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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vor ihm der dunkle, lange
Korridor mit den Stuckarbeiten unter der Decke.
    Vorn schwacher Lichtschein.
    Im gleichen Augenblick, als es geschah, wurde ihm noch
bewußt, wie unvorsichtig er sich verhalten hatte.
    Hier im Haus hatte jetzt keiner mehr Grund, sein Leben zu schonen.
Es genügte, ihn zu ermorden und ihm das Amulett zu
entreißen.
    Der Pilz hatte versagt.
    Aber da waren noch Richard Patrick und dessen Helfer, die sich
nicht nur darauf beschränkten, eine gemeinsame geistige
Brücke in die Welt der Pilze zu schlagen und sie zu rufen.
    Auf ihrem Papier stand seine Vernichtung geschrieben.
    Ein Feuerstrahl, ein Schuß…
    Hellmark spürte einen Schlag oberhalb der linken Brust, der
ihn zu Boden schleuderte, wo er reglos liegen blieb.
     
    *
     
    Aufgewühlt war die See, als ob ein Sturm tobte.
    Aber das war kein Orkan, der die Wellen peitschte und die
Schaumberge zerpflückte.
    Die Bewegung kam von unten, aus der Tiefe des Meeres.
    Dort schien ein Gigant das Wasser aufzuwühlen.
    »Brenda!« entfuhr es Mike Laumer, als er sah, wie seine
hübsche Begleiterin zwischen zwei Wellen verschwand, nochmal
auftauchte und wieder versank.
    Laumer sprang, ohne auch nur eine einzige Sekunde zu
überlegen.
    Er mußte Brenda retten! Er tauchte ein in die heftigen
Wellen, die das verankerte Boot auf- und niedertrugen. Die Jacht
ächzte in sämtlichen Fugen.
    Da lauerte etwas in der Tiefe, wovon sie Verdacht schöpften
– und was sie sich dennoch nicht vorstellen konnten.
    Mike Laumer trug seine Schwimmweste. Wie eine Nußschale
wurde er von den Wellen davongetragen, schluckte Wasser und griff um
sich, in der Hoffnung, Brenda greifen zu können. Sie mußte
doch hier sein. Eben hatte er sie gesehen…
    Immer wieder tauchte er unter, immer wieder überspülten
die Wellen ihn.
    Die Luft wurde knapp. Wasser drang in seine Lungen, und er stieg
mit peitschenden Schwimmbewegungen an die Oberfläche.
    Er ahnte mehr den dunklen, gewaltigen Leib in seiner unmittelbaren
Nähe und meinte, ein Wal nähere sich ihm. Mike Laumer wurde
gegen die Bootswand geschleudert.
    Der Schmerz ging wie eine Flamme durch seinen Körper.
    Um ihn herum wurde es dunkel, sein Innerstes war erfüllt von
gewaltigem Rauschen. Das kam nicht allein von dem tosenden
Wellengang.
    Mike Laumer wurde wie ein Spielball herumgeschleudert. Hier wurden
Kräfte frei, gegen die er nichts ausrichten konnte.
    Er begriff nichts mehr, und er bekam nichts mehr mit.
    Sekundenlang verlor er das Bewußtsein, schluckte Wasser und
wußte nichts mehr von sich.
    Da tauchte eine Gestalt am nächtlichen Himmel auf. Rasend
schnell kam sie näher wie ein Stern, von dem man befürchten
mußte, daß er auf die Erde stürzte.
    Was immer da herankam, es war eingehüllt in ein
fluoreszierendes Strahlenfeld, in eine Aura.
    Das Etwas wurde größer – menschengroß. Es
war ein Mensch, der aus den Lüften kam.
    Er war umhüllt von einem rubinroten Anzug, der seinen
Körper wie eine zweite Haut umspannte.
    Ein Mensch, der durch die Lüfte flog, rasch schnell für
den die Erdanziehung keinerlei Bedeutung besaß.
    In Höhe seines Herzens trug der fliegende Mensch ein Symbol,
das mit der roten Hülle verwachsen schien.
    Ein faustgroßer, flacher Kristall, aus dem sieben Blitze
schossen.
    Das Symbol der Dykten, jener geheimnisvollen Rasse, die in ferner
Zeit schon die Urkräfte des Universums entdeckten und diese
Kräfte für ihren eigenen Organismus zu nutzen
wußten.
    Er war Dykte, und er war doch ein Mensch. Frank Morell, Entdecker
eines großen Geheimnisses, wurde zu Mirakel, dem fliegenden
Wundermann, wenn er die in den Kristall eingebrachten
kosmobiologischen Kraftströme nutzte.
    Mirakel war zum Bermuda-Dreieck zurückgekehrt und wurde Zeuge
des Kampfes auf Leben und Tod zweier ahnungsloser Menschen!
     
    *
     
    Frank Morell alias Mirakel, der Dyktenmann, begriff sofort,
daß er quasi in letzter Sekunde zufällig hier
auftauchte.
    Die Arme nach unten gestreckt, beide Beine dicht aneinandergelegt,
so stieß er durch den nächtlichen Himmel, wie ein Falke
herab auf das Boot des völlig erschöpften Paares.
    Brenda Sitgens wurde von einer Welle gegen das schaukelnde Boot
gespült. Sie war ohne Besinnung und merkte nicht, daß
kräftige Hände sie packten und aus dem Wasser zogen.
    Der fliegende Mensch legte die Ohnmächtige vorsichtig auf die
Bootsplanken, wirbelte ohne auch nur den Boden mit den
Füßen berührt zu haben rücklings durch die
Lüfte und fiel wie ein Stein der See entgegen.
    Mike

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