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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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waren.
    Macabros kam sich darin vor wie ein winziges Insekt, das von der
Strömung mitgerissen wurde.
    Er durchbrach den Tangvorhang wie Spinngewebe. Darunter begann die
Weite einer Schlucht, die so breit war, als ob sie zwei Kontinente
voneinander trennen würde.
    Das Wasser war schwarz.
    Macabros glitt an den zerklüfteten Felsabhängen entlang,
die steil in die Tiefe führten. Es war ein Berg, dessen Gestein
rotbraun bis schwarz war, das in einem fort schwach und diffus
schimmerte. So, als wäre es von innen beleuchtet! Wie eine Aura
lag dieses Unterseelicht über einer Welt, die wahrscheinlich
noch kein Mensch erblickt hatte.
    Der Formenreichtum und die pittoreske Bizarrheit hätten einen
Maler von fantastischen Landschaften in einen wahren
Begeisterungstaumel versetzt.
    Spitz und fremdartig ragten Felsengebilde aus der Erde, als
wären sie wie Pilze aus einer anderen Welt gewachsen und dann
versteinert. Wie Brücken spannten sich Felsvorsprünge
über endlos in die Tiefe abfallenden Canyons, ohne auf der
anderen Seite anzukommen.
    Unendliche Stille, die Gewalt einer urtümlichen Welt, wie sie
nicht mal die Saurier erlebt hatten. Diese Welt hier unten war
älter.
    Macabros blieb in der Schlucht zwischen den Kontinentalschollen
und fühlte sich von der Tiefe, Größe und
Fremdartigkeit wie von einem Magneten angezogen.
    Al Nafuur hatte es ihm angekündigt: ein Meer, das in der Welt
einen legendären Ruf besaß, barg ein gewaltiges
Geheimnis.
    Lag dieses Geheimnis – in dieser Schlucht verborgen?
    Da sah er seltsame Spitzen, die die Tiefe vor ihm
unterbrachen.
    Irgend etwas an diesen gewaltigen, gespreizten Spitzen kam ihm
bekannt vor.
    Der Ätherkörper, der durch den ungeheuren Druck nicht im
geringsten in Mitleidenschaft gezogen wurde, glitt auf das bizarre
Gebilde zu.
    Es schien sich dabei um den riesig vergrößerten Teil
eines Blattes zu handeln.
    Ein ausgezacktes Ende, dann ein großer Zwischenraum –
und schließlich wieder ein solch bizarrer Zacken.
    Tang und seltsames, phosphoreszierend schimmerndes Tiefseemoos
klebten auf dem Gestein.
    Im Gestein waren tiefe Runen und Furchen zu erkennen, die nicht
natürlichen Ursprungs waren.
    Hier schien eine Titanenhand tätig geworden zu sein. Das
Gleichmaß der Zeichen und Symbole: Schriftzüge aus einer
fremden Welt? Hatten Riesen hier gehaust?
    Macabros war verwirrt, als er die Zeugen einer vergangenen Zeit
erkannte und den Vergleich sofort parat hatte.
    Der Hellmarksche Doppelkörper schwebte an der so
gekennzeichneten Wand nach unten.
    Drei, vier, fünf solcher abgespreizten Zacken gab es.
    Das war das gleiche Gebilde, nur viele tausend Mal
größer als das Amulett, das den Herrn in der Tiefe
rahmte!
    Die fünf gespreizten Zacken sahen aus wie die Hand eines
Titanen. Felszacken und dunkle Hohlräume bildeten die Fassade
einer Behausung, in der nichts Menschliches leben konnte.
    Macabros schwebte auf den Eingang zu, passierte ihn und erreichte
eine fantastische Welt, wie noch kein menschliches Auge sie je
erblickt hatte!
     
    *
     
    Er schlug die Augen auf und wußte im ersten Moment nicht, wo
er sich befand.
    Glatte, silbern schimmernde Wände, ein eigenartiges
Zwielicht, schwach und kraftlos.
    Mysterions Kammer!
    Da fiel es ihm wieder ein.
    Was aber war geschehen?
    Frank Morell alias Mirakel richtete sich auf. Mysterion war
geflohen. Etwas war schief gelaufen. Er hatte seinen Vernichtungsplan
schließlich doch nicht in die Tat umsetzen können.
    Aber er hatte einen Teilerfolg erzielt.
    Da er hier auf dem Boden lag, bewies das, daß Mysterion zum
Zug gekommen war.
    Dieser kleine, metallisch schimmernde Raum… kein Fenster,
keine Tür.
    Und der Raum wurde kleiner. Wieso…
    Die Wände links und rechts bewegten sich auf ihn zu.
    Die Bewegung erfolgte unendlich langsam, und war mit dem
bloßen Auge kaum Wahrnehmbar. Aber den Dyktensinnen entging
nichts.
    Mirakel war blitzschnell auf den Füßen. Die Kammer war
so eng, daß er kaum mehr die Arme ausstrecken konnte.
    Er hätte nicht viel später zu sich kommen
dürfen.
    Dann hätten die Wände ihn zerrieben! Mysterion wäre
ohne eigenes Risiko schließlich doch noch zu seinem späten
Erfolg gekommen.
    Es gab keine Fenster und keine Tür – und dennoch
mußte er nach draußen, um der Vernichtung zu
entgehen.
    Mirakel stemmte sich gegen die von links auf ihn zukommende
Wand.
    Unter dem Einfluß der kosmobiologischen Kraftströme
verfügte er über Körperkräfte, die weit über
menschliches Maß hinausgingen.
    Der

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