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Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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plötzlichen
Temperaturanstiegs.
    Australien lag demnach in einer ungewöhnlichen
Warmluftströmung, die mit hoher Luftfeuchtigkeit angereichert
war. Über Nacht entwickelte sich in Sydney und in anderen
Städten eine Treibhausluft, die die Wetterfachleute vor ein
Rätsel stellte.
    Wie Millionen Menschen in aller Welt fand auch Frankie Lane diese
Vorgänge über die Maßen geheimnisvoll – und
gefährlich. Wenn der Temperaturanstieg wie eine Kettenreaktion
rund um die Erde lief, dann würde die ganze Welt zu einem
dampfenden Treibhaus, selbst die Pole der Erde…
    Welche Ursache hatte die Temperaturerhöhung?
    Frankie hätte vielleicht etwas zu ahnen begonnen, wäre
ihm die Geschichte »Toms« von »Tragk« bekannt
gewesen…
     
    *
     
    Sie lagen am Boden. Jegliches Gefühl für die Zeitdauer
ihrer Anwesenheit in dem vierdimensionalen Gefängnis war ihnen
abhanden gekommen.
    Ihr Leben war eintönig wie ein Schlaf ohne Traum.
    Das Atmen war eine Qual, und sie fühlten sich schwach und
elend.
    Alles grau in grau – wie ein regnerischer Tag. Wenn nur mal
die Sonne wieder scheinen würde! Chas Morgan blinzelte. War da
nicht ein Lichtstrahl im Grau der Umgebung?
    Der Inspektor hob den Kopf.
    Tatsächlich! Es war, als hätte es nur dieses einen,
intensiven, mit aller Macht gedachten Gedankens bedurft, um etwas in
ihrer Umgebung zu verändern.
    Träumte er? Wachte er?
    Er richtete sich auf. In der grauen Nebelwand vor ihm entdeckte er
eine rechteckige Öffnung, durch die Sonnenlicht fiel.
    Morgan ging darauf zu. Frische, allerdings ein wenig feuchte Luft
streifte sein Gesicht.
    »Ein Ausgang, Mister Cassner!« sagte er mit rauher
Stimme, blinzelnd in das helle Sonnenlicht starrend.
    Morgan ging zurück und war dem Millionär behilflich, auf
die schwachen Beine zu kommen. Mißtrauisch torkelte er mit dem
Inspektor durch die geisterhaft entstandene Öffnung.
    »Was hat das zu bedeuten, Mister Morgan?«
    »Ich weiß es nicht. Zumindest ein
Fortschritt…«
    »Oder das Ende…«
    Darauf bemerkte Chas nichts.
    Sie atmeten tief die würzige Luft ein, und sie fühlten
sich gleich besser.
    Sie konnten ihr Gefängnis verlassen.
    Blau und wolkenlos war der Himmel, der sich wie ein Zelt über
ihnen spannte. Sie brauchten eine gewisse Zeit, ehe ihre Augen sich
an das helle Licht gewöhnt hatten.
    Der Boden war sandig, und nur vereinzelt wuchsen kleine Pflanzen,
die an dunkelgrüne, etwas zu breit geratene Gräser
erinnerten.
    Chas Morgan wandte sich um, und jetzt sah er ihr Gefängnis
von außerhalb. Es war eine einfache, matt schimmernde Kuppel,
die sich aus dem Boden wölbte. Die Wände waren glatt und
fugenlos, jetzt wieder völlig geschlossen. Es gab keinen Eingang
mehr in diese Kuppel. Verschwunden war die Öffnung, durch die
sie nach draußen gegangen waren.
    »Sehen Sie doch, Morgan! Dort!« Cassners aufgeregte
Stimme ließ ihn herumwirbeln.
    Vor ihnen unter dem blauen Himmel im hellen Licht der Tri-Sonnen
Euphor erblickten sie ein Gestell, das entfernte Ähnlichkeit mit
einem Galgen besaß, an dem der Strick fehlte. Es ragte hoch
empor in den faszinierenden Himmel, und hinter dem ersten Galgen
reihten sich wie die Glieder einer Kette weitere, die bis zum
Horizont reichten.
    Und dann sahen sie etwas anderes. Es kam vom Horizont. Zahllose
winzige Punkte rasten blitzschnell näher, wurden
größer, nahmen kugelförmige Gestalt an, und ihre
Oberfläche glänzte und glitzerte, als wäre sie mit
Diamantstaub bedeckt: »Sitzas!«
     
    *
     
    Sie wagten nicht, auch nur noch einen Schritt zu tun.
    Hatte man sie hinausgelockt, um ihnen nun den Garaus zu
machen?
    Morgan trug den Paresestrahler verborgen im Gürtel. Der
Inspektor griff nicht nach der Waffe, in der Hoffnung, daß er
sie nicht einzusetzen brauchte. Bis jetzt war ihnen kein Haar
gekrümmt worden, obwohl ihre geheimnisvollen Entführer und
Widersacher längst alles hinter sich gebracht haben
könnten. Es kam ihnen demnach nicht direkt auf ihren Tod an. Was
aber bezweckten sie dann?
    Unter den drei gewaltigen Lichtbällen, die wie glühende
Augen am Firmament hingen, spielte sich eine eigenartige Szene
ab.
    Die Kugelkörper schwebten lautlos auf die
galgenähnlichen Gestelle zu. Wie Tautropfen an einem Blatt
blieben sie an den Gestellen hängen und bildeten eine dichte,
bewegungslose, flimmernde Traube.
    Die Sitzas kamen nicht näher und ließen die beiden
Menschen in Ruhe.
    Morgan schluckte – und warf nochmal einen Blick in den
Himmel. Erst jetzt merkte er, daß nicht

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