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Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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kam, traf ihn wie
ein Hammerschlag.
    Hellmarks Inneres war aufgewühlt. Eine Situation wie diese
hatte er in solcher Schärfe noch nie erlebt. Unter
›normalen‹ Umstanden wäre es ihm noch möglich
gewesen, seinen Doppelkörper Macabros entstehen zu lassen und
diesen nach Marlos, der unsichtbaren Insel, zu senden. Dort
mußte Carminia sich aufhalten. Nur dort hätte er jetzt
nachprüfen können, ob sie auch noch da war. Aber diese
Möglichkeit war ihm genommen. Seit er sich auf der
rätselhaften Insel Kh’or Shan befand, die hinter einem
anderen dimensionalen Vorhang lag, hatten sich Veränderungen mit
ihm vollzogen.
    Oben zwischen den Kratern, Feuerseen und zischenden Spalten einer
unfreundlichen Welt war es ihm noch möglich gewesen, Macabros
entstehen zu lassen. Seit er jedoch den fauchenden Schacht passiert
und die unterirdische Halle erreicht hatte, war ein Teil seiner
Fähigkeiten verlorengegangen. Auch das Schwert des Totengottes,
mit dem er bisher erfolgreich gegen seine Feinde angetreten war,
richtete nichts aus gegen die Feuermenschen.
    Hunderte der unheimlichen Gestalten umringten sie. An Flucht war
nicht zu denken. Wohin hätten sie sich auch wenden sollen?
    Nicht nur die unterirdische Halle, sondern die ganze Welt hier war
eine einzige Falle. Es gab eindeutige Hinweise dafür, daß
schon mehr Menschen – außer Susan Andrews, die sich in
seiner Begleitung befand, und ihm – den Dimensionsvorhang
passiert hatten. Und alle waren – zu Feuermenschen geworden.
Offenbar war das die einzige Möglichkeit, dieses Volk zu
stärken. Es war ein typisches Beispiel dafür, daß
gefährliche Mächte und magische Kräfte am Werk
waren.
    Björn hielt das Schwert des Toten Gottes in der Rechten. Mit
der Linken tastete er unwillkürlich nach dem kleinen Lederbeutel
an seinem Gürtel. Darin befand sich das Fläschchen mit dem
Trank der Siaris. Der hatte seine Wirkung erstaunlicherweise
einwandfrei gezeigt. Aber auch das war noch oben geschehen,
unmittelbar nach seinem Eindringen durch den anders dimensionierten
Nebelvorhang. Susan Andrews, die junge Jazzsängerin aus
Honolulu, die bei dem Versuch, in einem Freiballon mit ihrem Freund
den Pazifischen Ozean zu überqueren, auf der Feuerinsel
gestrandet war, sollte – wie ihr Begleiter – zu einem
Feuermenschen werden.
    Hellmark war hinzugekommen, als sich das Gewebe Susan
Andrews’ in feurige Flammenzungen umwandelte. Diese
Veränderung ging sehr rasch vonstatten, und er wußte sich
keinen anderen Rat mehr, als den Trank der Siaris einzusetzen. Ein
einziger Tropfen schon hatte genügt, um das dämonische
Feuer zurückzudrängen und an seiner weiteren Entfaltung zu
hindern.
    Nur Björns entschlossenem Eingreifen hatte Susan es zu
verdanken, daß sie jetzt noch ihr normales, menschliches
Aussehen besaß.
    Das junge Halbblut drängte sich schutzsuchend an ihn.
    »Wann endet dieser Alptraum endlich, Björn?« kam es
matt über die Lippen der Frau. »Was hat das alles zu
bedeuten? Was für einen Sinn ergibt es nur?«
    »Für alles gibt es einen Sinn, auch wenn man ihn nicht
durchschaut«, entgegnete der blonde Mann mit dem
sonnengebräunten Gesicht. »Man muß nur genügend
Zeit haben, um bestimmte Dinge zu ergründen. Es fragte sich nur,
ob diese Zeit uns zur Verfügung steht…«
    Der Kreis der Feuermenschen rückte näher. Hellmark
erkannte, daß viele darunter waren, die seltsame,
lassoähnliche Gebilde in der Hand hielten. Diese Schnüre
waren mit erbsengroßen, grauen Kugeln besetzt.
    In den Feuerhänden der Bestien verglühten die Lassos
nicht.
    Die vier Feuergestalten, die Carminia Brado mit dem steinernen
Thron aus der düsteren, unbekannten Tempelöffnung gebracht
hatten, setzten diesen nieder.
    Die Luft hier unten war stickig und heiß. Den Menschen
perlte der Schweiß auf der Stirn. Nur Carminia Brado machte
dabei eine Ausnahme.
    Ihre Haut war glatt und trocken, und sie schien sich hier im Kreis
der unheimlichen Wesen wohl zu fühlen.
    Rätsel über Rätsel…
    Björn zermarterte sich das Gehirn. Er fragte sich, wie dies
wohl alles zustande kam.
    Die schöne Frau mit dem blauen, durchsichtigen Gewand auf dem
Thron lächelte überheblich. »Wenn auch du mich
verwechselst, wenn auch du mich noch nicht kennst – du bist mir
kein Unbekannter. Ich kenne dich – Kaphoon, Sohn des Toten
Gottes…«
    Diese Worte versetzten Hellmark einen Stich in die Brust.
    Sie sprach ihn mit seinem Namen Kaphoon an. Den hatte er getragen
– vor mehr als zwanzigtausend Jahren,

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