Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan
die uns… gefunden hat… Wie
lange… befinden wir uns denn schon… hier auf diesem…
Eiland…?«
Randok stolperte auf Macabros zu. Zwei, drei Schritte tat er.
Weiter kam er nicht. Dann geschah das Ungeheuerliche, das
Unfaßbare.
In der Nebelwand hinter Randok tauchten zwei Gestalten auf.
Zwei – in Feuer gehüllte Menschen. So jedenfalls sah es
im ersten Moment aus. Dann aber erkannte Macabros, daß es sich
um zwei Gestalten aus purem Feuer handelte.
Die Feuerbestien aus Kh’or Shan! Aus der tiefsten Tiefe
seines Bewußtseins drang dieses Wissen an die Oberfläche
seiner Gedanken.
Aus Kh’or Shan werden die Feinde kommen, die einst in der
Nähe der versunkenen Insel Xantilon ihr Unwesen
trieben…
Die Vergangenheit Xantilons – sollte zur Gegenwart der Erde
werden!
In einer verschlüsselten Sprache stand es im »Buch der
Gesetze«. Diese verschlüsselten Hinweise wurden jetzt mit
diesem Geschehen faßbar für ihn, als hätte es nur
dieser Begegnung bedurft.
Das »dämonische Eiland« in der anderen Dimension
– genannt Kh’or Shan’, das in der Vergangenheit
Xantilons schon so eine große Rolle spielte, war wieder
aufgetaucht.
Von Feuer umloderte Hände rissen Mike Randok nach hinten. Der
Mann hatte überhaupt keine Chance. Über seine zerfetzten
Kleider zügelten sofort die Flammen, als ob er mit Benzin
übergossen wäre. Und so waren es schließlich nicht
zwei Feuergestalten, die in dem dichten Nebelvorhang verschwanden,
sondern drei.
Mit gellendem Aufschrei wurde Mike Randok von seinen Widersachern
in die Nebelwand gezogen.
Da war auch Macabros schon heran. Ständig war Hellmark
über jede Einzelheit unterrichtet. Macabros war nicht unbedingt
abhängig von einer »normalen« Bewegung seiner Glieder.
Ein konzentrierter Gedanke Hellmarks löste den
Ätherkörper aus und ließ ihn im nächsten Moment
rund dreißig Meter weiter wieder entstehen… Direkt vor der
Nebelwand, wo die Feuerbestien aufgetaucht waren…
Da machte Macabros eine erschreckende Entdeckung.
Er prallte zurück wie vor einer unsichtbaren, massiven
Glaswand. Für ihn – der aus einer feinstofflichen Substanz
bestand – war die Nebelwand’ nicht durchlässig.
*
Zuviel war auf der geheimnisvollen Insel geschehen, als daß
man es einfach auf sich hätte beruhen lassen können.
Eine neue Erfahrung war ihm zuteil geworden. Zum ersten Mal, seit
er über die wunderbare Fähigkeit verfügte, seinen
Körper verdoppeln zu können, um ihn an jedem Ort der Welt
auftauchen zu lassen, war er im wahrsten Sinne des Wortes an einer
Grenze angelangt.
Auch davon sprachen die Propheten in dem Buch, das ihm einst aus
der Hand der schwarzen Priester überreicht worden war.
Das erste Siegel wird aufbrechen, ohne daß erkenntlich
ist, wer der Urheber des Bruchs ist. Kaphoon, der die Hoffnung in
sich trägt, wird kommen und vor der »großen
Mauer« stehen und erkennen, daß er den größten
Kampf vor sich hat, den Molochos, der Mächtige, ihm bisher
aufzwingen konnte. Denn Kh’or Shan ist nur die Spitze eines
gigantischen Eisberges, der in die Dimensionen und Paralleluniversen
ragt, die Lanzenspitze des Heeres des Molochos’, der seiner
Göttin Rha-Ta-N’my eine ganze Welt zu Füßen
legen will, um selbst auf ihr als unumschränkter Herrscher zu
herrschen…
Sätze, deren Sinn er seit Monaten vergebens zu durchleuchten
versuchte – plötzlich erschienen sie ihm kristallklar.
Dies war die »große Mauer«, von der im
»Buch der Gesetze« die Rede war.
Die Falle war zugeschnappt. Für die Menschen, die nicht
ahnten, was hier eigentlich gespielt wurde und die im wahrsten Sinne
des Wortes in den Schlund einer feurigen Hölle gezogen
wurden.
Die Kräfte aus Kh’or Shan mußten auf dem
schnellsten Wege eingedämmt werden.
»Ich muß zurück«, sagte Björn Hellmark
in diesem Augenblick zu den Freunden, die in seiner Nähe
weilten. »Hinter der ›großen Mauer‹ liegt das
rätselhafte Kh’or Shan. Geschöpfe aus Fleisch und Blut
können die Mauer jeder Zeit wie eine Nebelwand passieren. Ich
muß hin, um herauszufinden, was sich dort
zusammenbraut.«
»Ich werde dich begleiten«, sagte Rani sofort.
»Ich auch«, warf Jim, der Guuf, ein.
»Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran«, schaltete
sich auch Alan Kennan ein, »daß wir alle mit von der
Partie sein werden. Du kannst Hilfe gebrauchen…«
Björn nickte. »Das ist richtig. Aber ich brauch’
eure Hilfe auf andere Weise. Es ist genau besprochen, welche Wege ihr
gehen
Weitere Kostenlose Bücher