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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Truhe, die
aussah wie eine Schatzkiste und etwas Außergewöhnliches
und Kostbares zu bergen schien.
    Die Kiste hatte die Größe eines mittleren Schiffes.
    Irritiert und nachdenklich schwammen die beiden Männer mit
kräftigen Schlägen ihrer befloßten Füße
heran.
    Sie waren von ihrer Entdeckung so gefesselt, daß sie alles
andere in diesen Sekunden außer acht ließen.
    So entging ihnen der riesige, bedrohliche Schatten, der lautlos
und schnell durch das Wasser glitt und direkt auf sie zukam.
    Von der Form her erinnerte er an einen riesigen Fisch, der gut und
gern zwanzig Meter lang war, massig der straffe, muskelbepackte Leib,
der nach oben hin braun, grau und dunkelgrün war und zur
Bauchseite hin sich aufhellte. Deutlich war das Spiel der breiten
Muskelbänder, die streifig über den Bauch liefen, zu
erkennen.
    Das Geschöpf war ein Monstrum, halb Fisch, halb Mensch. Es
besaß keine Beine, dafür aber kräftige Arme, die in
Händen ausliefen, zwischen denen sich Schwimmhäute
befanden.
    Breit war der ausladende, wuchtige Fischkopf mit dem bedrohlich
aussehenden Maul. Dies war der Herrscher eines Reiches, das Menschen
bis zur Stunde nur unvollkommen erforscht hatten. Das Meer enthielt
noch viele unenträtselte Geheimnisse…
    Das Seemonstrum schwang sich empor und stieg steil, als ob es sich
aufrichtete, in die Höhe. Es sah aus, als rage hinter den beiden
ahnungslosen Menschen senkrecht ein lebender, atmender Berg auf.
    Oceanus Kiemen bewegten sich, die großen Fischaugen waren
auf Laumer und Hellmark gerichtet. Die Hände des monströsen
Geschöpfes stießen nach vorn und waren auf die Köpfe
der beiden Menschen ausgerichtet, um sie zu packen und gegeneinander
zu schlagen.
    Bei der ungeheuren Kraft dieses Geschöpfs würde keiner
diesen Zusammenstoß überleben!
     
    *
     
    Er tauchte auf in der Halle, die so groß war, daß man
sie nicht mit einem einzigen Mal überblicken konnte.
    Phosphoreszierendes Licht lag auf den Wänden, die glatt und
glänzend waren. In der ersten Halle, die Macabros erreicht
hatte, standen mächtige Säulen, die eine gewölbeartige
Decke trugen. Die Decke sah aus, als ob eine urwelthafte Flugechse
ihre bizarren Flügel gespreizt hatte.
    Das Wasser reichte nicht hoch bis an die Decke. Dies war eine von
vielen verwunderlichen Beobachtungen, die er machte. Kaum, daß
er den großen Hohlraum, der wie ein Tor in Oceanus’ Reich
führte, hinter sich gebracht hatte, schloß sich ein neuer
Hohlraum an – und dies im wahrsten Sinn des Wortes.
    Hinter ihm lag ein unübersehbarer Stollen, mit Wasser
gefüllt – aber hier im Innern einer unvorstellbaren
Behausung, in der sich nur ein Titan wohl fühlen konnte, gab es
Luft! Nur das untere Drittel der Halle – und wie er zu erkennen
glaubte, die gesamte labyrinthische Unterwasserburg – war mit
Wasser gefüllt.
    Hier konnte auch ein Normalsterblicher sich aufhalten, hier konnte
er atmen, und spürte den Druck nicht.
    Hellmarks Ätherkörper schwebte über dem stillen,
schwarzen Wasser, in dem sich das Licht von den Wänden, der
Decke und den Säulen ebensowenig spiegelte wie das
geheimnisvolle ferne Glosen aus den Nachbarhallen, die durch
gewaltige Bogengänge miteinander verbunden waren.
    Die Welt hier unten war gespenstisch, fremdartig und einmalig. An
den Wänden vorgebaut existierten wannenartige Gebilde, die eine
gewisse Ähnlichkeit mit Rutschbahnen hatten. Diese Rutschen,
waren glatt und abgerundet und ragten halb ins Wasser, als ob es sich
um überdimensionale Spielgeräte handele.
    Es gab riesige Reliefs, die als mächtige Steinplatten, viele
Kilometer lang, an den Wänden entlangliefen. Die Reliefs
stellten unglaubliche und fremdartige Szenen aus einer Mythenwelt
dar, wie Macabros sie noch nie gesehen hatte. Keine Szene
ähnelte der anderen, man mußte davor verweilen, um sie zu
betrachten. Die Reliefs erzählten eine Geschichte, die offenbar
vor der Existenz der Erde begann…
    Die Säulen enthielten Reliefs und Bilder, die rundum liefen
und ebenfalls ihre eigene Geschichte erzählten.
    Die Farben dieser Bilder waren düster, mystisch und voll
fremdartigem Zauber, dem man sich nicht entziehen konnte.
    Farben- und Formenreichtum nicht nur der Bilder war bemerkenswert
und erregend.
    Auch das Innere dieser scheinbar nirgends endenden Unterwasserburg
faszinierte ihn aufs höchste.
    Die Säulen voll fremdartiger Wucht, groß wie ein ganzes
Haus. Die Stalagmiten, die spitz und nadelförmig aus dem
stillen, schwarzen Wasser ragten,

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