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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sollt. Daran hat sich auch durch das Auftauchen Kh’or
Shans nichts geändert. Für euch alle ist alles beim alten
geblieben. Außer für Rani. Wir haben uns in der Zeit
geirrt – Professor Merthus und ich. Daran gibt es keinen
Zweifel. Bei meinem letzten Gespräch mit Merthus schien ein
ähnlicher Verdacht sich bereits abzuzeichnen. In unser beider
Berechnung stimmt etwas nicht. Der Großangriff Molochos’
liegt näher, als wir befürchtet haben. Und wir sind noch
ganz am Anfang.«
    Durch seinen kurzen Aufenthalt auf der Insel Xantilon, die er
gemeinsam mit seinem Freund Arson, dem Mann mit der Silberhaut
aufgesucht hatte, gewann er Einblick in die Kultur und vor allem in
die Sprache, die er gesprochen hatte, als er seine erste Existenz als
Kaphoon, der Sohn des Toten Gottes, erlebte.
    Dieser Aufenthalt damals hatte seine Sprachkenntnisse gefestigt,
und es war ihm gelungen, viele Passagen aus dem Buch zu verstehen und
die Hilfe Professor Merthus’ nur noch sporadisch in Anspruch zu
nehmen. Dieser Mann war wie kein zweiter ein Kenner der fernsten
Vergangenheit der Erdgeschichte und forschte nach dem Verbleib der
versunkenen Welten Xantilon, der Insel Mu, des legendären
Atlantis und der Urkontinente Lemuria und Galameria.
    »Merthus machte zuletzt eine Vortragsreise durch Spanien. Er
hat mich wissen lassen, daß er nach Abschluß dieser Reise
für einige Tage einen privaten Aufenthalt in Marbella
anhänge. In einem kleinen Hotel namens San Christoban sei er zu
erreichen. Dort wolle er sich auch mit einem spanischen Kollegen
treffen, der einige interessante Theorien über Kultur und Leben
der ehemaligen Atlantiden entwickelt hätte. Ich möchte,
daß du zu Merthus gehst, Rani! Sag’ ihm was geschehen ist
und bitte ihn darum, die Kopien jener Passagen, die im Augenblick
für uns außergewöhnlich wichtig erscheinen, noch mal
vorzunehmen und durchzuarbeiten. Es ist nicht ausgeschlossen,
daß er auf Grund der Ereignisse, von denen du ihm Kenntnis
bringst, nun weitaus mehr anfangen kann…« Ein tiefer
Atemzug hob Björn Hellmarks Brust. »Und ich werde nach
Kh’or Shan gehen und versuchen einen Weg zu finden, um die
Invasion der Feuerbestien einzudämmen, ehe sie sich zu einer
Gefahr für andere ausweiten kann. Es bleibt mir nur zu hoffen,
daß sie noch auf das kleine Eiland beschränkt sind und den
Weg in die Welt noch nicht gefunden haben…«
    Er ahnte nicht, daß diese Hoffnung sich niemals mehr
erfüllen konnte. Die Invasion der Feuerbestien aus Kh’or
Shan hatte längst begonnen!
     
    *
     
    Die Welt hinter dem Nebelvorhang war anders als die, aus der sie
kam.
    Susan Andrews blickte sich irritiert um. Ihr Blick führte
über die bizarre Weite hinweg. Die Landschaft vor ihr sah aus
wie die Welt zu Anbeginn der Zeiten ausgesehen haben mochte. Der
Boden war kahl und von zerklüfteten Felsen übersät.
Riesige Spalten und Risse zogen sich durch den Untergrund.
Heißer Dampf und feuriger Widerschein stiegen aus unauslotbarer
Tiefe.
    Susan Andrews meinte einen Blick in den Vorhof der Hölle zu
werfen.
    Die Luft war heiß und stickig. Der Himmel über der
fremden Landschaft war undurchdringlich und schwarzgrau. Überall
um sie herum gab es eigenartige Geräusche.
    Es blubberte und gurgelte. In den Mulden zwischen den Felsen
standen feurige Lavatümpel. Bis zum Ende des Horizonts, den sie
auf viele hundert Meilen Entfernung schätzte, breiteten sich
unzählige solcher Tümpel und Seen, große und kleine,
aus.
    Ein ätzender, schwefelartiger Gestank lag in der Luft.
    Die junge Jazzsängerin war unfähig, einen klaren
Gedanken zu fassen. Sie verstand überhaupt nichts mehr.
    Was für eine Welt war das? Und wieso war es ihr
unmöglich geworden, den Nebelvorhang in entgegengesetzter
Richtung wieder zu passieren?
    Das waren nur zwei von vielen Fragen, die sie quälten.
    Wie von unsichtbaren Händen geschoben, ging sie Schritt
für Schritt weiter in diese unwirkliche Welt hinein. In ihr gab
es keinen Baum, keinen Strauch, keinen Grashalm… Hohl erklangen
ihre Schritte auf dem kahlen Felsboden.
    Da vernahm sie ein leises, raschelndes Geräusch. Ganz in
ihrer Nähe. Dieser Laut unterschied sich vom Gurgeln in den
blasenwerfenden Feuerseen so sehr, daß sie sofort darauf
reagierte.
    Sie wandte den Kopf.
    Da war etwas. Da war – ein Mensch!
    Wieder als eine Steinwurfweite von ihr entfernt lag er am Boden.
Verwirrt, benommen, erschöpft…
    Eine Frau.
    Susan Andrews taumelte mechanisch auf sie zu.
    Die Fremde hob den Kopf.

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