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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Feuerbestie eins zu werden.
    Flammenzungen loderten auch über die braune Haut der Frau,
die verzweifelt um sich schlug und schrie. Aber es waren keine
Schmerzensschreie. Es waren Schreie panischen Entsetzens.
    Die Feuerbestien aus Kh’or Shan!
    Er wußte einfach, daß sie es waren… Erinnerung an
seine ferne Existenz als Kaphoon, der Namenlose… der Sohn des
Toten Gottes… schon einmal war Kaphoon mit den Feuerbestien
zusammengetroffen…
    Auch das wußte er, ohne sich im Detail an die
schicksalsschwere Begegnung erinnern zu können.
    Er warf sich nach vorn. Und er fragte sich, weshalb diese beiden
Menschen zwar verzweifelte Anstrengungen gemacht hatten, sich gegen
die Feuerbestien zur Wehr zu setzen – was von Anfang an
eigentlich ein Kampf auf verlorenem Posten bedeutete – daß
aber keiner den Versuch machte, einfach umzukehren und durch die
Nebelwand in die entgegengesetzte Richtung zu fliehen?
    Da durchflutete es seinen Körper siedend heiß, als ob
seine Adern mit kochender Lava gefüllt wären.
    Im Laufen streckte er die Hand zur Seite hin. Fast hatte er es
erwartet, aber als es geschah, kam es doch überraschend für
ihn. Die Nebelwand – war gar keine! Hart und kalt und marmorn
war sie. Die »große Mauer«…
    Für die Menschen, die auf unerklärlichen Wegen hierher
verschlagen worden waren – gab es keine Rückkehr!
    Es gab auch keine Rückkehr mehr für ihn…
    Die Feuergestalten wichen zurück, als er auftauchte. Nur die
eine nicht. Sie wollte das junge Halbblut umfassen. Es sah aus wie
eine Umarmung. Da war Björn heran.
    Er riß das Schwert empor und ließ es herabsausen.
    Zwei Sekunden lang stand er dem Wesen aus loderndem Feuer
gegenüber.
    Ein Wesen, das Augen hatte wie glühende Kohlen, mit dem
Gesicht eines Menschen, das aus flüssiger Lava geformt
schien.
    Das Schwert des Toten Gottes, das im magischen Feuer einer Esse
einst in Xantilon von einem Könner geschmiedet worden war,
klatschte mit der Breitseite voll gegen die Flammenbrust des
Unheimlichen.
    Es gab einen peitschenartigen Knall. Knisternd sprangen die Funken
über, als ob elektrische Entladungen stattfänden.
    Die Intensität des Gelb und des Rot im Innern der Flammen
verstärkte sich. Die von dem Schwert des Toten Gottes getroffene
Gestalt wankte zurück. Ihre Bewegungen wurden seltsam lahm und
schwer.
    Die Geschwindigkeit der oberen winzigen Flämmchen war
merklich herabgesetzt.
    Drei, vier Sekunden lang hielt diese Wirkung an. Dann schien sich
auf unerklärliche Weise die eben durch die Berührung mit
der Klinge herabgesetzte Energie wieder aufzustocken.
    Doch die drei, vier Sekunden genügten Hellmark um zu tun, was
keinen Aufschub mehr duldete.
    Das junge Halbblut schlug um sich. Feuer leckte über ihre
Hände, über ihre Unterarme und griff rasch um sich.
    Aber die Flammen waren nicht zu ersticken.
    Im Sprung auf Susan Andrews zu riß Björn sie kurzerhand
zu Boden und ließ im gleichen Moment seinen Doppelkörper
erneut entstehen.
    Er brauchte Rückendeckung.
    Der Kreis der Flammenmenschen, in den er eingedrungen war, engte
sich blitzschnell ein. Da waren sechs, sieben, acht Feuerbestien, die
heraneilten.
    Jetzt mußte Macabros eingreifen.
    Die Waffenhand von Hellmarks Zweitkörper bewegte sich mit der
Wucht und mit der Schnelligkeit eines Dreschflegels.
    Björns Rezept war, seinen Zweitkörper so lange
einzusetzen, bis er mit der Fremden aus den unmittelbaren
Gefahrenbereich heraus war.
    Es ging alles blitzschnell.
    Björn riß Susan so zu Boden, daß sie nicht mit
voller Wucht aufkam, und er sie mit seinem eigenen Körper sanft
auffing. Dann rollte er die Fremde über den Boden. Die leckenden
Flammenzungen hatten inzwischen ihre Oberarme erreicht. Einige
Feuerspitzen zeigten sich auf ihren Hüften. Das Rollen über
den Boden erwies sich als nutzlos.
    Die Oberfläche ihrer Haut verwandelte sich weiter in
tanzende, lautlose Feuerzungen, und es sah aus, als ob sie aus jeder
einzelnen Pore hervorkriechen würden wie ein Wurm.
    Die Flammen verbrannten den Leib nicht, den sie angriffen –
sie verwandelten ihn.
    Auf diese Weise wurde jeder, der auf die Insel geriet oder gelockt
wurde, in den Bann der Feuerbestien gezogen. Die stärkten die
eigenen Reihen damit.
    Es mußte einen anderen Weg geben, sonst war die Fremde
verloren. Vor seinen Augen würde sie sich in eine Feuerbestie
aus Kh’or Shan verwandeln und im nächsten Augenblick nicht
mehr ein bemitleidenswerter, hilfsbedürftiger Mensch sein,
sondern ein Feind, der nur

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