Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan
sechzig -Feuerbestien näherten sich wie eine
Flammenwand den Menschen.
Es war auch Macabros nicht möglich so schnell zu agieren,
daß er jeden einzelnen der Angreifer unter Kontrolle halten
konnte.
Macabros selbst war umzingelt. Flammenbände streckten sich
nach ihm aus. Macabros schlug zu. Sirrendes Klingen umschwirrte
Schwert und Feuergestalten. Die Bestien versuchten Hellmarks
Doppelkörper zu Boden zu reißen, da löste Björn
einfach Macabros auf. Im Schwung prallten die Feuergestalten
aneinander. Es krachte, als ob jemand glühendes Gestein an eine
Felswand klatsche.
Rundum Feuerbestien. Es war ausgeschlossen in diesem Moment, unter
diesen Umständen, gegen die Übermacht anzutreten.
Es gab ein Geheimnis um sie. Das Schwert des Toten Gottes erwies
sich als nicht kompetent gegen diese Mächte des Bösen. Dies
war ein Novum.
Er mußte fliehen…
Es wurden immer mehr. Aus sechzig wurden siebzig, aus siebzig
achtzig… Die Risse und Löcher in der Weite der Landschaft,
die sich vor ihm ausdehnte, schienen einen unerschöpflichen
Vorrat an Feuerbestien auszuspeien.
Einige kamen so weit von außen, daß er sie nicht mehr
im Blickfeld hatte. Sie tauchten ein in die Nebelwand…
Nebelwand!
Wie eine kalte Hand krallte es sich in sein Hirn.
Sie war wieder durchlässig…
Er machte den Versuch – und prallte zurück. Sie war
nicht durchlässig für ihn. Er war keine
Feuerbestie…
Mit dem schlaffen, bewußtlosen Körper auf seinen Armen,
der so leicht war wie eine Feder, ging er blitzschnell in die Hocke
und griff nach dem Schwert auf dem Boden. Er ließ es in seinen
Gürtel gleiten und wich dann einige Schritte seitwärts nach
hinten. Die Welt um ihn herum schien ein einziges Flammenmeer zu
sein.
Es dampfte und fauchte, die Flammen züngelten rund um ihn
empor.
Mit der linken Hand berührte er den Armreif an seiner
rechten. Er drehte ihn nur ganz kurz.
Der Erfolg kam sofort.
Wie ein Sturm ging es durch die Reihen der Feuergestalten, die
unter einem eisigen Hauch plötzlich zu erstarren schienen.
Für ihn, Björn, hatte sich nicht das geringste
geändert. Er sah die Welt, die Wesen und die Umgebung noch immer
so wie die ganze Zeit über. Aber die anderen konnten ihn nicht
mehr wahrnehmen.
Björn Hellmark und Susan Andrews auf seinen Armen wurden
unsichtbar – denn auch über das Mädchen aus Honolulu
wirkte sich das Tarnfeld aus, das der Ring aufbaute.
*
Die Erstarrung in den Reihen der Feuerbestien währte nur
kurze Zeit.
Auch hier kam es durch irgendeinen, für ihn
unerklärlichen, erstaunlichen Umstand zu einer schnellen
Erkenntnis der Situation. Diese Wesen waren entweder superintelligent
oder sie konnten Gedanken lesen und Sphären durchblicken, die
den Sinnen eines Normalsterblichen für ewig verschlossen
blieben.
Er war nicht einfach verschwunden, er war lediglich unsichtbar
geworden und hielt sich noch an der gleichen Stelle auf, wie vor
wenigen Augenblicken.
Die Gefahr war nicht gebannt.
Hellmark begann zu laufen. Geduckt rannte er zwischen den kleinen,
bizarren Felsen in das Landinnere, um sich mehr von der
»großen Mauer« zu entfernen. Instinktiv war ihm klar,
daß man gerade in der Nähe dieser Mauer verstärkt
nach ihm suchen würde.
Der rauhe, felsige Untergrund bot einen Vorteil. Wäre der
Boden weich und sandig gewesen, dann hätte er auch als
Unsichtbarer Fußspuren hinterlassen. Dies war hier zum
Glück nicht der Fall.
Björn lief so schnell, wie es ihm der holprige Boden
erlaubte. Er schlug Haken wie ein Hase, um die Suche nach ihm so
schwierig wie nur möglich zu machen.
Er warf einen Blick zurück. Er sah das Heer der Feuerbestien
zwischen einer weiten Reihe in der Nähe der »großen
Mauer« sich formieren.
Es kam genau, wie er vermutet und befürchtet hatte. Die
anderen wußten, daß er sich hier noch aufhalten
mußte. Sie waren von der Sicherheit und
Funktionstüchtigkeit dieser Menschenfalle unerschütterlich
überzeugt…
Rund zweihundert Meter vor sich entdeckte er schemenhaft hinter
ruhelos wirbelndem Dampf die Umrisse einiger mannshoher Felsen, die
dicht beieinander standen und bizarre Gestalt aufwiesen.
Beim Näherkommen nahm er zahlreiche, große Löcher
und Nischen wahr, die tief in den Felsen führten.
Der Zufall hatte ihn in eine Richtung bugsiert, die sich zum Segen
für ihn auswirkte.
Ein Eingang lag genau zwischen den Felsen. Und in den
schlüpfte er. Der war so niedrig, daß er tief in die Hocke
gehen und sich dann nach vorn beugen mußte,
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