auf unseren
Planeten, wie ein Spiegel die Sonnenstrahlen lenkt. Ein für Sie
nicht verständlicher, äußerst komplizierter Vorgang
ermöglicht es uns dadurch, in der vierten Dimension zu leben
– unter den ewigen, gleichbleibenden Bedingungen von Wetter und
Klima. Sonnenstrahlung, feuchte Witterung und ein erhöhter
Prozentsatz an Stickstoff werden einer sauerstoffreichen
Atmosphäre ständig künstlich zugesetzt. Das erst
ermöglicht der Rasse, der ich angehöre, ein ideales Leben.
Aber nun ist dieses Leben bedroht, seit jenen fraglichen 15
Kopanen.«
    Ein leises Summen trat auf. Es schien, als hätte
›Tom‹ die Anlage absichtlich mit einer gewissen
Verzögerung in Betrieb gesetzt, um Chas Morgan die
Möglichkeit zu geben, mit ihm zu sprechen. Er schien
förmlich auf gewisse Dinge zu warten.
    »Eine kosmische Katastrophe, deren Ablauf für uns
überraschend kam und deren Entwicklung wir nicht übersehen
konnten, warf ›Tragk‹ aus der Umlaufbahn. Unsere
fieberhaften Messungen haben ergeben, daß er nur in die
Milchstraße geschleudert wurde. Hier aber vermag er Furchtbares
anzurichten.«
    »Was kann passieren?« Die Frage stellte sich beinahe von
selbst.
    »Das Klima wird sich verändern. Ungeheure
Energiestöße setzen anderen Lebensformen zu. Das kann
unter Umständen so weit gehen, daß die Dimension
rückstandslos ausgelöscht wird!«
    *
    Morgans Lippen wurden hart.
    Gefahr aus dem Weltall, schlug eine Alarmglocke in ihm an. Die
Ereignisse um Fred Cassner wiesen in Wirklichkeit eine Tiefe auf, die
man unmöglich in ihnen hätte suchen können. Hinter
kleinen Ursachen steckten doch oft große Wirkungen!
    Unwillkürlich auch drängte sich ihm der Gedanke an jenen
Patrouillenflug auf, wo außer der ›Nummer Neun‹ noch
andere Flugkörper in ein Strahlenfeld gerieten. Sein Organismus
kam dabei so sehr aus dem Gleichgewicht, daß er an den Rand des
Todes geriet, und Dr. Shank ernsthaft damit rechnete, daß er
sich nicht mehr erholte.
    Der organische Schwächezustand, die Reaktionen seiner
AD-Kameraden, das Strahlungsfeld – ging das alles auf
›Tragk‹ zurück?
    Wenn dies erste Zeichen jenes unvorstellbaren Mechanismus' waren
– dann würde das, was ›Tom‹ mit wenigen Worten
umrissen hatte, über kurz oder lang eintreten, vielleicht so
blitzartig, wie die Katastrophe auch über

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