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Macabros 053: Totenkopfmond

Macabros 053: Totenkopfmond

Titel: Macabros 053: Totenkopfmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und
reif war mein Geist geworden, das bißchen Körper, das ich
zur Aufrechterhaltung der geistigen Abläufe benötigte,
hatte sich kaum verändert. Auch das war eine Erfahrung, die ich
als Weltraumgeschöpf machte: Unter der Membran war ich
abgeschirmt, waren alle Körperabläufe hier im Weltall auf
ein Minimum herabgesetzt, wogegen die geistigen Reaktionen mit einer
erschreckenden, computerhaften Schnelligkeit erfolgten.
    Zu den vielen Erfahrungen, die ich machte, kam eine hinzu, die ich
ebensowenig vergessen kann: Die Rückkehr nach Altenja Fünf,
von der ich dir berichten wollte.
    Ich erreichte die Umlaufbahn – aber ich fand die Welt nicht
mehr, die ich einst verlassen hatte. Altenja Fünf –
existierte nicht mehr!
    Übriggeblieben waren einige Meteoriten, die sich in der
Umlaufbahn befanden. Eine kosmische Katastrophe ungeheuren
Ausmaßes mußte Altenja Fünf ausgelöscht
haben… Seither mußten Jahrtausende vergangen sein, ohne
daß ich es bemerkt hatte!«
     
    *
     
    Rani Mahays Gedanken drehten sich wie ein Karussell in seinem
Kopf.
    Was er hier erfuhr, sprengte die Grenzen alles bisher
Dagewesenen.
    Ein Wesen von einem anderen Stern… ein Wesen, das fast nur
aus Hirn bestand, trug das Wissen von kosmischem Ausmaß in
sich! Dieses Wissen, das Hunderte, Tausende von Welten
umspannte… dieses Wissen aus vielen Zeiträumen, in denen
Generationen vergangen waren konnte von allerhöchster Bedeutung
sein auch für die Ereignisse, die sich hier auf einer Welt in
einer anderen Dimension abgespielt hatten.
    Wenn Caloton schon so alt war, wie er annahm, wie er behauptete,
dann wußte er um die Dinge, die in der Vergangenheit zum
Untergang Xantilons führten, dann kannte er möglicherweise
den »Toten Gott«, Molochos, Rha-Ta-N’my…
    Und dann kam, worauf er gewartet hatte.
    Caloton erwähnte diese Namen!
    »… ich habe viel Unheil gesehen, viele Intrigen…
ich erfuhr von Geschöpfen aus einer gefährlichen geistigen
Welt, aus einem Universum, das auch ich noch nicht gesehen hatte, und
ich machte mich auf die Suche nach diesen Geschöpfen… ich
habe auch einige gefunden… die Spuren Molochos, die
Rha-Ta-N’mys, die überall in diesem Kosmos vorhanden
sind… mehr als ein Xantilon ging unter, weil die Menschen sich
verblenden ließen… mehr als ein Xantilon wird es auch in
Zukunft noch geben… Aber davon wollte ich nicht zu dir
sprechen… du mußt erfahren, wie es dazu kam, daß ich
in dieser magischen Wolke in Gefangenschaft geriet. Ja, auch die
Magie lernte ich kennen, ihre beiden Pole… die schwarze und die
weiße… die Hilfe, die auf den guten Gedanken
zurückgeht, die Gefahr, die durch die Beschwörung finsterer
Gewalten wie ein vernichtendes Gewitter heraufzieht… Tamuur
gehört dazu. Auf meinem Weg durch das All streifte ich seine
Welt… im Augenblick seiner Geburt. Molochos befand sich auf dem
Totenkopfmond, als der Körper der Inoshtar die feurigen Fluten
über den schwarzen Altar spülte.
    Tamuur ist aus Inoshtars Leib entstanden. Feuriges Gestein wurde
durch Molochos mit Leben erfüllt. Tamuur war ein Stein… und
wurde Tamuur. Und ich war Zeuge des Geburtsaktes. Das wurde mir zum
Verhängnis. Tamuur entdeckte mich, und ich reagierte zu
spät. Ich war sein erstes Opfer. Am Beginn seiner Magie war er
noch klein. Er konnte mich nicht töten. Er konnte mich in einer
magischen Wolke einschließen und endlosen Schlaf auf mich
herabwünschen. Er hat mich eingesperrt – und in dem
Magier-Gefängnis vergessen.
    Aber ein Schlaf währt nicht ewig.
    Irgendein unerklärlicher Vorgang, durch dich ausgelöst,
hat das magische Gefängnis in Erschütterung versetzt. Die
Wände ringsum lösen sich auf… merkst du es
nicht?«
    Mahays Blicke gingen in die Runde. Jetzt, da Caloton es
erwähnte, sah auch er es.
    Es stimmte.
    Die dunkele, wattige Masse war luftiger und lockerer geworden und
flockte aus. Es schien, als ob eine geheimnisvolle Säure die
Materie ringsum zerfresse.
    Hinter den dünner werdenden Wänden – schimmerten
und glitzerten winzige Punkte. Ferne und fernste Sterne, kosmische
Weltenkörper…
    »Ich habe Jahrtausende geschlafen«, fuhr Caloton fort.
»Aber im Schlaf träumt man manchmal, ich habe oft
geträumt. Im Schlaf auch löst man oft Probleme… ich
habe manches von dem gelernt, was ich gesehen habe. Im Schlaf habe
ich es verarbeitet. Du bist nicht freiwillig hier. Ich habe – es
bewirkt. Die magische Materiewolke, die Leben einschließt und
nur auf die Welt bringen kann, die Tamuur

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