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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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leiten? Eine Spur, die direkt ins Unheil
führt?
    »Wir werden es herausfinden«, führte Macabros mit
ruhiger Stimme die Ausführungen seines Freundes fort, der gleich
Björn Hellmark sein Leben und seine Fähigkeiten in den
Dienst einer guten Sache gestellt hatte. »Mir kommt diese
gigantische Wohnstätte unter Wasser vor wie eine einzige
große Falle, die mit uns denkt, uns beobachtet wie ein
lauerndes Ungeheuer – und nur darauf wartet,
zuzuschnappen.«
    Wenn das so war, wie Macabros vermutete, dann war Mirakel in
äußerster Gefahr. Er selbst war nur der Schemen eines
Körpers, der sich jederzeit auflösen konnte, abhängig
von der Existenz des Leibes, der als Björn Hellmark Meilen
entfernt in dieser Sekunde in tödlicher Lebensgefahr schwebte,
ohne es zu ahnen…
     
    *
     
    Björn tauchte weg, um die riesige, wie durch Zauberei hierher
kommende Truhe zu umrunden, um zu sehen, ob es einen Verschluß
gäbe.
    Da stießen Oceanus’ Hände vor.
    Das Wasser sprudelte und schäumte.
    Über Hellmark entstand ein Sog, der ihn seitlich
wegdrückte.
    Björn drehte sich blitzschnell auf den Rücken, riß
die Harpune abwehrbereit herum und sah den gewaltigen Leib über
sich.
    Mike Laumer erwischte es.
    Oceanus hatte seinen Kopf umspannt und riß den
Unglücklichen herum. Da er jedoch Hellmark verfehlt hatte,
erreichte er auch mit Mike Laumer nicht das, was er sich offenbar
vorgestellt hatte.
    Laumers Sauerstoffschlauch wurde ihm aus dem Mund gerissen.
Luftblasen wirbelten gurgelnd empor. Laumers Augen waren vor
Entsetzen weit aufgerissen, und der Unglückliche versuchte
verzweifelt, aus der großen Hand zu entkommen, die ihn jedoch
unbarmherzig festhielt.
    Hellmark reagierte. Noch waren keine drei Sekunden seit
Oceanus’ Angriff vergangen, da warf er sich herum. Die Begegnung
mit dem Seeriesen verlief anders als erwartet und erhofft.
    Sie waren gezwungen, ihr Leben zu verteidigen und konnten diesen
Giganten nicht einfach davon überzeugen, daß sie nicht in
böser Absicht handelten. Die Kommunikationsbasis war
zerstört.
    Hellmark stieß sich ab. Es kam ihm darauf an, Oceanus
abzulenken und von Laumer abzubringen, der um sich schlug und sich in
äußerster Not befand.
    Björn schwamm direkt auf Oceanus’ Kopf zu. Er hielt die
Harpune angriffsbereit und drückte ab. Er hatte keine andere
Wahl, wollte er das Leben seines neuen Freundes retten.
    Was immer er jetzt tat, es war verkehrt. Wenn er selbst als
Angreifer auftrat, wie konnte er dann jenen davon überzeugen,
daß er in friedlicher Absicht kam?
    Es kam ihm nicht darauf an, Leben zu zerstören. Er hielt die
Harpune so, daß der sich lösende Pfeil kraftvoll durch
eine Preßluftpatrone in Bewegung gesetzt in Oceanus’
rechten Oberarm schlug, mit dessen Hand er Laumers Kopf hielt.
    Das Gesicht des Wasserriesen verzerrte sich vor Schmerz. Ein
Stöhnen drang aus der Kehle des Getroffenen.
    Oceanus ließ los.
    Voll Wut wandte er sich dem Gegner zu, der ihm die Verletzung
beigebracht hatte. Die Harpune steckte in der fleischigen Schulter.
Dunkelrot sickerte das Blut aus der Wunde.
    Oceanus riß mit der anderen, gesunden Hand den
Fremdkörper aus der Schulter.
    In erster Linie war jetzt das Leben Mike Laumers wichtig. Der war
so benommen, daß er mit matten, kraftlosen Bewegungen ins Leere
griff, nicht mehr den lebensrettenden Schlauch erwischte, aus dem
unaufhaltsam der kostbare Sauerstoff entwich.
    Hellmark war abgeschnitten. Wie ein Berg türmte sich
Oceanus’ wirbelnder Leib zwischen ihn und Laumer. Mike Laumer
aber schaffte es unmöglich allein. Er würde ertrinken.
    Macabros! Hellmark löste seinen Zweitkörper in der
Unterwasserburg auf. Aus dem Nichts entstand der Doppelkörper
direkt neben Mike Laumer, der Hilfe dringend nötig hatte.
    Macabros zog den Sauerstoffschlauch herum und setzte ihn Laumer
auf den Mund.
    Gleichzeitig, während Laumer gierig und schnell zu atmen
begann, zog Macabros Meter für Meter von dem gefährlichen
Ort ab, wo sich ein Zweikampf ganz eigener Art zwischen Hellmark und
dem Unterseeriesen entwickelte.
    Mit kraftvollen Beinbewegungen versuchte Hellmark sich aus
unmittelbarer Gefahrenzone zu bringen.
    Er wollte hinter der Schatztruhe oder der Düne verschwinden,
um sich dort ein Versteck zu suchen, den ersten wütenden Angriff
Oceanus’ abzuwarten.
    Da machte er eine schauerliche Entdeckung.
    Die Landschaft um ihn herum hatte sich verändert! Da gab es
keine Schatzkiste mehr, keine Wasserpflanzen, keine Dünen…
der Meeresboden schien

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