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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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legten sich schräg und jagten in
unvorstellbar hohem Tempo zischend durch die Luft.
    Einem Hagel von Speeren gleich schossen die Felsspitzen auf
Macabros zu.
    Da gab es keinen Ausweg mehr! Jeder andere wäre verloren
gewesen. Selbst Macabros, der sich durch Hellmarks analysierenden und
kontrollierenden Geist noch an jeden anderen Ort hier in der
Titanenburg hätte katapultieren können, wäre zu
langsam gewesen.
    Macabros tauchte weg. Instinktiv. Er handelte wie ein Mensch, um
sich vor Gefahr und Verletzung zu schützen.
    Er wollte nicht durchbohrt werden.
    Da war der erste Felsspeer auch schon heran. Aber er kam nicht aus
der Richtung, in die er geblickt hatte, aus der er die Gefahr
wahrnahm. Auf heimtückische Weise stiegen aus dem schwarzen
Wasser selbst die unheil- und todbringenden Steine, wie magnetisch
von seinem Körper angezogen.
    Zwei durchbohrten ihn blitzartig.
     
    *
     
    Fleisch und Blut war verletzbar.
    Hellmarks Ätherkörper, bestehend aus einer
feinstofflichen Substanz, war unverwundbar.
    Kein Schmerz… Keine Verletzung! Die beiden Felsnadeln im
Umfang einer Speerspitze gleich, passierten seinen Brustkorb, warfen
ihn aber nicht mal zurück.
    Dann ging es Schlag auf Schlag.
    Wie ein roter Blitz zischte etwas durch die Luft. Eine Gestalt!
Sie trug ein rubinrotes, hauteng anliegendes Gewand und war
umhüllt von einer flimmernden Aura. Die Füße steckten
in goldfarbenen Stiefeln, deren Außenseiten am Schaft mit
kleinen, entfalteten Schwingen versehen waren. Das gleiche war der
Fall bei den goldfarbenen Stulpenhandschuhen, die seine Hände
schützten.
    Mirakel jagte heran. Seine zur Faust geballten Hände
donnerten gegen die durch die Luft schwirrenden Felsnadeln. Es
knallte, als ob jemand mehrere Luftballons gleichzeitig
zersteche.
    Unter Mirakels Fäusten zerbrachen die Felsnadeln, als
bestünden sie aus Glas. Die Bruchstücke sackten in die
Tiefe, fielen in das schwarze Wasser und ließen es
aufspritzen.
    Schneller als ein menschliches Auge verfolgen konnte, reihten sich
Mirakels Bewegungen aneinander.
    Mit Dyktenkraft zerschmetterte er im Handumdrehen etwa
dreißig der tödlichen Nadeln, die hier jedoch völlig
unnützerweise zur Anwendung gekommen waren. Die Splitter flogen
wie Hornissen durch die Luft, sie konnten jedoch weder Macabros noch
Mirakel gefährlich werden.
    Die Steinreste platschten in das Wasser, neue Felsnadeln setzten
sich nicht mehr in Bewegung.
    Macabros’ und Mirakels Ziel war die Felszunge, auf der
Donovan Scain sich kurz gezeigt hatte.
    Der Dyktenmann und Macabros waren überzeugt davon, daß
durch Scains Auftauchen die Gefahr erst ausgelöst wurde.
    Von Scain gab es keine Spur mehr zu entdecken. Die Felszunge war
glatt und phosphoreszierend wie das Gestein ringsum.
    Hatte der Boden ihn verschluckt? Hatte die Luft ihn
aufgenommen?
    Die Felszunge führte in einen glosenden Schacht, der
ebenfalls von kilometerlangen, faszinierenden Reliefbildern an den
Wänden und Decken bedeckt war.
    Die Bilder waren scharf aus dem Felsgestein herausgemeißelt.
Da gab es Seeschlangen und Ungeheuer zu sehen, die mit Seefahrern und
Fischmenschen kämpften.
    Das Relief war in ein endloses Band aus magischen Zeichen
eingefaßt. Die Zeichen wirkten so frisch, als wären sie
erst vor wenigen Stunden vollendet worden.
    Mit seinen überempfindlichen Dyktensinnen, die voll
entwickelt waren, wenn Mirakel den Kristall auf dem Herzen trug,
empfing Morell die Ausstrahlungen des Geistes von Macabros.
    Morell erfuhr durch Macabros, was ihn hierher geführt hatte,
und Macabros erhielt Kenntnis von der Begegnung Mirakels mit
Mysterion.
    »Es mischt noch jemand mit, der in diesen Hallen
offensichtlich nichts zu tun hat«, sagte Macabros nachdenklich.
»Oceanus und Mysterion – was hat der eine mit dem anderen
zu tun, welche Verbindungen gibt es zwischen ihnen?«
    »Die Spur Donovan Scains, jenes Mannes, der vor dreißig
Jahren wie viele andere vor ihm und nach ihm im Bermuda-Dreieck
verschwanden, führt hierher. Wir haben beide das gleiche
gesehen. Er ist nicht ins Wasser gesprungen, er kann sich hier in
dieser Felsnische nirgendwo verbergen. Es gibt nur einen einzigen Weg
für ihn: der in den Stollen.«
    Aber es waren keine Schritte zu hören, nicht das geringste
Geräusch.
    War Scain eine Vision gewesen? Von Mysterion oder den
Kräften, die in der letzten, noch intakten Technik-Magie-Station
wirkten, erzeugt?
    Wurde Donovan Scain als eine Art Lockvogel benutzt, um sie auf
eine ganz bestimmte Spur zu

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