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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Lungenatmer, aber sie lebten wie Delphine und Wale im
Meer.
    Zu beiden Seiten des ausladenden Kopfes waren mehrere kleine
Löcher zu sehen, die durch eng anliegende Hautklappen verdeckt
werden konnten.
    Diese Wesen lebten im Wasser, aber sie brauchten die Luft.
    Dieses Bild erzählte dem, der sich die Zeit nahm, die
Szenenfolgen chronologisch zu betrachten, eine umfangreiche und
aussageträchtige Geschichte.
    Ein friedliches Bild! Eine Festlichkeit, großen Stils. Aber
über allem lag ein Schatten im wahrsten Sinn des Wortes. Dieser
Schatten war dargestellt, drang von schräg oben her wie
schwarzes Licht als ein breiter Streifen in das goldene
Kuppelgewölbe und durchsetzte es.
    In den Schatten waren Formen und Gestalten zu erkennen.
    Die Tiefe des Universums mit einer Vielfalt von Sternen und Welten
war an den äußersten Rändern wahrnehmbar. Und aus
dieser Vielfalt der Welten und Dimensionen näherte sich
schattenhaftes Leben, das in den Randbezirken der goldenen, über
Oceanus gespannten Kuppel zur sichtbaren Bedrohung wurde.
    Und als Macabros sich ein wenig seitlich stellte, um die Schatten
in dem phosphoreszierenden Schein besser wahrnehmen zu können,
da erlebte er eine Überraschung.
    Aus dem anderen Blickwinkel konnte er die Bilderfolge ohne
Schwierigkeiten erkennen. Jetzt traten die Ereignisse,
»unterhalb der Kuppel auf dem See des Meeresherrschers«, in
den Hintergrund, und alles, was sich »Jenseits« der Kuppel
abspielte, wurde wichtig.
    Die Welt der Ursen!
    Auch eine Welt des Wassers, der Meere. Die Ursen –
fischartige Wesen mit silbernfarbenen Schuppen, etwa
menschengroß, kamen auf beängstigend aussehenden Fischen
geritten, deren Mäuler weit aufgerissen waren, so daß die
haifischartigen Gebisse wie geschliffene, dicht beieinander liegende
Dolche blitzten.
    Quer durch das Universum ziehend breitete sich eine Flutwelle aus,
die hier im Randbezirk der goldenen Kuppel zu einem schäumenden
Blasenberg wurde, der in die goldene Farbe eindrang und sie
durchsetzte.
    Eine Armada von Ursen – kam sie zum Fest des Oceanus oder
wurde hier ein Angriff gestartet? Macabros war bereit, eher das
letztere anzunehmen. Die Ursen waren mit Speeren und
harpunenähnlichen Gebilden bewaffnet.
    Das Heer wälzte sich mit der Flut durch den Kosmos und wurde
hierher geschwemmt.
    Die Meeresbewohner unter Oceanus’ Herrschaft aber hatten
– ihre Sinne ganz auf die Festlichkeit gerichtet – keine
blasse Ahnung von alledem.
    Wirklich nicht?
    Die nächste Bilderfolge zeigte, wie die Festlichkeit
gestört wurde. Feinde waren da. Die Ursen kämpften gegen
die Meeresbewohner, ergriffen Besitz von der Welt und töteten
viele der Schaulustigen, der Bewaffneten, die von diesem Angriff
offensichtlich überrumpelt worden waren.
    Schiffe und Boote gingen unter oder standen in hellen Flammen, wie
viele Fliehende, über die brennendes Öl gegossen wurde, das
wie eine Feuersbrunst vom Himmel herabregnete.
    Im Hintergrund peitschten kostbar gekleidete Fischmenschen mit
ihren Schwänzen das Wasser und transportierten eine große,
mit wertvollen Schnitzereien und Schmiedearbeiten versehene Truhe ab.
Diese Truhe war von einem glosenden Lichtfeld umhüllt, das sich
wie eine schützende Kuppel über sie legte.
    Ursen verfolgten die Fliehenden, die die Truhe an einem geheimen
Ort in Sicherheit bringen wollten.
    Sie versuchten ein Tor zu erreichen, das bereits zur Hälfte
geöffnet war. Dieses dunkle Eisentor war übersät mit
rätselhaften magischen Zeichen und Symbolen. Es waren die
gleichen Zeichen, die sich auf dem »Bild des Herrschers in der
Tiefe« befanden. Nur hunderttausendmal größer!
    Es blieb Macabros keine Zeit, den Sinn tiefer zu
ergründen.
    Da war etwas!
    Es bewegte sich in der diffusen Welt hinter ihm.
    Er ahnte es mehr, als daß er es wahrnahm.
    Er wirbelte herum.
    Da geschah es…
    Auf einem Felsvorsprung, der wie eine Zunge über die
schwarzen Wasser ragte, stand klein und verloren von hier aus der
Ferne wirkend – ein Mensch!
    Er war nackt und seine Haut verfärbt. Grün und violett.
Donovan Scain, der in Mysterions Kammer schon aufgetaucht war.
    Scain befand sich oberhalb einer Kette nadelspitzer Felsen, die
wie Gewächse aus dem Wasser ragten und durchlöchert waren,
als hätten geheimnisvolle Insekten hier ihren Fraß
vollendet.
    Die nadelspitzen Felsen stiegen rasend schnell wie Raketen –
aber völlig lautlos – aus dem schwarzen Wasser und folgten
einem ungeheuren, unbekannten Willen.
    Die speerartigen Objekte

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