Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Begegnung. Was ich
weiß, sollst du wissen, und so wird es nicht mehr nur
mühselig durch die Erinnerung getragen, sondern dir auf
schnellstem Weg bewußt werden, um dich zu unterstützen bei
dem Kampf, den ich nicht beenden, den du jedoch zum Abschluß
bringen mußt…«
Vom Plateau vor dem Wasserfall aus konnten sie weit ins Tal sehen,
wo Gigantopolis unter der aufgehenden Sonne lag.
Die Stadt wirkte unter dem roten Licht der sich hinter dem
Horizont erhebenden Sonne wie eine groteske, phantastische Festung,
die Angst, Grauen und ein großes Geheimnis barg.
Alles dort drüben war still. Unheimlich still!
War es die Ruhe vor dem neuen Sturm?
Alle, die hier oben in Kaphoons Versteck versammelt waren,
wußten, daß der Gang nach Gigantopolis keine Episode
gewesen war. Mindestens ein weiterer mußte sich
anschließen.
»Denn – «, ließ Kaphoon sich vernehmen,
»die sieben schwarzen Todesboten der Apokalypta sind nur in der
Stadt selbst zu vernichten. Gigantopolis besteht aus sieben Teilen
und ist wie ein Puzzlespiel zusammengesetzt. Es gibt sieben solcher
riesigen Plätze, wo die Monster sich versammeln, wo aus dem Tod
neues, dämonisches Leben wird, das keinen Geist und keine Seele
besitzt…«
»Wir werden sie besiegen! Ich habe große Zuversicht,
Kaphoon«, nickte Hellmark. Er war wieder ganz der alte.
»Wenn Apokalypta ihr Ziel nicht erreicht, wird dies auch die
anderen zurückwerfen. Und das wiederum kann zur Folge haben,
daß der magische Kreis im Palast deines –
›unseres‹ Vaters«, verbesserte er sich, »wieder
so wirkt, wie Carminia es erwartet und wie es für uns alle das
Beste ist…«
Sie wußten, daß sie schon bald wieder dort drüben
in Gigantopolis sein würden, um die Dinge zu tun, die getan
werden mußten.
*
Auch auf der Erde graute der Morgen. Und für viele Menschen
begann im wahrsten Sinn des Wortes ein grauenvoller Tag…
Die Leute von der Conettifarm waren bekannt dafür, daß
sie pünktlich an der Milchablieferungsstelle waren, die einen
zentralen Platz zwischen den umliegenden Farmen einnahm.
»Was ist denn da los? Wieso ist Tony noch nicht da?«
wunderte sich einer der Männer.
Sie versuchten Conetti telefonisch zu erreichen.
Niemand hob dort ab.
Das brachte den Stein ins Rollert.
Jemand fuhr zur Farm und kam zwei Stunden später
schweißgebadet und mit Entsetzen in den Augen zurück.
»Da drüben… gibt es… keine Menschen
mehr…«, entfuhr es dem Mann. »Ich habe auf dem
Boden… viel Blut… gesehen. Das Haus ist vollkommen…
zerstört…«
Sheriff und Polizei kamen.
Man fand es genau so, wie der Mann entdeckt hatte. Spuren wurden
gesichert, zahllose Fotos geschossen, und dann fand man auch den
ausgebrannten Wagen, in dem die Conettis geflohen waren.
Untersuchungen ergaben, daß sich im Fahrzeug Donovan, Liza
und Jennifer Conetti befunden hatten.
Etwas Rätselhaftes war passiert. Die Polizei kam mit ihren
Recherchen nicht weiter.
In allen Zeitungen wurde das ungewöhnliche Schicksal der
Conettis einen Tag später berichtet. In einem Wochenmagazin, das
eine Auflagenhöhe von 16 Millionen hatte, wurde der »Fall
Conetti« sogar Gegenstand einer Serie, in der unheimliche
Kriminalfälle abgehandelt wurden.
Der sehr geschickt und aufmerksam recherchierende Reporter kam zu
dem Schluß, daß es für den Fall Conetti
tatsächlich keine »normale« Lösung geben
könne…
Aber wie die »unnormale« Lösung aussah – das
wußte ebenfalls kein Mensch.
Es gab trotz allem viele Möglichkeiten, die Dinge zu
klären. Aber im Fall »Conetti« kam man nicht recht
weiter. Jedenfalls nicht hier in dieser Dimension, in dieser
Zeit…
Niemand ahnte in dieser Minute, daß andere Menschen sich
bemühten, dem Grauen Einhalt zu gebieten.
Diese Menschen aber hielten sich in der Vergangenheit der Erde
auf.
Es waren Björn Hellmark und seine Freunde.
ENDE
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