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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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eine Farce
war.
    Kaphoon trat auf ihn zu. Es schien, als könne er die Gedanken
des Mannes lesen, der er selbst mal sein würde. »Ich
weiß, was in dir vorgeht. Doch ich denke, daß deine
Befürchtungen unnötig sind. Was in der Vergangenheit
entschieden wird, hat auch für die Zukunft Bedeutung. Selbst,
wenn die Zukunft in die Vergangenheit greift…«
    Das Ganze hörte sich paradox an. Und doch war es die reine
Wahrheit.
    Es schien, als wäre überhaupt Kaphoons Wiedergeburt in
Björn Hellmark notwendig gewesen, um das, was sie vorhatten, in
Gang zu bringen. Auch die Tatsache, daß Björn über
die Fähigkeit verfügte, seinen Originalkörper zu
verdoppeln und an jeden anderen Ort der Welt zu schicken, war ein
ausschlaggebender Faktor, um jetzt unbemerkt in die Alptraumstadt
einzudringen.
    Auf eine andere Weise wäre es nicht möglich gewesen. Die
bösen Geister und Dämonen, die in dieser Zeit zum Angriff
rüsteten, hatten vielen Eventualitäten vorgebeugt, um im
Vorteil gegen die Männer und Frauen zu sein, die sich ihnen
entgegenstellten und denen sie immer mehr Macht, Land und Leben
wegnahmen.
    Carminia, Rani Mahay und Arson wurden zusätzlich mit Pfeil
und Bogen ausgerüstet, weil Kaphoon der Meinung war, daß
es eventuell besser sein würde, die schwarzen Ritter aus einer
gewissen Entfernung zu attackieren, ehe der Angreifer ihnen
möglicherweise zu nahe kam, und ihn in einen Schwertkampf
verwickelte, in dem er mit seiner Kraft und vom Rücken des
Pferdes aus von Anfang an überlegen war.
    Und dann ging’s los…
    Björn Hellmark holte zum ersten Mal Macabros aus dem Ruheraum
von Apokalyptas Turmpalast und versetzte zu allererst seinen Freund
Rani in einen der Krater. Mahay blieb abwartend hinter der Säule
stehen, von der aus er einen vortrefflichen Blick auf die gebogene
Wand vorn hatte, wo die öde Gespensterlandschaft mit dem
schwarzen Ritter sich vor seinen Augen ausdehnte.
    Macabros kehrte zunächst wieder in den Ruheraum zurück,
um ganz sicher zu sein, daß seine nur Sekunden währende
Abwesenheit noch nicht bemerkt worden war.
    Alles war so wie vorher…
    Innerhalb von zwei Minuten schaffte er die anderen sechs Personen
aus der Höhle in die restlichen sechs Kraterstädte.
    Mahay hatte den Auftrag bekommen, unmittelbar nach seiner Ankunft
langsam von hundertzwanzig auf eins herunterzuzählen und dann
seinen Pfeil abzuschießen. Carminia, die in der zweiten
Kraterstadt ihren Auftrag erfüllen sollte, wurde angehalten, bei
hundert zu beginnen. Arson, der Mann mit der Silberhaut bei achtzig,
und so ging es fort über Pepe, Jim, den Guuf, Kaphoon und
schließlich zuletzt Björn Hellmark.
    Nur auf diese Weise war es möglich, einigermaßen den
Zeitpunkt zu erwischen, an dem sie fast alle gleichzeitig zum Handeln
kamen.
    Nur Bruchteile von Sekunden würden sie eventuell bei diesem
Vorgehen voneinander trennen.
    Macabros lag wieder im Ruheraum, atmete tief durch und hielt die
Augen geschlossen.
    Totenstille umringte ihn.
    Apokalypta, Tantor und die Dienerinnen, die sie hier im Palast zu
ihrer Verfügung hielt, respektierten seinen Wunsch, allein zu
sein.
    Er hatte dies schläfrig und sehr erschöpft mitgeteilt
und schien offensichtlich auch überzeugt zu haben.
    In einem einzigen Versuch im Innern der Höhle Kaphoons hatten
sie ihr Zähltempo ’ aufeinander abgestimmt, um so dicht wie
möglich in ihren Handlungen zusammenzuwirken.
    Noch zehn Sekunden…
    Sie waren alle mit dem Zählen dicht beisammen. Jeder war auf
sich gestellt, und jeder hatte nur einen einzigen Versuch, um das in
Gang zu bringen, was getan werden mußte.
    Niemand ahnte in diesem Augenblick, daß Apokalypta und
Tantor sich schon nicht mehr in Gigantopolis aufhielten.
    Die »ewige Unheilbringerin« und ihr rätselhafter
Berater hatten die Alptraumstadt heimlich verlassen.
    Das eigenartige Paar befand sich nun zwischen zwei Hügeln,
von denen aus sie die Stadt vor sich erblickten.
    Ein diffuser Dunst lag über Gigantopolis und hielt das ewige
Zwielicht fest, das dort herrschte.
    Apokalypta saß auf ihrem Pferd aufrecht und kerzengerade wie
eine Königin und ein kalter, abweisender Zug lag auf ihrem
Gesicht. Sie bewegte kaum merklich die Lippen, als sie sprach. Ihre
Stimme klang leise und gefährlich. »Noch wenige Sekunden
– und alles wird aus sein, wird anders sein, als er es sich,
aber ich es mir vorgestellt habe. Wenn die Wesen, die meinen Geist in
die andere Welt getragen haben, nicht mehr sein sollen, dann sollen
auch die nicht

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