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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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kam.
    Brown bemühte sich, der Frau gegenüber nicht seine
Besorgnis über das Befinden ihres Mannes anmerken zu lassen.
    »Wissen Sie, noch besteht Hoffnung«, sagte er, obwohl er
nur zu gut wußte, daß die Chancen für Joe Feddersons
Genesung ungleich schlecht standen.
    Die Frau nickte stumm, beinahe verständnisvoll. Dr. Brown
fragte sich, ob sie wohl seine kleine Unwahrheit bemerkt hatte.
    »Ich verstehe, Doktor.«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, werde ich Sie begleiten, Mrs.
Fedderson«, erbot er sich.
    Sie nickte. »Danke, Dr. Brown.«
    Gemeinsam und schweigend gingen sie durch die langen Gänge
des Krankenhauses. Das einzige, was zu hören war, war das
Auftreten ihrer Schuhe auf dem glatten, harten Boden.
    Nur ab und zu im Hintergrund war die für eine Klinik typische
Geräuschkulisse zu vernehmen.
    Über ihnen leuchtete hell das kalte Licht der
Neonröhren, die auf den Decken angebracht worden waren. Dann
öffnete Brown die Tür zu einem Zimmer und ließ die
Frau eintreten. Nichts hatte sich hier verändert, seitdem Dr.
Brown diesen Raum verlassen hatte.
    Dort der bisher unbenutzt gebliebene Tisch mit Stühlen und
weiter rechts von ihm entfernt das Bett, in dem der schwer atmende
Joe Fedderson zu sehen war. Ihn hatte man mit einigen Infusionen
verbunden, die ihm seine Lebensenergie zurückgeben sollten.
    Die Frau des Schwerverletzten trat leise an das Bett heran, in dem
ihr Mann lag. Dann nahm sie sich den Stuhl, der da stand, und setzte
sich darauf.
    Joes Augen waren geschlossen, fast schien es, als würde er
nur schlafen, doch in Wahrheit war es tiefe
Bewußtlosigkeit.
    »Joe, kannst du mich hören? Kannst du mir
antworten?« Behutsam und eindringlich redete Ana auf ihn ein,
ohne dabei jedoch einen Erfolg zu erzielen.
    »Mrs. Fedderson, ich glaube, daß es sinnlos ist, was
Sie da versuchen«, machte sich der Arzt bemerkbar, der noch
nicht gegangen war.
    »Dies ist ja gerade unser Problem. Wenn es uns gelänge,
ihn wieder zu Bewußtsein zu bekommen, dann hätte er
bereits das Schlimmste überwunden. Wenn Sie dies dennoch
schaffen würden, grenzte das fast an ein Wunder.«
    »Dr. Brown, ich möchte es trotzdem versuchen. Sie mag
das sicher unverständlich anmuten, rein vom medizinischen
Standpunkt her betrachtet, aber vielleicht ist es mir dennoch
möglich, ihn zum Sprechen zu veranlassen.«
    Der Arzt nickte verständnisvoll.
    »Sie können solange bleiben, wie Sie wollen. Sie
müssen mich aber nun entschuldigen, denn ich habe noch andere
Fälle.«
    Damit verließ er das Zimmer und schloß die Tür.
Ana und ihr Mann waren allein.
    Wieder versuchte sie ihn dadurch, daß sie zu ihm sprach, zu
einer Reaktion zu bewegen. Doch so sehr sie sich auch bemühte
– die Methode zeigte einfach keinen Erfolg.
    Sie überlegte, ob sie aufgeben sollte, da ja doch alle
Versuche in dieser Richtung nutz- und wirkungslos waren.
    Spontan kam ihr eine Idee. Vielleicht war sie die einzige
Möglichkeit, überhaupt etwas zu erreichen.
    Wenn Joe schon fortwährend immer im Schlaf von bestimmten
Dingen gesprochen hatte, dann war dies vielleicht eine Chance, ihn
dadurch anzusprechen.
    Sie zögerte noch ein bißchen und überdachte, ob
ihre Handlungsweise richtig war, dann nannte sie entschlossen die
ersten Namen.
    »Pulmirol, Szunta, Taahks, Bermudas!«
    In der gleichen Reihenfolge wiederholte sie es immer wieder und
das fünf Minuten lang. Fast wollte sie schon aufgeben und sich
mit dem abfinden, was Dr. Brown gesagt hatte, als sie eine schwache
Stimme hörte, die aus unendlicher Ferne zu sprechen schien. Sie
nannte ihren Namen: Ana!
    Joe Fedderson, ihr Mann, hatte die Augen aufgeschlagen und blickte
sie starr an! Dabei hatte er undeutlich ihren Vornamen ausgesprochen.
Ein Wunder, wie es der Doktor vorhin erklärt hatte!
    Sie griff nach seiner suchenden Hand und umschloß sie
beruhigend. Aber die Kälte, die von ihr ausging, störte
sie.
    Auch sein geistesabwesender Blick wollte nicht so recht ins Bild
passen.
    Er erweckte den Eindruck, als befände sich Joe in Trance oder
würde vielleicht die Bilder einer anderen, grauenerregenden Welt
schauen.
    Es dauerte seine Zeit, bis der Flieger seine Kräfte
einigermaßen gesammelt hatte. Dann begann er mit leiser Stimme
zu berichten…
     
    *
     
    »Die Stadt der Monster ist grausam und
widernatürlich«, flüsterte Joe. »Dort gibt es
viele Ungeheuer, die man gar nicht hinreichend beschreiben kann, um
von ihnen ein reales Bild anderen zu vermitteln. Manche von ihnen
sind groß wie Türme,

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