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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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murmelte Hellmark nachdenklich,
daran denkend, welche Mächte sich zeigten und handelten, die im
Anbeginn der Zeiten schon uralt gewesen sein mochten…
    Die Sympathien waren auf allen Seiten gleich groß.
    Man kam überein, daß Hellmark sich der kleinen
Exkursion gern anschließen könnte, wenn er Interesse daran
hätte. Hellmarks Absicht war es gewesen – so hatte er
durchblicken lassen –, sich ein Boot zu mieten, auf eigene Faust
hinauszufahren auf die See und zu erforschen, wo was sein
könnte…
    Es wurde eine weitere komplette Taucherausrüstung an Bord
genommen. Hier in Miami Beach bereitete es keine Schwierigkeiten,
alles zu bekommen, was mit Booten, Wasser und Tauchen zu tun
hatte.
    Björn schloß sich dem Paar an.
    Er machte sich Gedanken über das Phänomen, das Brenda
auf Film gebannt hatte. Zweimal hatte sie das Monstrum
verhältnismäßig gut aufnehmen können. Aber eine
Aufnahme stand im krassen Verhältnis zur anderen. Zwei Gesichter
Oceanus’ – oder zwei verschiedene Wesen, die zur gleichen
Zeit zufällig dort aufkreuzten, wohin Mike Laumer nun mit
Höchstgeschwindigkeit sein Boot wieder hinsteuerte?
    Oceanus war Retter – und Feind in einer Person. So glaubte er
die Mitteilungen seines unsichtbaren Geistfreundes verstanden zu
haben. Wie dies möglich war, wie dies zusammenhing, darüber
sich Gedanken zu machen, war müßig.
    Es kam auf die Situation an… wo, wie und wann die
Übergabe des von Oceanus benötigten Amulettes aus der Ferne
einer fremden Welt, wohin es über nicht mehr nachvollziehbare
Umwege geraten war, erfolgen konnte.
    Diese Übergabe war entscheidend für Carminia Brados
Leben, für Rani Mahays Schicksal, für das Leben derjenigen,
die durch die Leichenpilze in ein unbekanntes und allem Anschein
mörderisches Reich mehr oder weniger gewalttätig gelockt
und gestoßen worden waren…
    Der Bootsmotor lief gleichmäßig und ruhig. Die See war
glatt. Im Osten ging die Sonne auf.
    Die Menschen auf dem kleinen Boot befanden sich auf Deck. Mike
Laumer steuerte das Gefährt.
    Alles war besprochen. Niemand äußerte sich in diesen
Minuten. Jeder hing seinen Gedanken nach.
    Brenda Sitgens, die den gutaussehenden Deutschen, der sie
irgendwie an einen modernen Wikinger erinnerte, aufmerksam,
nachdenklich und interessiert von der Seite musterte, hätte zu
gern gewußt, was jetzt hinter der hohen Stirn dieses Mannes
vorging.
    Es waren nicht nur Gedanken, die Hellmark weit weg
führten.
    Unbemerkt von seinen beiden Begleitern hatte er Macabros
aktiviert, und sein Doppelkörper stieß in dieser Sekunde
kraftvoll an jenen Punkt in die Tiefe des Meeres vor, wohin kein
normal gebauter menschlicher Körper gelangen konnte.
    In mehreren tausend Metern Tiefe bewegte Hellmarks
Doppelkörper sich, ruhig, risikolos – und alles, was
Macabros empfing, wurde Hellmarks Bewußtseinsinhalt.
    Zu einem Zeitpunkt, als das Boot sich noch gut eine Stunde vom Ort
des Einsatzes entfernt befand, wurde Hellmark bereits mit
Informationen versorgt, die er besser Brenda und Mike nicht
mitteilte.
    Macabros durchstieß einen Tangschleier, der wie ein
künstliches Gewebe die Schlucht eines unterseeischen
Gebirgszuges überspannte.
    Hier unten herrschte absolute Finsternis, bis auf die
Fischschwärme und bizarr geformte Quallen und Unterseepflanzen,
die ein eigentümliches, phosphoreszierendes Leuchten
besaßen.
    Die Vielzahl der aus sich selbst herausleuchtenden und in der
Strömung wie Wedel wirkenden Pflanzen, bewirkte, daß er
auch hier in der Tiefe Dinge wahrnahm, die man nur mit einer starken
künstlichen Beleuchtung aus ihrer ewigen Finsternis vollends
hätte reißen können.
    Bizarre Berge, gewaltige Schollen… Reste eines
Kontinents?
    Lag hier unten eine versunkene Insel?
    Es gab nicht gerade wenig Stimmen, die behaupteten, hier im
Bermuda-Dreieck sei das legendäre Atlantis zu finden, und das
Leuchten, das von manchem Überlebenden oder durch
Funksprüche in Seenot geratener Menschen bekannt geworden war,
sei nur auf jenen rätselhaften gigantischen Kristall
zurückzuführen, der das Energiezentrum der Insel einst
gebildet hatte.
    Dieser Kristall war eines der großen Geheimnisse, das
Atlantis unter anderem mit sich in die Tiefe riß.
    Es ging das Gerücht um, daß der Kristall konzentriertes
Laserlicht speichern konnte und so etwas wie eine Sonne und damit
eine fast unversiegbare Kraft- und Energiequelle für die
Atlantiden darstellte.
    Zwischen den Schollen war eine Schlucht, deren Ausmaße nur
zu ahnen

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