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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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im Sinn hatte, auch ihn ins Verderben zu
ziehen.
    Peitschende und sirrende Geräusche von dem auf die
Flammenkörper auftreffenden Schwert erfüllten die Luft.
Macabros versuchte mehr als einmal einen der sich ihm Nähernden
zu durchbohren. Es ging nicht. Die Klinge stieß wie gegen einen
gehärteten, rot glühenden Metallkern, und das verursachte
stets diesen klirrenden, hellen Laut, der sich in
Ultraschallhöhen verlor.
    Macabros rochierte ständig. Die Feinde waren nicht zu
besiegen – sie waren nur für wenige Augenblicke zu
lähmen und aufzuhalten. Dann waren sie wieder voll aktiv und
kamen näher. Sie versuchten ihn zu umgehen und Hellmark zu
erreichen, von dem aus dieser Doppelkörper gesteuert und
aktiviert wurde.
    Diese unheimlichen Flammengestalten hatten erstaunlich schnell
begriffen, daß der eine mit dem anderen zu tun hatte. Offenbar
hing dies damit zusammen, daß es während des Kampfes mit
dem Schwertträger und den Feuerbestien schon mehr als einmal zu
einem direkten Kontakt zwischen beiden gekommen war. Dabei zeigte
sich, daß die Flammenzungen zwar den Körper
erfaßten, sich aber nicht auf ihm entwickeln konnten.
    Ein eindeutiges Zeichen dafür, daß dieser Mann nicht
aus organischer Substanz bestand.
    Immer wieder schlug Macabros die Andrängenden zurück.
Für Hellmark holte er im wahrsten Sinne des Wortes damit
wertvolle Sekunden heraus. Aber die Übermacht wurde
erdrückend.
    Mit Erschrecken mußte er mitansehen, wie aus den
Tümpeln, aus Löchern und Spalten der dampfenden, kahlen
Erde Flammensäulen emporstiegen und menschliche Gestalt
annahmen. Rasend schnell eilten die Neuankömmlinge heran. Die
Feuerbestien standen auf geheimnisvolle Weise lautlos untereinander
in Verbindung.
    »Retten Sie sich!« Susan Andrew’s Stimme gellte an
Hellmarks Ohren. »Laufen Sie… das Feuer, es wird auch
Sie…«
    Trotz der sich zuspitzenden Situation dachte er nicht daran,
aufzugeben. Das Feuer widersetzte sich seiner natürlichen
Bekämpfung. Es war nicht natürlichen Ursprungs.
    Es war kein Element, wie man es auf der Erde kannte.
    Daraus zog er die Konsequenz.
    Er ließ das Schwert einfach zu Boden gleiten. Leise klirrend
kam es neben ihm zu liegen. Susan rollte sich verzweifelt von ihm
weg. Die Flammen traten aus ihren Oberschenkeln.
    Ihr Gesicht wirkte nicht schmerzverzerrt. Das wertete Björn
als ein Zeichen dafür, daß er mit seiner Vermutung richtig
lag, daß die Fremde sich davor graute so zu werden wie die
Feuermenschen.
    Der blonde Mann mit den blauen Augen und dem abenteuerlichen
Gesicht eines Wikingers öffnete mit einem einzigen Griff den
Lederbehälter, den er am Gürtel trug. Wie durch Zauberei
hielt Hellmark plötzlich das verkorkte Fläschchen mit dem
Trank der Siaris in den Fingern.
    Es war ein Versuch, mehr nicht. Aber es war eine Chance. In einer
ähnlich ausweglosen Situation hatte diese rätselhafte
Flüssigkeit aus den Händen eines Priesters ihm schon mal
einen unschätzbaren Dienst erwiesen.
    Damals ging es um das Schicksal Carminias. Sie war durch
dämonische Gewalt in eine fürchterliche,
überdimensionale Spinne verwandelt worden. Durch den Trank, der
ihm noch ganz andere Möglichkeiten eröffnete, wenn er ihn
nicht leichtfertig einsetzte, war Carminias Leben gerettet
worden.
    Mit der Hand, die das Fläschchen hielt, machte er eine
ruckartige Bewegung.
    Die Flüssigkeit hemmte dämonische Auswirkungen. Wenn das
Feuer dämonischen Ursprungs war.
    Die Bilder sprachen für sich!
    Susan Andrews wurde nur von einigen wenigen Tropfen getroffen.
Doch das reichte. Es schien als ob sie im gleichen Augenblick von
einem Schwall unsichtbaren Wassers von Kopf bis Fuß
überschüttet werde, denn alle Flammen erstickten in diesem
Moment gleichzeitig.
    Die junge Jazzsängerin aus Honolulu lag wie ein Brett auf dem
Boden. Sie wagte nicht zu atmen, und nur ihre großen, dunklen
Augen bewegten sich irritiert hin und her.
    Dann richtete sie sich plötzlich auf. Sie sprang auf die
Beine. Dies alles ereignete sich so schnell, als ob unsichtbare
Hände sie emporreißen würden.
    Fassungslos blickte sie an ihrem Körper herab, der nicht ein
einziges Wundmal aufwies, obwohl doch eben noch…
    Da verdrehte sie die Augen. Sie knickte seitlich weg und wäre
wie ein Sack zu Boden gestürzt, hätte Hellmark sie nicht
rechtzeitig aufgefangen. Der Körper des braunhäutigen
Mädchens wurde schlaff. Ihre Arme baumelten an den Seiten
herab.
    Rundum glühendes, gespenstisches Leuchten. Vierzig,
fünfzig,

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