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Macabros 053: Totenkopfmond

Macabros 053: Totenkopfmond

Titel: Macabros 053: Totenkopfmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gegen Ramdhs Willen.
    Die magischen Kräfte, die der Scharlachrote in sein Gehirn
fließen ließ, konnte er nicht
zurückdrängen.
    Eben noch zeigten sich vertraute Straßenzüge und
Plätze und die kleinen verträumten Gärten in seiner
Burg – jetzt verwischten diese Bilder, und auf der fahlen,
pulsierenden Wand erschienen Szenen, die er am liebsten weit von sich
weisen wollte. Aber um so intensiver zeigten sich die Farben und
Formen.
    Da war die fensterlose Halle. Er und Rani Mahay standen darin,
hielten Fackeln in der Hand und suchten die Wände und
Säulen ab.
    Jede Einzelheit dessen, was passiert war, zeigte sich auf der
hellen Wand vor ihm.
    Sein Atem flog und Schweiß perlte auf der Stirn. Fürst
Ramdh bemühte sich verzweifelt, die Bilder undeutlich zu machen,
andere Gedanken in den Vordergrund zu schieben. Aber das ging
nicht!
    Der ganze Vorgang wiederholte sich außerhalb seines
Bewußtseins, wie er sich tatsächlich zugetragen hatte.
    Er wurde Zeuge der Dinge, die sich vorhin so schnell abspielten,
daß er ihnen kaum hatte folgen können. Nun erlebte er die
Ereignisse wie als Zuschauer auf einer Kinoleinwand.
    Rani Mahay entdeckte sein Spiegelbild, das sich anders bewegte als
er.
    Er ging darauf zu – und es kam zur Verschmelzung zwischen ihm
und seinem Spiegelbild. Für die Länge eines Atemzugs war
die Wand nicht mehr massiv, sondern weich wie Watte.
    Da fiel er hinein, verschwand, und die Watte wurde wieder Stein
und Rani Mahay tauchte ein in eine Welt ohne Namen.
    Die Bilder auf der Energiewand, auf die Ramdhs
Bewußtseinsinhalt projiziert wurde, zerflossen und
überschlugen sich.
    Ramdh wand sich vor Schmerzen, seine Muskeln waren bretthart, und
die gesamte Mimik zeugte von der Qual, die er erdulden mußte.
Da kam nichts mehr, was die Sonden hätten finden
können.
    Leere…
    Die fingerdicken Streifen glitten aus seiner Stirn, das Feld vor
ihm verfärbte sich in ein dunkles, unheimliches Blau.
    Dahinter zeichneten sich schemenhaft die Umrisse des Magiers
ab.
    »Caloton!« hörte Ramdh wie aus weiter Ferne die
Stimme des Scharlachroten. Sie klang verwundert, irritiert…
»Er hat den Weg zu ihm gefunden…«
    Tamuur sagte noch mehr. Aber das hörte Fürst Ramdh nicht
mehr.
    Dies alles war zuviel gewesen für ihn. Sein Hirn verkraftete
den Eingriff nicht, den Tamuur vorgenommen hatte.
    Der Antolanier-Mann brach auf der Stelle zusammen.
     
    *
     
    »Caloton?« fragte an einem anderen, fernen Ort in diesem
Moment Rani Mahay. »Ich verstehe deinen Namen, aber ich begreife
nicht, wer du bist und woher du kommst. Wie komme ich hierher –
und was hat das alles zu bedeuten?«
    Mahay war einzige gespannte Aufmerksamkeit.
    Sein Blick nahm jede Einzelheit dieser seltsamen Umgebung auf.
    Der Koloß von Bhutan entdeckte erst jetzt, daß
Calotons Kopf nicht unmittelbar auf dem großen Kegelstumpf
saß, sondern etwas darüber schwebte. Der ganze Kopf war
eingehüllt von einer durchsichtigen Membran, die sich in einer
ständigen vibrierenden Bewegung befand.
    »Ich bin erwacht, nach langem, unendlich langem Schlaf. Dir
muß ich mein Erwachen zu verdanken haben, Fremdling aus
Xantilon.«
    »Aus – Xantilon?« echote Mahay. »Das muß
eine Verwechslung sein.«
    Oder doch nicht? Wie kam es, daß dieser Kopf unter der
schützenden Membran etwas über Xantilon wußte? In
gewissem Sinn hatte er, Mahay, etwas mit Xantilon zu tun… Seine
Vorfahren hatten die chaotischen Ereignisse einst überstanden
und waren auf das Festland geflohen. Dort hatten sie sich im Lauf von
Jahrhunderten mit den Ureinwohnern vermischt. Erst rund
zwanzigtausend Jahre später machte die Stimme des Blutes der
alten Rasse sich wieder bemerkbar. Das Blut derer, die damals aus
Xantilon kamen, hatte sich in selten reiner Form von Generation zu
Generation weitervererbt.
    »Nein, es ist keine Verwechslung. Ich weiß es«,
erhielt er zur Antwort. Und die klang bestimmt.
    »Und woher weißt du das? Was macht dich so
sicher?«
    »Ich weiß es einfach. Das kann man nicht
begründen. – Das wirst du nicht verstehen, du wirst
vielleicht vieles von dem nicht verstehen, was ich dir nun sagen
werden. Aber es ist einfach notwendig, daß du es erfährst,
damit du versuchst, dir ein Bild zu machen von der Situation, in der
du dich befindest. Denn die Gesetzmäßigkeit, die zu meinem
Erwachen geführt hat – muß in Zusammenhang stehen mit
Tamuur, dem Magier…«
    Mahays Augen verengten sich.
    Caloton, der Körperlose, schien einen feinen Instinkt zu
haben für

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