Macabros 057: Dämonenpest
die Augen den Lichtverhältnissen angepaßt hatten.
Erst dann war es auch möglich, einzelne Teile des einstigen
Flugzeuges zu erkennen.
Keiner maß dem hier noch eine rechte Bedeutung bei. Und erst
recht nicht die beiden Soldaten, die draußen vor dem
verschlossenen Hangar postiert worden waren und den Überresten
der Kampfmaschine sowieso nicht mehr all zuviel Beachtung
schenkten.
So war es auch nicht sonderlich verwunderlich, daß kein
Mensch bemerkte, was hier geschah. Die Stunde der Unheimlichen war
gekommen…
Der Rumpf der Maschine war nach der Bruchlandung fast völlig
intakt geblieben. So hatte auch der vordere Teil und hiervon
insbesonders das Cockpit noch verhältnismäßig wenig
abbekommen. Dennoch waren in den Panzerglasscheiben Sprünge zu
sehen, die sich wie ein Spinnennetz über die ganze Sichtscheibe
erstreckten.
Das Innere des Pilotenraumes war weitgehend unversehrt geblieben,
wenn man von der erschreckenden Unordnung absah, die darin herrschte.
Sie drängte einem den Vergleich mit einem Hurrikan auf, der
getobt hatte.
Der geräumige Hangar war bis auf die Wrackteile leer.
Hier hatten nur diejenigen Zutritt, denen dies ausdrücklich
von der CIA oder der Air Force genehmigt wurde. Diese Bestimmung galt
auch für die Wächter. Und alles andere, was sich gegen
diese Order richtete, war streng untersagt. Bei der zuständigen
Behörde nahm man seine Aufgabe sogar so ernst, daß man die
Türen zu der Halle mit Alarmanlagen versehen hatte, die jeden
sofort melden würden, der hier ohne Befugnis eindrang.
Trotzdem – obwohl sich offenbar niemand hier befand –
regte sich im Flugzeug selbst etwas. Man konnte nichts näher
beschreiben, weil es sich noch nicht gezeigt hatte. Man wußte
nur, daß es da war. Und auch ein Gefühl der Angst lag in
der Luft, die jenes unbekannte Ding auszustrahlen schien.
Plötzlich hörte man leises Krachen und Bersten, wie wenn
eine unbekannte Macht ungeheuren Druck gegen die Innenwand des
Cockpits ausübte.
Diese Vermutung bestätigte sich schon kurz darauf, als die
Verkleidung der Rückwand der Belastung nicht mehr länger
widerstand und förmlich platzte.
Aus der entstandenen Öffnung trat eine quallige Masse hervor,
die sich wie Brei im Cockpit ausbreitete. Es gelang ihr sogar, sich
ganz dünn zu machen, um selbst durch kleine, kaum erkennbare
Ritzen kriechen zu können und auf diese Weise das Cockpit zu
verlassen.
Anscheinend aber hatte Joe Fedderson von seinem
verhängnisvollen Flug nicht nur eines dieser Plasmawesen
mitgebracht, sondern davon schien es noch mehrere in der Maschine zu
geben. Jetzt nutzten sie die Gelegenheit, denn es war dunkel. Und die
Nacht war schon stets der Verbündete der Taahks gewesen.
Als sich die unheimlich anmutende Gestalt von der Maschine
entfernt hatte, machten sich nun noch mehr davon bemerkbar.
Der gepolsterte Sitz barst auseinander. Es sah aus, als hätte
ihn jemand mit einem scharfen Messer bearbeitet und
aufgeschlitzt.
Schon kurz darauf zeigte sich auch schon das, was sich darunter
verborgen gehalten hatte. Zwei sich vollkommen gleichende Plasmawesen
schoben sich aus ihrem bisherigen Versteck heraus und nahmen
denselben Weg, den kurz zuvor noch ihr Artgenosse gewählt hatte,
der draußen auf dem Hangarboden auf sie wartete.
Dieser hatte sich inzwischen in ein flaches Gebilde umgewandelt
und lag dort ausgebreitet wie eine große Matte.
Das ganze Geschehen hatte sich beinahe mit unheimlicher
Lautlosigkeit abgespielt, wenn man von dem Lärm absah, der
verursacht worden war, als sie sich gewaltsam aus ihren Verstecken
befreit hatten.
Die zwei anderen Plasmawesen, die neu hinzugekommen waren, hatten
jetzt ebenfalls den Boden erreicht und ihre Körpermaße dem
des ersten Taahk angepaßt.
Sie sahen aus wie drei große Flecken. Der Unterschied
bestand nur darin, daß diese Dinger keineswegs leblos
waren.
Wie auf geheimes Kommando hin setzten sie sich dann gleichzeitig
in Bewegung Richtung Hangartor.
Wenn man das sah, fragte man sich unwillkürlich, wie diese
harmonische Übereinstimmung zwischen den unheimlich aussehenden
Wesen möglich war? Vielleicht mochte es sich dabei um eine Art
von Gedankenübertragung handeln, da kein Ton laut wurde.
Freilich aber war dies nur eine bloße Vermutung, allerdings
schien sie am wahrscheinlichsten.
Nun wurde auch langsam Joe Feddersons Rolle klar, die ihm bei den
Ereignissen zugefallen war.
Er war der Träger gewesen, der dazu diente, die Plasmawesen
auf die Erde zu schleppen, damit
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