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Macabros 053: Totenkopfmond

Macabros 053: Totenkopfmond

Titel: Macabros 053: Totenkopfmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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würde darüber lachen…«
    »Siehst du… lachen. Alle würden lachen, denen wir
mit unserer Geschichte kämen. Wir sind auf uns angewiesen. Wenn
du uns nicht helfen kannst…«
    »Hierüber brauchen wir keine unnötigen Worte zu
verlieren…«
    »Sie sind nicht unnötig. Du mußt zumindest wissen,
worauf du dich einläßt. Es geht – um Leben und Tod,
Thor.«
    Er nahm ihre beiden Hände zwischen die seinen und hauchte
dann einen Kuß auf ihren Handrücken. »Was wäre
ein Leben ohne dich. Du mußt tun, was du für richtig
hältst, und ich werde dich mit allen Kräften
unterstützen.«
    »Du bist der einzige, dem wir uns anvertrauen
können.«
    »Wißt Ihr denn schon, wie Ihr vorgehen wollt?«
    »Ja. Heute abend wollen wir an der Stelle sein, wo in der
letzten Nacht die Turmruine entstand und Maletta ihre Knochenmonster
aus der anderen Welt herüberholte. Wir wollen Maletta
gegenübertreten und sie bezwingen…«
    »Wie wollt ihr das tun?«
    »Tina und ich hielten uns eine Zeitlang im
weißmagischen Zentrum in Antolanien auf. Die Geister, die
Maletta gehorchen, die Geister, die sie selbst in sich trägt,
meiden das Zentrum wie die Pest. Der Zusammenhang mit der Existenz
des Wassers in der unterirdischen Tempelstadt und Malettas Furcht ist
für uns deutlich erkennbar. Das Wasser von dort muß die
gleiche Wirkung haben wie geweihtes Wasser dieser Welt auf den
leibhaftigen Satan, Thor. Wir wissen es nicht, es ist nur ein
Versuch… ein Versuch, der uns weiterbringen und endlich wieder
ruhig schlafen lassen kann. Unsere irdischen Waffen vermögen
nichts gegen sie. Wir können es nur mit den Waffen einer anderen
Welt versuchen, in der die magische Gewalt um sich gegriffen hat. Und
diese Gewalt soll sich auch hier breit machen, Thor. – Wir haben
uns Flakons besorgt, einfache Parfümzerstäuber. Sie wurden
von uns mit dem heiligen Wasser aus dem weißmagischen See
gefüllt. Wenn dieses Wasser Geister vertreibt – haben wir
mehr erreicht, als wir normalerweise erwarten dürften.«
    Sie reichte ihm wortlos einen bis zum Rand gefüllten
Zerstäuber.
    Eine leicht opalisierende Flüssigkeit füllte den
durchsichtigen Behälter.
    »Wasser aus einer anderen Welt«, murmelte er. »Ich
kann es nicht fassen. Was könnt ihr noch alles von
›drüben‹ holen.«
    »Nichts sonst, Thor. Wenn man viele Fähigkeiten hat,
merkt man erst recht, wie eng die Grenzen gesetzt sind. Wir sind
nicht mal in der Lage, dich in die Caton-Ebene zu bringen, wohin wir
gemeinsam hingehen müssen, um zu tun, was getan werden
muß. Nur Tina und ich bilden eine Einheit, ein Kraftfeld, das
Materie, das Raum und Zeit durchdringen kann, ohne daß auch nur
eine einzige Sekunde dabei verstreicht. Wir selbst können
Materie mitnehmen – unbelebten Stoff. Sowohl von einem Ort zum
andern als auch von einer Dimension in die andere. Aber belebte
Materie – das ist ausgeschlossen. Deshalb werden wir auch mit
dir mit einem Wagen zur Caton-Ebene fahren, um die provozierende
Begegnung mit der ›Grauen‹ zu suchen.«
     
    *
     
    Die Frau war höchstens Mitte zwanzig und schön.
    Sie rannte, so schnell sie ihre langen Beine trugen.
    Die Fremde trug ein zerfetztes, eng anliegendes Kleid. Ihr Busen
war entblößt, und ihre helle, makellose Haut
schimmerte.
    Die beiden Knochenmänner holten auf und beschleunigten. Es
kam ihnen darauf an, die schöne Fremde nicht entkommen zu
lassen.
    Da warf Mahay sich nach vorn. Er riß im Laufen sein Schwert
aus der Scheide, das er im Kampf einem antolanischen Krieger
abgenommen hatte und sich seitdem in seinem Besitz befand.
    Der Inder flog förmlich über die spitzen Steine hinweg
auf die Fremde zu, um ihr zu Hilfe zu kommen.
    Da faßten die Knochenhände nach der Schönen. Die
wurde im Laufen förmlich abgebremst und zurückgerissen.
Dabei platzte der dünne Stoff ihres Gewandes noch weiter
auf.
    Wirr hingen die langen, leuchtendblonden Haare in ihrer Stirn.
    Die Knochenfinger kratzten sichtlich ihre Schultern auf.
    Da war Rani Mahay heran.
    Der erste Knöcherne stellte sich ihm sofort entgegen,
während der zweite mit harten Händen die Frau auf die Seite
riß.
    Er war bewaffnet!
    Im nächsten Moment schlugen die Klingen der beiden
großen Kampfschwerter. Die Funken sprühten. Der
Knöcherne war erfahren im Umgang mit der Waffe.
    Anfangs wurde Mahay zurückgedrängt. Zu seinem Entsetzen
sah er, daß der andere Knöcherne die blonde Frau einfach
über seine Schultern warf und davonrannte. Er lenkte seine
Schritte zu einer

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