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Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Metallstab heraus. Der Stab verjüngte sich
nach oben und platzte dort wie ein Wasserstrahl, der zur Fontäne
wurde, auseinander in viele nadelfeine kleine Spitzen.
    ›Tom‹ atmete auf. »Gut, dann ist alles gut…
Kommt, es ist zu Ende! Wir haben’s geschafft…«
    In diesen Sekunden konnte noch keiner ahnen, daß das
überhaupt nicht stimmte.
    Sie hatten die Rechnung ohne die Sitzas gemacht!
     
    *
     
    Es war weit nach Mitternacht.
    Frankie Lane aber war noch nicht auf das ihm hier im Haus des
Millionärs zur Verfügung gestellte Zimmer gegangen.
    Joan Cassner schlief schon.
    Frankie wartete auf Chas.
    Es wurde ein Uhr nachts, es wurde zwei…
    Frankie ging in den Blauen Salon. Der lag still und leer vor
ihm.
    Auf der Treppe hinter sich vernahm Frankie Lane ein
Geräusch.
    Er wirbelte herum.
    »Nichts, nicht wahr?« hörte er Joans Stimme. Joan
Cassner stand auf halbem Weg nach unten. Sie konnte auch nicht
schlafen.
    »Er ist noch nicht zurück, nein.«
    Frankie machte sich Sorgen.
    Chaster Morgan kam auch in dieser Nacht nicht mehr…
     
    *
     
    Sie waren zu dritt in der Zeitmaschine »Toms«.
    Das blaue Licht legte sich leuchtend über die Wände und
ließ die kahle Umgebung der Zeitstation draußen
verschwinden.
    Das Summen verebbte.
    Und genau in dieser Sekunde geschah es!
    Ein Ruck ging durch die Maschine…
    Wie eine Nußschale auf wildbewegter See wurde die
»Anlage« hin und her geschüttelt.
    Cassner flog gegen die Wandung. Geistesgegenwärtig ergriff
Morgan ihn und verhinderte dadurch, daß der Mann zu Boden
stürzte.
    »Um Himmels willen«, kam es über Cassners
erbleichende Lippen, »was ist denn jetzt passiert?«
    »Toms« Finger flogen förmlich über die
Schaltungen. »Ich weiß nicht«, sagte er noch ruhig.
»Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Ein Energiestrudel
wahrscheinlich, in den wir geraten sind. Es muß gleich vorbei
sein…«
    Aber es war nicht gleich vorbei. Die Wände ächzten, die
Streben spannten sich, und die Spannung, die auf der schützenden
Verkleidung ruhte, war förmlich zu sehen.
    Schweiß perlte auf Cassners Gesicht.
    Tom war inzwischen bleich geworden. »Die Anlage reagiert
nicht, ich bekomme sie nicht in den Griff!« Nun wurde auch er
nervös. »Das ist kein natürliches Feld, es
läßt sich nicht neutralisieren. Das sind –
Sitzas!«
    Da fielen alle Zeiger auf den Nullpunkt zurück, und das
Summen wurde zu einem dumpfen, nervenzerfetzenden Brummen.
    Cassner begann zu schreien.
    Orangefarbene Lichtschleier mischten sich in den blauen Schein,
der vibrierte und aussah, als würde er dünner werden und
sich aufblähen…
    »Tom« starrte seine beiden irdischen Begleiter an.
»Sie sind grausam, sie haben uns in ihren Netzen gefangen. Wir
müssen durch einen dummen Zufall vom vorprogrammierten Weg
abgekommen sein, oder den Sitzas ist es gelungen, uns in eine von
ihnen errichtete Falle zu locken. Sie haben einen denkbar schlechten
Moment erwischt. Die Sitzas sind abhängig von der Stellung ihres
Planeten zur Tri-Sonne. Dies bestimmt die Stärke ihrer
Grausamkeit. Bestimmte chemische Körperabläufe werden durch
biorhythmischen, kosmischen Einfluß gesteuert…«
    »Toms« Stimme war sehr dünn geworden. Die
Belastung, die sich auf die Maschine auswirkte, nahm ihn
körperlich mit.
    Das Schütteln hörte in diesem Moment auf. Das Brummen
versiegte.
    Das Licht auf den Wänden wurde durchsichtig.
    Durch das klarer werdende Glas sahen die beiden erschreckten
Menschen und der Mann, der sich »Tom« nannte und eine
Pflanze war, die – Sitzas!
     
    *
     
    Sie waren zehn, zwölf, vierzehn an der Zahl.
    Chas Morgan überblickte die Anzahl der fremden Wesenheiten
mit einem einzigen Blick.
    Die Sitzas waren rund wie eine Kugel und von heller Farbe. So
hoben sie sich vom samtigen Hintergrund deutlich ab.
    Die Körper waren nicht größer als die Faust eines
ausgewachsenen Menschen, und die oberste Schicht glitzerte, als
wäre sie mit lauter Diamanten bestreut, die ein wildes Funkeln
verursachten.
    Jeder Sitza-Körper beschrieb wie ein kleiner Planet dabei
eine ständig kreisende Bewegung um sich selbst.
    Wortlos starrten die drei Männer auf die Bezwinger.
    »Tom« war außer sich. »Sie haben uns vom
Zeitstrom abgedrängt und in den Raum gezerrt«,
flüsterte er erregt. »Ich habe keine Positionsangaben mehr,
ich weiß in dieser Sekunde nicht, wo wir uns
befinden.«
    Sie befanden sich in einem unbekannten Kosmos.
    Die hellen Kugelkörper vor den Wänden der Zeitmaschine
blieben ruhig und

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