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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Joe Fedderson
war nicht mehr derselbe gewesen, der er mal war. Seine Psyche war
verändert worden. Er wußte etwas, konnte es jedoch nicht
seiner Umwelt mitteilen.
    Trotzdem war es ihm gelungen. Er hatte ein Tagebuch angelegt,
worin er wahrscheinlich all seine Ängste, Spekulationen und auch
Erlebnisse niedergelegt hatte.
    Wenn Frank darin Einblick nehmen konnte, würde es ihm
eventuell möglich sein, auch noch den Rest zu erfahren. Dann
wäre Joe Fedderson damit gedient, da es Frank dann möglich
gewesen wäre, an der richtigen Stelle zu helfen, also auch ihm
selber. Denn dann wäre es Frank Morell auch gleichzeitig
möglich gewesen, die Gefahr, die ganz offensichtlich von den
Taahks und deren Herrscherpaar drohte, abzuwenden.
    Allerdings wußte er auch, daß sein Verlangen
unverschämt anmuten mußte.
    »Mrs. Fedderson, Sie sprachen eben von einem Tagebuch, das
ihr Mann geführt hat seit jenem Vorfall. Vielleicht wäre es
möglich, das Leben Ihres Gatten zu retten, wenn ich die geheim
gehaltenen Aufzeichnungen mal sehen könnte. Er mußte etwas
gesehen, gehört oder gefühlt haben, was er anderen nicht
sagen konnte, weil er daran gehindert wurde. Ich weiß,
daß meine Bitte für Sie ziemlich ungewöhnlich sein
muß, aber ich benötige sein Tagebuch, wenn ich in dieser
Geschichte noch etwas verhindern will, das unweigerlich auf uns
zukommt.«
    Ana Fedderson sah ihn an und dachte längere Zeit über
sein Anliegen nach. Aber sie schien sich nicht sicher zu sein, wie
sie entscheiden sollte. Sie wirkte ratlos.
    »Sie haben damit ein Problem angeschnitten, Herr Morell. Es
ist nämlich so, daß ich, wie bereits schon angedeutet,
selbst nicht darüber orientiert bin, wo Joe dieses Tagebuch
versteckt hat. Darüber hat er sich nie mir gegenüber
ausgelassen, und ich wollte ihn auch nicht drängen, es mir zu
zeigen.
    Andererseits ist es auch so, daß ich nicht weiß, ob es
in Joes Sinn wäre, wenn Sie es bekämen. Dies soll sicher
keine Spitze gegen Sie sein, Morell, aber es ist nun mal so,
daß wir uns erst sehr kurz kennen und ich auch nicht
weiß, ob ich Ihnen Derartiges gleich geben kann. Joe hat das
Buch immer wie ein kleines Heiligtum behandelt.
    Sie werden also sicher verstehen, wenn ich mir das noch mal
reiflich überlege, ehe ich diesen Schritt unternehme.«
    Frank verstand. Eigentlich hatte er auch nicht damit gerechnet,
eine Zusage zu bekommen, dazu schienen die Aufzeichnungen von Joe
Fedderson zu wertvoll für dessen Frau zu sein.
    Er war auch keineswegs darüber enttäuscht, denn wenn er
Glück hatte, würde er vielleicht doch noch in den Besitz
jenes kostbaren Tagebuches kommen. Dann nämlich, wenn ihn Ana
Fedderson für vertrauenswürdig genug hielt, um ihm dies zu
überreichen.
    Bis dahin blieb ihm nichts anderes übrig, als vom Hintergrund
aus zu beobachten, um notfalls einzugreifen, wenn was geschehen
sollte.
    »Ich glaube, daß dieser Meinungsaustausch für
beide Seiten recht interessant war. Wenn Sie aber jetzt noch etwas
erledigen wollen, so möchte ich Ihnen dabei nicht länger im
Weg stehen, Mrs. Fedderson«, bedankte sich Frank für das
Gespräch mit ihr.
    Als sie auf ihre Uhr schaute, schien sie zu erschrecken. »Es
ist später geworden, als ich gedacht hätte. Aber ich bin
auch froh darüber, mich mit Ihnen mal unterhalten zu
haben.«
    Sie stand auf, Frank – der sich an diesem Nachmittag frei
genommen hatte – erhob sich ebenfalls. Er half ihr noch in den
Mantel und begleitete sie bis zur Tür.
    »Hoffentlich ist es nicht schon dunkel geworden«, meinte
sie.
    »Es beginnt bereits zu dämmern, würde ich
sagen.«
    Frank schaute aus seinem breiten Fenster im Wohnzimmer, von wo aus
er einen herrlichen Blick über die Großstadt hatte.
Besonders abends, wenn die vielen Lichter eingeschaltet waren, kam
dies voll zur Geltung.
    »Ich rufe Sie an, Mr. Morell, wenn ich mich entschieden
habe«, verabschiedete Ana sich von ihm. Als Frank dies auch
getan hatte, blickte er ihr noch nach, bevor er die Tür
schloß.
    Etwas lag in der Luft, das ahnte er. Die Dinge entwickelten sich
von ganz allein, ohne daß es ihm möglich gewesen
wäre, darauf Einfluß zu nehmen. Möglicherweise war es
das, was ihn störte.
     
    *
     
    Mit sorgenvoller Miene fühlte Dr. Brown den Pulsschlag seines
Patienten. Nur noch schwach war das Pulsieren des Blutes bemerkbar.
Auch Feddersons Herzton war unregelmäßig und hatte sich
auf besorgniserregende Art verschlechtert.
    »Es sieht nicht gut aus«, meinte er zu seinem
jüngeren, neben

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