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Macabros 053: Totenkopfmond

Macabros 053: Totenkopfmond

Titel: Macabros 053: Totenkopfmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mir alarmiert, um das Spiel in Szene zu setzen.
Den Spiegel der Kiuna Macgullyghosh – hast du wirklich gesehen.
Einer ihrer Spiegel. Ihr Ziel war es, deren viele zu besitzen. Einer
führt von dieser Welt auf die, aus der du kommst. Diesen Spiegel
benutze ich schon geraume Zeit, um meine Gedanken in jene Welt zu
führen, aus der Kiuna Macgullyghosh einst kam. Das ist mir auch
gelungen. Ein hypnotischer Gedanke hat Form angenommen. Es existiert
eine Frau, die mein Gedankengut auf der Erde verbreiten wird und den
Weg für mich vorbereitet. Nicht nur Maghon, die Welt der
Länder Ullnak, Antolanien, Gesah und Grehk wird mein Eigentum
sein – auch die Erde.«
    »Tamuur wird größenwahnsinnig«, rief der
Inder. »Du weißt, daß dies nicht stimmen
kann.«
    »Und wieso nicht? Die Saat ist bereits ausgelegt.«
    »Die Saat hat auch Molochos schon ausgelegt, und
Rha-Ta-N’my…«
    »Ich unterstütze sie!« rief Tamuur. »Gemeinsam
werden wir herrschen – und Rha-Ta-N’my und Molochos, der
Meister, der mein Opfer erwartet, werden meine Bemühungen
anerkennen…«
    Die Organisation im Reich der Dämonen und bösen Geister
schien nicht so recht zu funktionieren. Viele verfolgten ihre eigenen
Interessen. So klar wie in diesem Moment war dies Mahay zuvor nie
geworden.
    »Aber wir wollen nicht streiten«, fuhr Tamuur fort.
»Dazu sind wir hier nicht zusammengekommen. Die Zeit des Endes
ist gekommen. Molochos, Herr und Meister, dies ist deine Stunde…
hier sind die Opfer, die du erwählt hast, die ich dir darbringe.
Inoshtar, Herrin der feurigen Ströme, walte deines Amtes!
Erhöre meinen Ruf!« Dann lachte er schaurig und sein Lachen
wurde als vielfältiges Echo von den unterirdischen
Felswänden zurückgeworfen, daß es sich anhörte,
als ob tausend Geister gleichzeitig lachten.
    »Narr! Wie konntest du es wagen, nur mit deinem Schwert
bewaffnet, hierher zu kommen, Rani Mahay? Du bist praktisch mit
nackten Händen in dein Unglück gelaufen!«
    »Wenn wir schon sterben sollen, Tamuur – dann solltest
du nicht verschont bleiben!« brüllte Mahay da los. »So
ein Narr, wie du denkst, bin ich nicht. Ich habe befürchtet,
daß ich nur wenig ausrichten könnte – aber für
den Fall, daß uns keine andere Wahl mehr bleibt, wollte ich
doch verhindern, daß du da wieder beginnst, wo du
aufgehört hast!«
    Mahay riß sein Hemd auf.
    Ein gellender Schreckensschrei entrann Tamuurs Lippen.
    An einer dünnen Kette hingen die beiden Amulette aus den
Augen der steinernen Schlange, die beiden magischen Geschenke aus
einer Zeit Xantilons, als die Schwarzen Priester nur geringe Macht
hatten.
    Ranis Rechnung ging auf.
    »Wenn wir sterben, Tamuur – sollst du mit uns
kommen!«
    Die beiden Amulette berührten sich, Rani richtete sie nach
oben.
    Tamuurs Hände sanken herab. Und dann ging es Schlag auf
Schlag.
    Unheimliches Grollen aus der Tiefe des Feuermeeres. Die Wellen
schwappten am Steilufer hoch.
    Tamuur drehte sich um seine eigene Achse. Und während er,
ohne es zu wollen, tiefer sank, zerfiel sein Körper wie in
lauter kleine Puzzlestücke.
    Dabei veränderten sich die bizarren Teile. Sie nahmen eine
andere Form und andere Farbe an.
    Tamuur war als solcher nicht mehr zu erkennen. Ein formloses,
aufgelöstes Etwas stürzte dem schwarzen Altar und dem
Feuersee entgegen.
    Die Einheit der beiden zauberkräftigen Amulette im Herzen der
Welt, in der Tamuur regierte, das war zuviel. Ein Riß ging
durch diese Welt. Und dieser Riß ging durch Tamuur.
    Er wurde ein Mittelding zwischen Pflanze und Tier und machte in
Bruchteilen von Sekunden all die Entwicklungen durch, die zu seiner
endgültigen Gestalt geführt hatten.
    Die Entwicklung verlief rückwärts!
    Bruchstücke einer Baumrinde, Bruchstücke, die
schließlich an glutflüssiges Gestein erinnerten,
klatschten in das sich aufbäumende Lavameer, in dem Inoshtars
Geist wühlte und wirkte, in dem die Glutwellen höher und
höher stiegen und die schwarze, geschliffene Insel darin in
gleichem Maß mehr und mehr zu versinken schien. Schon
schwappten zischende und glühende Rinnsale über den Rand
und bildeten kochende Lachen…
    Tamuur wurde, was er einst gewesen war: ein glutflüssiger
Tropfen im Leib der unvorstellbaren, unbeschreiblichen Inoshtar, der
durch Molochos schwarzmagische Künste auf die Oberfläche
dieser Welt gerufen worden war. Und von hier aus hatte der Siegeszug
des Scharlachroten begonnen.
    Das Lavameer gurgelte. Grollen, Donnern…
    Die drei Menschen auf dem Altar standen

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