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Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Titel: Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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geheimnisvoller
Geistführer, hatte ihm diese Mitteilung überbracht. Fisher
kratzte sich im Nacken. »Ich versuche das alles zu begreifen,
aber wahrscheinlich verstehe ich das nie«, murmelte er.
»Die Sache mit der Maske – sie war sehr bedeutungsvoll. Ich
war ebenfalls erschrocken, als ich Sie so plötzlich auftauchen
sah. Aber ich hätte niemals so geschrien, wie er es getan hat.
Er schrie wie am Spieß, als hätte er körperliche
Schmerzen zu ertragen…«
    Fisher schielte mißtrauisch nach Hellmarks Hand, die das
zusammengeknüllte, dünne braune Tuch hielt.
    Björn entfaltete es. Die Ähnlichkeit mit einer
Strumpfmaske war frappierend.
    »Damit wollen Sie…« Fisher schüttelte den
Kopf. »Nein, das glaube ich nicht… das ist doch keine
Maske… ich habe einen Totenkopf auf Ihren Schultern gesehen. Ein
Totenkopf, der – lebte. Wie haben Sie diesen Eindruck
vermittelt, Mister Hellmark?«
    Ein leises Lächeln spielte um Björns Lippen. »Sie,
Mister Fisher, haben einen Totenkopf gesehen. Der hat Sie erschreckt,
was natürlich ist. Er – Frank Holesh – aber hat etwas
anderes gesehen. Und das brachte ihn fast um den Verstand.«
    »Was hat er gesehen? Wieso sah er etwas anderes als
ich?«
    »Dies ist das Geheimnis der Maske, das auch ich noch nicht
ergründet habe, und das wahrscheinlich nie ergründet werden
wird. Ein Mensch – sieht darin immer einen Totenkopf. Das Symbol
der Vergänglichkeit. Ein Dämon, Mister Fisher, ist von
anderer Struktur. Er hat etwas weitaus Schlimmeres gesehen als das,
was uns zu schrecken vermag. Die Vergänglichkeit irdischen
Lebens mutet uns erschreckend an. Was ein von Dämonen besessenes
Wesen darin sieht, das kann ein irdisch denkendes Hirn sich nicht
ausmalen. Wäre Holesh ein reinblütiger Dämon gewesen,
hätte der Anblick der Maske ihn vernichtet.«
    Fisher konnte sich wenig darunter vorstellen, er nahm die
Erklärung hin, ohne weitere Fragen zu stellen.
    Vom Restaurant her näherten sich mehrere Personen dem
Parkplatz. Sie steuerte genau auf Fisher und Hellmark zu.
    Es handelte sich um Kraftfahrer, die zu ihren Fahrzeugen
wollten.
    Sie würden genau hier vorbeikommen, und die zusammengesunkene
Gestalt neben dem vorderen Kotflügel würde ihnen dann nicht
entgehen.
    Björn handelte. Er zog den Bewußtlosen in die
Höhe. Schlaff wie ein Sack fiel Frank Holesh über seine
Schultern.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, Mister Fisher, würde ich
vorschlagen, daß wir alle gemeinsam eine kleine Spazierfahrt
machen.«
    »Sie wollen zur Polizei, nicht wahr? Bei ihm handelt es sich
um den Gesuchten, daran gibt es keinen Zweifel.«
    Björn nickte. »Zur Polizei werden wir auch noch fahren.
Aber das hat vorerst wohl wenig Sinn. Wichtig ist zu allererst,
daß er sich mit uns unterhält. Eine Zelle muß
nämlich für diesen Mann nicht unbedingt sicher sein. Er ist
nachweislich bisher an so vielen Orten kurz hintereinander gesehen
worden, daß er diese Orte unmöglich mit einem normalen
Transportmittel aufgesucht haben kann. Die Mächte, mit denen er
sich aufs engste verbunden hat, haben ihn augenscheinlich mit
Kräften ausgestattet, die es ihm ermöglichen, immer dort
aufzutauchen, wo man ihn nicht erwartet und vermutet. Nach dem
Gespräch wird für mich einiges klarer werden.
Übrigens: Mister Holesh besitzt hier in Miami eine
wunderschöne Villa. Wir werden ihn erst nach Hause bringen, wenn
Ihnen das recht ist.«
    »Mir ist alles recht, was dabei hilft, diesem unheimlichen
Menschen das Handwerk zu legen«, murmelte Fisher tonlos.
    Er öffnete die Fahrertür und gab Björn mit einem
Wink zu verstehen, daß er in die Kabine einsteigen soll.
Hellmark nahm den Platz auf der Bank ein und ließ Holesh von
der Schulter rutschen, so daß der Bewußtlose neben ihn zu
sitzen kam.
    Fisher stieg gerade ein, als die anderen aus dem Restaurant
kommenden Fernfahrer auf der Höhe des LKW waren.
    Die Männer blieben kurz stehen, wechselten ein paar
scherzhafte Worte mit Fisher und blickten auch in die
Führerkabine, in der Hellmark und Holesh saßen. Es fiel
ihnen nicht auf, daß einer dieser beiden Männer nichts von
seiner Umgebung mitbekam.
     
    *
     
    »Was ist hier passiert, Alfredo?« Olivia Santieno atmete
schnell. Sie krallte ihre Finger in den Oberarm ihres Mannes.
Verwirrt und ängstlich blickte sie sich um.
    »Es muß nichts Außergewöhnliches sein«,
sagte er schnell. »Ich kann keine äußere Verletzung
feststellen. Greenich kann einen Herzschlag bekommen
haben…«
    Sie schüttelte

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