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Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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flüsterte Joan.
»Ich fühle es.«
    »Tom« widersprach. »Es ist die gleiche Gefahr, in
die er sich begibt, wenn er sein Auto fährt oder ein Lufttaxi
benutzt oder die nächste Straßenkreuzung überquert.
Schief gehen kann überall etwas. Wo das Leben ist – ist
auch das Risiko. Nur Tote haben keines mehr.«
    »Tom« war bereit, ihn und Frankie Lane mitzunehmen,
vorausgesetzt, daß auch der wollte. Menschenfeindlich zumindest
war »Tom« nicht eingestellt. Chas Morgan glaubte auf Grund
der bisherigen Ausführungen, die er gemacht hatte, sich ein
Urteil bilden zu können. Natürlich konnte dieses Urteil
falsch sein. Zu wenig wußte er wirklich über dieses
Geschöpf, das sich »Tom« nannte. Er wußte,
daß er ein Risiko einging, aber er war bereit, es zu
tragen.
    Vielleicht steckte hinter dem, was sie gehört hatten, noch
viel mehr. Vielleicht erlebte die Erde eine Art der Invasion, die man
befürchtete, seitdem feststand, daß es außer
Menschen auch noch andere intelligente Lebewesen im Kosmos gab.
    »Gut, dann kommen Sie mit«, sagte »Tom«
leichthin.
    Joan Cassner folgte ihnen nur bis zur Schwelle und blickte den
beiden Männern nach, wie sie – Chas Morgan voran – in
den »Blauen Salon« eintraten.
     
    *
     
    Frankie Lane wirbelte erschreckt herum.
    »Mensch, Chas!« stieß er hervor. »Mußte
das sein! Ich denke…«
    Da klappten Frankie Lane die Mundwinkel herab.
    »Du denkst, daß ich noch drüben hinter dem Vorhang
steh und Frankie-Boys Knabberfladen zur Nervenstärkung zwischen
die Zahne schiebe, wie?«
    Lane starrte auf den eintretenden Fremden, der hinter Chas
herkam.
    »Surprise«, murmelte er, abwechselnd auf »Tom«
und dann wieder auf seinen Freund Morgan blickend. »So schnell
kann man auf das Abstellgleis geraten. Du hast dich in der
Zwischenzeit wohl mit ihm angefreundet?«
    Chas Morgan erklärte, was zu erklären notwendig war, um
Frankie einzuweihen.
    Frankie war damit beschäftigt gewesen, auf einem Zeichenblock
jene Maschine zu zeichnen, die mitten im »Blauen Salon«
stand.
    »Das ist die ›Anlage‹«, sagte
»Tom«.
    Bei der »Anlage« handelte es sich um ein einfaches,
rechteckiges Gestell, das aus rötlich-gelbem Metall bestand.
Alle vier Seiten waren verglast. Hinter dem Glas waren an einer Seite
in einem schmalen Armaturenbrett verschiedenfarbige Knöpfe,
Schalter und kleine Handräder angebracht.
    »Und mit diesem ›Kasten‹ können sie Raum und
Zeit durcheilen?« bemerkte Chaos.
    »Mit diesem Kasten, ja«, bediente sich ›Tom‹
der Worte des Inspektors.
    »Eigentlich unvorstellbar.«
    »Es ist alles unvorstellbar, wenn man den Wirkungsmechanismus
nicht kennt. Für einen Nichtwissenden ist es ein Wunder,
daß ein Fahrzeug mit vier Rädern sich bewegt, ohne
daß lebende Wesen irgendwelche Kraft darauf ausüben. Es
ist unvorstellbar für einen Nichtwissenden, daß ein Schiff
auf dem Ozean schwimmt und trotz seines immensen Gewichtes nicht
versinkt…«
    Chaos Morgan stand bewundernd vor dem in seiner Einfachheit
bemerkenswerten Modell einer Zeitmaschine.
    Auf das Prinzip kam es an, auf die Wirkung… wie weit
zurück lag da noch die irdische Technik, auf die manch einer so
große Stücke hielt! Dabei waren irdische Raumschiffe
gerade in der Lage, mit den Sonnenantrieben die äußeren
Grenzen des heimatlichen Sonnensystems zu durchstreifen.
    Die Menschheit stand am Anfang ihrer Weltraumentwicklung. Was sie
betrieb, war Binnenschiffahrt im All im Vergleich zu dem, was
›Toms‹ Rasse inzwischen geleistet hatte.
    »Wir haben den erdnahen Raum gerade erforscht, aber sowohl
der Kosmos und erst recht die Zeit stellen uns vor große
Rätsel.«
    »Das ist nicht verwunderlich«, meinte ›Tom‹.
»Wesen der 3. Dimension sind immer rückständiger und
haben größere Schwierigkeiten zu überwinden als
solche der 4. Dimension.« ›Tom‹ ging auf seine
Maschine zu und berührte eine Glaswand mit der flachen Hand. Die
glitt lautlos wie ein Rollo nach oben.
    Die Maschine war geräumig genug, sie alle drei aufzunehmen,
doch in dieser Minute entschied sich Chas Morgan anders.
    »Du bleibst hier, Frankie. Wir haben Joan etwas versprochen.
Wir dürfen sie nicht enttäuschen. Bleib hier im Haus! Wenn
euch die Zeit lang wird, schlag ein paar Rösteier in die Pfanne
und laß sie kräftig abkühlen! Dann wird auch das
ärgerlichste Gemüt wieder sanft.« Er schlug dem Freund
auf die Schulter.
    »Sei vorsichtig, Chas«, warnte Frankie. »Ich
muß da an meine Großmutter denken, die mal gesagt

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