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Macabros 053: Totenkopfmond

Macabros 053: Totenkopfmond

Titel: Macabros 053: Totenkopfmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wild mit
den Flügeln, daß die Knochenflügel klapperten.
    Die Wesen wichen an das Gemäuer zurück. Ihre Form
zerfloß, sie wurden wieder zu Schatten. Wo das geheiligte
Wasser hintraf, da schränkte sich sofort die Entwicklung des
dämonischen Geistes ein und konnten die Gestalten sich nicht
voll entfalten.
    Anka und Tina und Thorwald handelten wie Roboter, die auf eine
bestimmte Aktion getrimmt waren.
    Im Nu war der fluoreszierende Raum wie leergefegt. Die Geister,
die Maletta gerufen hatte, konnten nicht bleiben.
    Was das Kruzifix für den Fürsten der Finsternis, Graf
Dracula, war, was geweihtes Wasser für Luzifer – das war
für die dämonischen Knochengestalten der Maletta das Wasser
aus dem heiligen See des weißmagischen Tempelzentrums in
Antolanien.
    »Nun zu dir!« Anka stand vor der Grauen.
    Das harte Gesicht mit den kalt glitzernden Augen schien aus Stein
gemeißelt.
    Maletta verzog die Mundwinkel. »Ihr habt viel dazu gelernt,
das muß man euch lassen. Aber ihr wißt noch nicht alles
– und das wird euch zum Verhängnis.«
    »Wir werden dich dorthin zurückschicken, woher du
gekommen bist«, stieß Anka hervor.
    »Das werdet ihr nicht, weil ihr es nicht könnt«,
entgegnete Maletta rauh. »Die Knochenwesen aus Antolanien haben
Substanz – ich aber bin substanzlos, ich bin ein Gedanke, ein
manifest gewordenes Wunschbild Tamuurs, des Scharlachroten, der auf
einer anderen Welt herrscht, dessen Ziel es aber ist, viele andere
Welten zu erreichen und zu besiegen, um sie mit seinen
Zaubergärten zu beglücken. Du kannst mich nicht vernichten
– es sei denn, du würdest Tamuur töten. Dazu aber bist
du nicht in der Lage.«
    »Ich werde es dir beweisen!«
    Anka Sörgensen, Tina Marino und Thorwald Belman setzten ihre
Zerstäuber in Tätigkeit. Maletta wurde an zahlreichen
Stellen getroffen.
    Sie schüttelte sich nicht mal.
    »Ihr seid dumm, ich habe es euch gesagt. Nun komme ich doch
zu dem, was ich ursprünglich wollte. Ihr seid noch die einzigen,
die mein Geheimnis kennen, die einzigen, die wissen, daß es
Nächte gibt, wo das Licht des Totenkopfmondes es mir
ermöglicht, die Helfer aus dem anderen Reich hier
herüberzuholen. Ihr sollt es für alle Zeiten für euch
behalten.«
    Sie hob beide Hände. Das grüne Licht wurde trüb,
und die Fensterlöcher schlossen sich und der Aufgang hinter
ihnen, durch den sie gekommen waren.
    Maletta, ein böser Gedanke Tamuurs, den er auf
rätselhafte Weise in diese irdische Welt eingeschleust hatte,
lachte grausam.
    »Ihr habt den Beweis: Ich bin unverwundbar für die
Waffen, die ihr mitgebracht habt! Ihr aber seid es nicht für
mich! Machen wir alledem ein Ende. Ich werde euch in schwarze
Vögel verwandeln, und ihr sollt von nun an auf Schritt und Tritt
meine Begleiter sein!«
     
    *
     
    Tamuur schwebte über ihnen unterhalb der Felsenröhre,
die unmittelbar über dem schwarzen Altar der Inoshtar
mündete.
    Wie ein Vogel hatte er seine bizarren Arme ausgebreitet.
    Aleana, Fürst Ramdh und Rani Mahay standen dicht
zusammengedrängt auf dem Opferaltar und blickten nach oben.
    »Da gibt es keine Möglichkeit mehr, die ihr
hättet!« höhnte der Scharlachrote. Er lachte
dröhnend. »Rani Mahay, du hast es verstanden, dich zu
meinem größten Feind aufzuspielen. Aber nun ziehst du
schließlich doch den kürzeren. Es hat dich nichts mehr
genützt, daß du die Bekanntschaft Calotons gemacht hast.
Ich hatte ihn doch wahrhaftig vergessen. Kleinigkeiten entfallen
einem, wo es um wichtigere Dinge geht. Es hat mir Freude gemacht,
dich zu erleben, als du Kiuna Macgullyghosh trafst. Es war
köstlich.«
    »In Trugbildern bist du ein Meister, dies muß ich dir
bestätigen«, rief Rani lautstark. Er hatte sich wieder
erholt. »Wie du ausgerechnet auf Kiuna Macgullyghosh gekommen
bist…«
    »Das waren keine Trugbilder, Rani Mahay! Kiuna Macgullyghosh
hat wirklich diese Welt besucht. Der Totenkopfmond war eine von
vielen Welten, die sie auf ihren phantastischen Reisen durch Raum und
Zeit kennenlernte. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gehören
auf dieser Welt mir. Ich kann sie entstehen lassen, wann immer ich
will, ich kann die Zeiten und ihre Abläufe miteinander
vermischen… auf dieser Welt gibt es keine Grenzen für mich,
denn ich bin ein Teil von ihr. Du bist Kiuna Macgullyghosh wirklich
begegnet – in der Vergangenheit, die ich kurz entstehen
ließ. Und meine Freunde – Männer um Berater Dalp
– die sich im Augenblick hier zur besonderen Verwendung
aufhalten, wurden von

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