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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dressiert. Nur im
Augenblick höchster Gefahr, und wenn Kaphoon keinen Ausweg mehr
aus der Situation kannte, machte er von diesen Worten Gebrauch.
    Sie hörten sich an wie eine Beschwörung.
    Hinter dem hohen Hügel begann eine beinahe liebliche
Landschaft. Sie wirkte unberührt und verträumt. Bäume
bildeten eine regelrechte, naturgewachsene Mauer.
    Kaphoon klammerte sich an die Mähne und preßte seine
Schenkel, so gut es ging, gegen den warmen Leib des Tieres.
    Anyxa lief genau in die Wand aus Blättern hinein. Die weichen
Äste gaben nach wie eine Wand aus Gummi. Es entstand fast kein
Geräusch.
    Das Blattwerk berührte seinen Körper wie streichelnde
Hände.
    Kaphoon kämpfte gegen die Ohnmacht, die ihn zu besiegen
drohte. Er war zu schwach, um auch Anyxa noch jene Worte
zuzuflüstern, die den Lauf und die Richtung des Pferdes
bestimmten.
    In vielen Versuchen war es hundertprozentig gelungen. Nun –
im Ernstfall – würde sich zeigen, ob sein treuer,
vierbeiniger Begleiter begriff, worauf es für ihn ankam.
    Wo Anyxa die niedrigen Stauden niedertrampelte, richteten sie sich
Sekunden später zu voller Größe und unbeschädigt
wieder auf.
    Diese besondere Art der Pflanzen kam ihrem Vorhaben entgegen. Dies
war mit ein Grund, weshalb Kaphoon sich in diesem Winkel der Insel,
nahe der Burg, die von Apokalypta im Handstreich erobert worden war,
ein bisher unbekanntes Versteck geschaffen hatte.
    Doch Hellmark war ihm auf den Fersen. Und auch dieser tapfere,
mutige Mann, dem man nicht verübeln konnte, daß er durch
seine Verblendung, durch die Irreführung, in ihm den Todfeind
sah, erkannte seinen Fluchtweg.
    Anyxa jagte unter den tiefhängenden Zweigen und Ästen
hindurch, kam auf eine Lichtung und verschwand hinter zwei, nur
wenige Meter hohen Hügeln, die so rund, so
gleichmäßig waren, daß man meinen mochte, sie
wären von Künstlerhand eines Riesen gestaltet.
    In gestrecktem Galopp lief das weiße Pferd des
Schwerverletzten in die Talsenke jenseits der Hügel.
    Erst jetzt wurde auch das leise Gurgeln und
gleichmäßige, monotone Rauschen hörbar, für das
es zunächst keinen sichtbaren Grund zu geben schien.
    Doch der Eindruck täuschte.
    Hinter einer Baumreihe, die so gleichmäßig war, als
hätte einst ein Gärtner jeden einzelnen Stamm gesetzt,
plätscherte ein gurgelnder Bach den sanften Abhang hinab.
    Die Landschaft war romantisch und schien einen Teil des Paradieses
widerzuspiegeln.
    Es war kein Bach, der einer Quelle der großen Felsen
entsprang, die wie Fremdkörper kahl und glatt aus dem Boden
wuchsen, sondern aus einer höher gelegenen Mulde stammte, in der
ein nur handbreiter Riß vorhanden war. Aus dem ergoß sich
ständig das Wasser über die Felswand nach unten, sprang
über vorspringende Steine und wurde schließlich zu einem
gurgelnden, rasch fließenden Bach, in dem sich buntschillernde
Fische und sonstiges kleineres Wassergetier tummelte.
    Ein schmaler, steiniger Pfad führte links um den Felsen herum
und ging steil aufwärts.
    Die Steine saßen fest im Boden. Selbst unter dem Trommeln
der Pferdehufe löste sich nicht ein einziger.
    Vom Felsen herab sprangen viele Kaskaden in die Tiefe und wurden
in breiten, durch die Natur geformten Mulden in den Steinen
aufgefangen.
    Das Wasser, das sich in den Behältnissen sammelte, schwappte
nicht über die Ränder, sondern versank auf rätselhafte
Weise wieder im Gestein, als wäre es porös oder
befände sich darin ein unterirdischer Ablauf.
    Außer den vielen kleinen Wasserfällen gab es einen
großen, der seine gischtenden Massen in die Tiefe schickte.
Unten in der Felsmulde vermischten sich die herabkommenden Mengen mit
dem Auffangwasser, und es entstand nur ein leises, gurgelndes
Geräusch, das im Rhythmus genau zum Fließen des Baches
paßte.
    Anyxa, Kaphoons Schimmelstute, jagte den schmalen Pfad hoch. Das
riesige Felsengebilde, von dem es mehrere in dieser Gegend, nahe
einer Bucht, gab, war Kaphoons Versteck und Zufluchtsort.
    Bei Anyxas strammem Lauf lockerte der Griff des tapferen
Kämpfers sich, und Kaphoon begann langsam vom Pferderücken
zu gleiten.
    Zwischen dem Plateau, wo die Schimmelstute ankam, und dem
Wasserfall, der sanft und gleichmäßig aus der Höhe
plätscherte, befand sich ein breiter, wassergefüllter
Graben, der unmöglich auf einfache Weise zu überwinden
war.
    Selbst Anyxas Sprungkraft reichte nicht aus, dies zu
vollbringen.
    Die Stute drückte mit ihrer feuchten Schnauze auf einen
bestimmten Felsteil, der sich genau in

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