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Macabros 048: Die Parasitengruft

Macabros 048: Die Parasitengruft

Titel: Macabros 048: Die Parasitengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die
Materie, die ich mit meinem Geist beeinflussen kann.«
    »Frank« wisperte sie, und ein Lächeln zuckte um
ihre Mundwinkel. Sie wurde gleich darauf wieder ernst. »Ich
weiß nicht, soll ich lachen oder weinen.«
    »Freu dich, Shirley! – Aber nun müssen wir gehen,
wenn wir nicht zu spät kommen wollen, vergiß, was du
erlebt hast!«
    »Vergessen?« Sie sah ihn mit großen Augen an.
»Wie kann man so etwas Wunderbares jemals vergessen,
Frank!«
    »Dann denk daran, aber behalte es für dich.«
    »Wie lange beherrschst du diese wunderbare Kunst
schon?«
    »Schon sehr lange«, log er.
    »Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?«
    »Es ist nicht gut, jemand einzuweihen.«
    »Jemand, Frank? Bin ich denn jeder?«
    »Nein. Aber es gibt Dinge, die man auch dem besten Freund
oder der besten Freundin nicht anvertraut. Wärst du nicht in
diese ausweglose Situation geraten, dann hättest du nie etwas
von diesen magischen Möglichkeiten erfahren.«
    »Unfaßbar! Das ist ja toll, Frank!«
    »Sprechen wir nicht mehr darüber.«
    Er griff nach der Pelzjacke, und sie schlüpfte hinein.
    Einmal ist keinmal, dachte er wieder. Aber es war bereits das
zweite Mal, wenn er an die Sache mit den Diamanten dachte.
    Garry Shaw wurde abhängig. Die finstere Kraft aus einem
jenseitigen Reich hatte ihn schließlich vernichtet.
    So weit wollte Holesh es nicht kommen lassen. Es lag immer noch
bei ihm, ob er wollte oder nicht, da gab es nichts und niemand, der
ihn zu irgend etwas zwingen konnte.
    Er nahm die Fähigkeit einfach als Geschenk hin, aber er
bedachte dabei nicht, daß die Hölle, in der Molochos
lebte, die er sich selbst als Unsterblicher erwählt und weiter
ausgebaut hatte, keine Geschenke machte.
    Er war den ersten Schritt gegangen – er mußte auch den
zweiten tun. Aber das ahnte er in dieser Stunde noch nicht.
     
    *
     
    In einer anderen Welt.
    Sie hieß Lanak. Der Traum Molochos und die Kraft des
Blutsiegels hatten ihn hierher getragen. Björn Hellmark war
wieder ganz er selbst. Eine Zeitlang meinte er Chas Morgan zu sein
und im vierundzwanzigsten Jahrhundert zu leben. Durch eigene Kraft
und durch die Hilfe der schönen Asymeda hatte er mehr über
sein wahres Schicksal erfahren und herausgefunden, daß er in
Wirklichkeit in der Gegenwart lebte, daß Molochos’
Traumspiel ihn nur verwirrt hatte.
    Hellmark begriff einen Teil der Zusammenhänge. Hier auf Lanak
herrschten veränderte Verhältnisse. Diese Welt schien ein
Eldorado für eine Vielzahl von Insekten, von Käfern und
Gewürm zu sein. Die Menschen, die hier lebten, hatten stets
versucht, die unheimliche Insektenwelt in den Griff zu bekommen.
Durch das dämonische Eingreifen Molochos’ war es zur
Umkehrung der Voraussetzungen gekommen.
    Der Dämonenfürst verwandelte die Menschen hier in
riesige Insekten, und die Insekten übernahmen die Rolle der
Menschen. Was auf den ersten Blick unfaßbar schien, deckte sich
auf den zweiten Blick mit vielen Ereignissen, die sich irgendwann
auch mal auf der Erde zu verschiedenen Zeiten abgespielt hatten.
    Märchen und Legenden berichteten noch heute von solch
seltsamen Verwandlungen und auch von Rückverwandlungen, wo es
wieder gelang, den Zauberbann zu löschen.
    Das konnte nur bedeuten, daß Molochos oder ranghohe, ihn
unterstützende Dämonen, auch schon auf der Erde aktiv
geworden waren, daß sie aber zu irgendeinem Zeitpunkt aus noch
unerfindlichen Gründen das gewonnene Terrain wieder aufgeben
mußten.
    Björn Hellmark befand sich als Mensch nicht allein auf Lanak,
der Welt die auch den Beinamen Formicatio erhalten hatte, weil
riesenhafte Ameisen offenbar hier die Geschicke leiteten.
    Seit seinem Aufbruch aus der Ameisenstadt hatte sich allerdings
einiges geändert.
    Er war mit zwei Menschen zusammengetroffen, die noch längere
Zeit gleich ihm eine veränderte Identität durchmachen
mußten, die vergessen hatten, woher sie kamen und was sie
waren.
    Mit dem Betreten der schwankenden Brücke über den
rauschenden, angeschwollenen und trüben Fluß, der sich
hier durch einen düsteren, gewaltigen Wald wälzte, trat
etwas auf, womit niemand von ihnen gerechnet hatte.
    Aber Thuu, einer der letzten Sieben, die in der Ameisenstadt
ausharrten, um den günstigsten Zeitpunkt für eine
Veränderung der Verhältnisse auf Lanak zu schaffen, schien
genau gewußt zu haben, weshalb er sie aufforderte, in dieser
Richtung zu gehen.
    Hier auf der tiefhängenden Brücke des Flusses hatten sie
im trüben Wasser ihre wahren Spiegelbilder

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