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Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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abwartend, als betrachteten sie sich die Lebewesen
in dem Kasten ganz genau, und Morgan kam sich vor wie ein Fisch, der
von außerhalb des Aquariums betrachtet und studiert wurde.
    Diese runden Wesen benötigten keinen Sauerstoff, waren nicht
auf Raumanzüge angewiesen und bewegten sich schwerelos im
Nichts, wie die Natur sie hervorgebracht hatte.
    Welche Wunder schuf das Universum!
    Tausendfältiges Leben gab es schon auf der Erde: die Fische
im Wasser, die unzähligen Tiergattungen auf dem Land und in der
Luft, die Kleinlebewesen, Viren und Bakterien im Boden, im Staub, und
sogar im Blut des Menschen. Vielfältig und seltsam waren die
Formen – um wieviel sonderbarer und unfaßbarer erst
mußten die Lebensformen auf anderen Planeten und im Kosmos
selbst sein. Lebensraum wurde nicht verschenkt, überall konnte
irgend etwas in irgendeiner Form und Gestalt leben, auch wenn
menschliche Augen es nicht sahen.
    Cassner schrie auf! »Tom« und Chas Morgan hielten den
Atem an, als sie sahen, was sich ereignete.
    Mehrere Kugelkörper durchstießen völlig lautlos
und ohne Hindernis die Wände und schwebten auf sie zu.
    Cassner wich zurück. Er zitterte am ganzen Leib. »So tun
Sie doch etwas, ›Tom‹! Um Himmels willen, so tun Sie doch
etwas!«
    »Ich kann nichts tun! Es tut mir leid.«
    »Sie können herein! Wieso können Sie das?«
Cassners Stimme überschlug sich. Er war mit den Nerven
völlig fertig, was kein Wunder war, wenn man bedachte, was in
den letzten Tagen alles auf ihn eingestürmt war.
    »Sie sind Wesen der 4. Dimension. Unsere Zeitmaschine ist auf
einer Seite weit geöffnet für sie, denn die ist im
Augenblick dreidimensional. Sie bewegt sich nicht mehr.«
    Ein Kugelkörper schwebte lautlos näher, während die
anderen wie beobachtend im Hintergrund und Dritte wiederum ganz
draußen blieben. Es sah gerade so aus, als gäbe es eine
bestimmte Rangordnung unter ihnen…
    Die glitzernden Punkte auf der Oberfläche des Sitzas
funkelten in einem wilden Feuer. Das Wesen glitt schwerelos auf
Morgan zu, der es nicht wagte, sich zu bewegen.
    Als das Kugelwesen nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt
war, spürte Chas ein sonderbares Knistern, das wie elektrischer
Strom über seine Haut lief.
    Deutlich war im gleichen Moment zu erkennen, daß der Sitza
ebenfalls zusammenzuckte.
    Der Sitza schwebte herum, auf Fred Cassner zu, der abwehrend die
Hände von sich streckte und um sich schlug, so daß er den
blitzschnell ausweichenden Sitza beinahe berührt hätte.
    Auch Cassner spürte das elektrische Knistern.
    »Ruhig bleiben!« raunte Morgan dem Millionär zu.
»Wir können so und so nichts tun. Jede falsche Bewegung
aber kann möglicherweise mehr schaden als nützen.«
    Der Sitza schwirrte von Cassner zurück und näherte sich
jetzt »Tom«. Bei ihm erfolgte genau die gleiche Prozedur.
Es schien, als wolle der Runde so etwas wie Witterung aufnehmen.
    Ohne daß sonst noch etwas Sonderbares geschah, schwebte das
Raumgeschöpf dann durch die gleiche Wand davon, durch die es
gekommen war. Die anderen folgten nach.
    Die draußen gewartet hatten, bildeten einen Kreis um die
Rückkehrenden, beschrieben einen Bogen um die Zeitmaschine und
entfernten sich dann rasend schnell. Im nächsten Moment waren
sie noch winzige, flackernde Punkte, dann schluckte sie das All.
    »Tom« stand da mit offenen Augen und stammelte
fassungslos: »Sie – sind weg? Das ist doch nicht normal
– da stimmt doch etwas nicht, da…«
    Weiter kam er nicht.
    Er wollte sich noch herumwerfen, um die Maschine abermals zu
programmieren. Aber dazu kam es nicht mehr.
    Ein dunkelvioletter Strahl jagte wie eine riesige, gierig nach
ihnen leckende Zunge auf sie zu!
    Der Strahl prallte auf die Maschine und hüllte sie ein.
    Ein schrilles Kreischen lief durch die Wände. Wie von einer
unsichtbaren Titanenhand wurde die Maschine gepackt und
emporgezogen.
    Alles brüllte durcheinander. Ihre Aufschreie wurden zu einem
einzigen.
    Etwas platzte wie eine riesige Seifenblase.
    Chas Morgan und die anderen wirbelten durcheinander, merkten das
aber nicht mehr.
    Ihr Bewußtsein verlöschte wie eine flackernde
Kerzenflamme.
     
    *
     
    Als er zu sich kam, wußte er im ersten Augenblick nicht, wo
er sich befand.
    Sein Schädel brummte, und sämtliche Glieder schmerzten
ihm, und ehe er vollends zu sich kam, trat eine merkwürdige
Situation ein.
    Für den Bruchteil einer Sekunde wußte er nicht, ob er
Chas Morgan oder Björn Hellmark hieß.
    Wie kam er ausgerechnet schon

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