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Macabros 048: Die Parasitengruft

Macabros 048: Die Parasitengruft

Titel: Macabros 048: Die Parasitengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gesehen.
    Aus den fremden Menschen, die gleich ihm durch Molochos’
Magie hierher geschleust worden waren, wurden bekannte, vertraute
Personen.
    Björn stieß auf Camilla Davies, das Ursen-Medium, und
auf Alan Kennan, der gleich seinem Vater über die Gabe der
Präkognition verfügte.
    Mit ihnen gemeinsam erreichte er die andere Seite der Brücke.
Sie blieben dicht beisammen. Ein düsterer und sehr finsterer
Wald breitete sich vor ihnen aus.
    Gewaltige Stämme, knorrig und schwarz, trugen schwere, tief
herabhängende Kronen, die ein einziges, dunkles Blätterdach
über ihnen bildeten.
    Der Weg über die Brücke schien den drei Freunden eine
Ewigkeit zu dauern. Sie kamen nur langsam und schrittweise über
den Fluß, und sie hatten das Gefühl, als müßten
sie gegen einen lautlosen und gewaltigen Wind ankämpfen, der
sich ihnen entgegenstemmte.
    Unmittelbar hinter dem schlammigen, tief liegenden Ufer begann der
undurchdringliche Wald, der an einen verhexten, unheimlichen
Märchenwald erinnerte.
    Erschöpft ließ Camilla Davies sich nieder.
    »Ich kann nicht mehr«, entrann es ihren Lippen.
    Sie wirkte bleich und abgekämpft.
    Alan Kennan und Björn Hellmark erging es nicht besser. Auch
sie gingen zu Boden, als hätten sie einen kilometerlangen Marsch
hinter sich. Eine bleierne Schwere in ihren Gliedern machte sich
bemerkbar.
    »Es ist seltsam«, bemerkte Björn, den Blick
über die Brücke und den Fluß schweifen lassend.
»Der Weg war doch nur kurz. Aber er hat gereicht, um uns so
fertigzumachen.«
    Alan Kennan nickte.
    Sie alle dachten unwillkürlich im gleichen Moment
dasselbe.
    Thuu hatte davon gesprochen, daß auf der anderen Seite des
Flusses ein risikoreiches Abenteuer auf sie warten würde. Er
hatte sie direkt in die Gefahr geschickt, die er selbst nicht mit
Namen bezeichnen konnte. Er hatte sie nur wissen lassen, daß
das Risiko genau auf sie als Menschen abgestimmt sei, daß sie
offensichtlich nicht den einfachsten Weg gehen wollten. Der
einfachste Weg wäre nämlich der gewesen, in der magisch
veränderten und gesicherten Welt der Ameisenstadt zu bleiben.
Aber damit wäre ihnen als Menschen nicht gedient gewesen.
    Björn brauchte die Bewegung, denn nur in der Bewegung steckte
auch die Chance der Veränderung.
    Sie waren Gefangene dieser Welt, auch wenn sie sich frei bewegen
konnten. Sie wußten nicht, was sie unternehmen mußten, um
dorthin zurückzukehren, woher sie kamen.
    Aber einfach die Hände in den Schoß zu legen und die
Zeit inaktiv zu verbringen, dazu war keiner von ihnen imstande.
    Als sie die Ameisenstadt verließen, war ihnen klargeworden,
worauf sie sich einließen.
    Sie verließen die Welt der Stadt und stürzten sich
praktisch in die Gefahr. Molochos und seine Schergen beherrschten
diese Welt, die er sogar in einen Teil seiner satanischen Träume
einbeziehen konnte.
    Jeden Augenblick konnte der unheimliche Unsichtbare zuschlagen und
ihrem Leben ein Ende setzen.
    Björn wollte etwas sagen, aber er fühlte sich so
abgekämpft, daß er es vorzog zu schweigen, sich an den
massigen Stamm zurückzulehnen und tief durchzuatmen.
    Eine unheimliche Stille umgab sie.
    Es schien, als hätte der Weg über den Fluß ihre
Kräfte ausgesaugt, wie ein Vampir das Leben seiner Opfer
auszehrte.
    »Björn« sagte Alan Kennan mit leiser Stimme, und
man merkte, wie schweres auch ihm fiel, zu sprechen.
    »Ja?«
    »Wir sollten hier auf keinen Fall bleiben, Björn, da
gibt es etwas, ich spüre es, ich kann es nicht sehen, und doch
kriege ich das Gefühl nicht los, daß wir beobachtet
werden, daß der Wald erfüllt ist von unsichtbarem,
lauerndem Leben, nicht einschlafen, um keinen Preis einschlafen,
Björn.«
    Er vernahm die Stimme, die schwach und fern klang, wie durch Watte
hindurch.
    »Weitergehen, Alan, dann müssen wir
weitergehen.«
    Alan Kennan nickte, als Hellmark ihm schwerfällig den Kopf
zudrehte.
    Was war nur los mit ihm? Weshalb diese bleierne Schwere? Es
schien, als ob ein Gift seine gefährliche Wirkung immer mehr
entfalte. Er ahnte, daß etwas geschehen würde, sobald sie
hilflos hier verharrten. Es mußte ihnen endlich gelingen, die
tödliche Lethargie zu vertreiben, die von Ihnen Besitz ergriffen
hatte.
    »Wenn wir schlafen, Björn, dann kommt…«
    Stille.
    »Wer kommt, Alan?« hörte Hellmark sich fragen.
    Keine Antwort.
    Aus verschleierten Augen registrierte der blonde, kräftige
Mann mit dem sympathischen Äußeren die Gestalt neben
sich.
    Alan Kennan bewegte die Lippen. Er wollte eine

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