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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gesicht wurde zu klagenden Bruchstücken, die
verwehten wie ein Nebel. Innerhalb von Sekunden war alles zu
Ende.
    Der Todesschrei verebbte, die Fäden des Energienetzes, jenes
Gebilde aus Magie und Geist, verglühten und lösten sich auf
wie Mysterions Kopf.
    Sekundenlang stand Mirakel senkrecht und atemlos in der Luft,
lauschte und beobachtete, als könne er nicht fassen, was er
erreicht hatte.
    Er hatte einen Sieg errungen über einen der Großen des
Finsternisreiches.
    Alles blieb ruhig und brachte ihm die Gewißheit, daß
der Unheimliche, nach neuen Kräften Gierende tatsächlich
vergangen war.
    Da hielt ihn nichts länger an diesem Ort. Er schwang sich
durch die Luft, die Dyktenkräfte ausnutzend, so lange sie durch
den Mirakelkristall erzeugt werden konnten.
    Er verließ den Unterseepalast, stieß durch die Tiefen
des Schwarzen Wassers und passierte wenig später den
Atlantik.
    Mirakel glitt schneller durch die Luft, als man beobachten konnte.
Bevor der Kristall völlig erschöpft war, wollte er in
seiner Heimat sein.
    Er schaffte es.
     
    *
     
    »Danke! Ich bin dir zu… großem Dank verpflichtet,
Kaphoon-Björn. Wenn es etwas über den Tod hinaus gibt…
ich bin überzeugt davon…, dann werde ich dir nie
vergessen… was du… für mich getan hast… dies
ist… dein Sieg… auch ein bißchen… der
meinige… über Molochos, den Verdammenswerten…«
Dwahl hauchte es mit ersterbender Stimme. Dann atmete er noch mal
tief und ruhig durch. Kein Schmerz verstellte sein Gesicht. Die Qual
ging zu Ende. Dwahl starb mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Das Schwert mit der Spitze auf den Boden gestellt, den Kopf in
Ehrfurcht gesenkt, stand Björn Hellmark neben dem Toten.
    Nach dem Aufruhr und dem Toben der geistig-seelischen Elemente,
die durch Molochos’ Heimtücke Dwahls Bewußtsein
spalteten, herrschte eine erholsame Ruhe.
    Die Hirnpuppen, die wie aufquellende Wolkengebirge die Decke und
die Höhlen erfüllten, verblaßten und erstarrten. Man
sah förmlich, daß mit dem Erlöschen des Lebensfunkens
ihres geistigen Urhebers auch ihrem Leben jegliche Basis entzogen
wurde.
    Die Monster-Riesen verharrten in der Bewegung. Ihr Brüllen
verstummte. Die Körper wurden blaß, transparent und
verwischten.
    Nichts mehr von ihnen blieb übrig.
    Keine Schreie mehr auch aus dem Hintergrund von Astrid Reven.
    Björn Hellmark hoffte, schnell und richtig gehandelt zu
haben.
    Es war eine eigenartige Situation, mit der er sich konfrontiert
sah. Das Schwert hatte einen Menschen aus Fleisch und Blut
getötet, einen Menschen, der seine ganze Kraft dafür
eingesetzt hatte, dem Bösen den Rücken zu kehren. Dwahls
Hirnpuppen waren durch das Schwert nicht angreifbar gewesen. Sie
waren die Unheilbringer, die das Leben vernichteten. Aber Dwahl war
ihr Ausgangsort… logischerweise konnte Dwahl mit dem Schwert
ausgelöscht werden.
    Leise Schritte näherten sich. Björn wandte den Kopf.
Astrid Reven und Charles Brighton tauchen aus dem Hintergrund
auf.
    »Alles in Ordnung?« fragte Björn.
    Astrid nickte. Sie wirkte kraftlos und sah mitgenommen aus. Ihre
Haare waren zerzaust, ihre Stimme klang schwach und unsicher, als sie
sprach. »In letzter Sekunde, Björn… es hätte
nicht später sein dürfen. Die furchtbare Hand hielt mich
umschlossen. Ich bekam keine Luft mehr… es war das Grauen.«
Sie schluchzte und begann zu weinen.
    Hellmark erhob sich. »Es ist alles vorbei. Die Hirnpuppen
können nie wiederkommen. Dwahl hat sie schließlich doch
noch besiegt. Doch um welchen Preis.«
    Er richtete sich auf. Stumm standen sie eine Weile vor der Leiche.
Dann brachten sie sie nach draußen.
    Dort machten sie eine erstaunliche Feststellung.
    Der bleifarbene Himmel über den Hügeln und Tälern
hatte sich verändert. Er schimmerte perlmuttfarben und
verströmte ein freundliches Licht. Die ganze Atmosphäre
wirkte aufgelockert, wie gereinigt.
    So weit das Auge reichte, waren die Täler und Schluchten von
dichten Pilzwäldern erfüllt. Eine urwüchsige,
unberührte Landschaft dehnte sich zu allen Seiten aus.
    Die Pilze hatten ihre ursprüngliche Formation wieder
eingenommen. Die Umwandlung war abgeschlossen.
    »Wie viele mögen noch eingeschlossen sein«,
murmelte Björn. »Menschen, denen niemand mehr helfen konnte
– außer Dwahl…«
    Auf dem kleinen Hügel, der wie ein Auswuchs vor dem
größeren saß, hoben sie gemeinsam ein Grab aus und
setzten Dwahl bei. Björn fertigte aus armdicken Zweigen, die er
von einem nahen Baum schlug, ein einfaches

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