Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Druck der Tür, die sich ihm entgegenschob, war gewaltig.
Als ob sich auf der Gegenseite ein Panzer dagegenstemmte.
    Für Mirakel stellte es nach der Bewußtlosigkeit, die
durch die betäubende Energieflut ausgelöst worden war, kein
Problem dar, voll aktiv zu sein.
    Der Lauf der Wand wurde gebremst, und unter Mirakels Druck trat
das Gegenteil ein: er schob die Stahlwand nach hinten und
verbreiterte den Korridor, als wäre das gar nichts, als bewege
er eine Spanische Wand.
    Das ging verhältnismäßig schnell. Er erreichte den
Endpunkt, hier mußte er die Tür gegen einen immensen
Widerstand seitlich wegdrücken, und der Korridor lag frei,
metallisch schimmernd und still vor ihm.
    Morell eilte durch die labyrinthische Anlage, auf der Suche nach
Mysterion. Er ließ keinen Raum, keine Kammer, keinen Korridor
aus. Er suchte auch die Verbindungsstollen auf, von denen aus ein
Zugang zu den anderen Kuppeln bestanden hatte. Aber diese Kuppeln
existierten nach seinem ersten Zusammenstoß nicht mehr.
    Entweder hatte Mysterion sich durch einen technisch-magischen
Trick unsichtbar gemacht, oder er war tatsächlich geflohen. Mit
Rha-Ta-N’mys Hilfe, die ihrem einst abtrünnigen und auf
eigene Faust handelnden Priester das Gefängnistor öffnete,
damit es ihm durch den wütenden Dyktenmann nicht an den Kragen
ging.
    Eine andere Erklärung fand Morell zunächst nicht.
    Er entdeckte keine Spur von Mysterion. Und der machte sich auch
nicht bemerkbar, was Frank als ein Zeichen dafür wertete,
daß er sich zurückgezogen hatte und keine Möglichkeit
besaß, diese Runde zu seinen Gunsten zu beenden.
    Morells Absicht war es, jetzt nach seinem Wiedererstarken die
Station einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen, um
festzustellen, welche Geheimnisse hier auf dem Meeresgrund aus einer
fernen Zeit bewahrt wurden.
    Er fing mit der gründlichen Analyse der einzelnen Kammern und
Apparaturen an und war dabei einzige, gespannte Aufmerksamkeit, um
sich nicht wieder überraschen zu lassen.
    Donovan Scain, der ebenfalls spurlos verschwunden war, hatte einen
Weg gewählt, den Morell ebenfalls nicht nachvollziehen
konnte.
    Welches Tor in die andere Dimension, in der Menschen wie Pflanzen
unter einem opalisierenden Himmel dahinvegetierten und nichts mehr
von ihrer Existenz wußten, hatte er benutzt?
    Er schreckt plötzlich auf.
    Da!
    Einflüsse. Seine überempfindlichen Dyktensinne empfingen
Ausstrahlungen, die ihm bekannt vorkamen.
    Morell lauschte in sich hinein.
    Er eilte zur Schleuse und verließ die Station. Er
stieß raketenschnell durch das Wasser, eine weiße,
schaumige Fontäne hinter sich herziehend.
    Die Einflüsse kamen aus der Tiefe.
    In diese Tiefe schnellte er vor wie ein Pfeil.
    Er bewegte sich mit einer solchen Eigengeschwindigkeit, daß
die Bewegung der Fische und des anderen Meeresgetiers zu erstarren
schien.
    Fische standen stumm, bewegten ihre Kiemen nicht und hielten die
Mäuler geöffnet. Dieser Eindruck kam nur zustande, weil er
selbst so schnell war, daß jede andere Bewegung im Vergleich zu
ihm unendlich langsam erfolgte.
    Nur kurze Zeit benötigte Morell unter der Aura der
Dyktenstrahlung, um einen dunklen, tief unter der See liegenden
Gebirgszug zu erreichen. Hier waren die Einflüsse am
stärksten. Sie wirkten auf ihn wie ein Peilsender.
    Donovan Scain hielt sich irgendwo in der Schlucht oder im Innern
der Felsen auf, die von zyklopenhafter Ausdehnung waren.
    Mit seinem Dyktenblick nahm er mehr war, als menschliche Augen
imstande gewesen wären zu erkennen.
    Er konnte in der absoluten Dunkelheit sehen wie eine Katze in der
Nacht.
    Er registrierte den zyklopenhaften Eingang zu einer phantastischen
Unterwasserburg. Dieser Eingang war in Form eines gespreizten,
gezackten Blattes gestaltet.
    Auf dem fluoreszierenden Felsgestein zeigten sich die tiefen Runen
und Furchen, die Symbole und geheimnisvolle Schriftzüge
darstellten. Es schien, als ob hier die Behausung eines Magiers sich
befände.
    Zwischen den Zacken führten ins Unendliche gehende
Hohlräume in eine unbekannte, ungewisse Tiefe in das Innere der
Unterwasser-Felsenburg…
    Hier waren Donovan Scains Einflüsse am stärksten.
    Und noch etwas war vorhanden.
    Andere Schwingungen, die seine sensiblen Dyktensinne
erfaßten.
    Die Schwingungen eines Bewußtseins, das von einem weit
entfernt liegenden Hirn gesteuert, bewacht und kontrolliert
wurde.
    Macabros war im Innern der Burg, in die sich nun auch Mirakel
alias Frank Morell hineinschwang.
    Und Macabros wußte

Weitere Kostenlose Bücher