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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mehr sein, die dafür verantwortlich zu machen
sind. Ich werde im Handstreich meine Welt auslöschen und damit
Hellmark und dessen Begleiter. Sie sollen einkehren in das Nichts des
Vergessens, aus dem es für niemand mehr eine Rückkehr
gibt…«
    Noch fünf Sekunden… noch vier… noch drei…
    Die Spannung stieg ins Unermeßliche.
    Apokalypta und Tantor konnten nur warten und spürten
instinktiv, daß es jeden Augenblick zur Explosion kommen
mußte…
    Sie konnten nicht in die einzelnen Kraterstädte sehen, wo
Hellmark und seine Freunde sich aufhielten.
    Jeder dort hatte den Bogen gespannt und sein Ziel fest im
Auge.
    Carminia Brados Herz schlug ruhig und gleichmäßig. Sie
war ganz auf ihre Aufgabe konzentriert und zählte in Gedanken
die letzten Sekunden.
    Zwei… eins…
    Da ließ sie los.
    Der Pfeil schnellte von der Sehne, jagte kerzengerade durch die
Luft und direkt auf den mannsgroßen Reiter zu, der auf dem
schwarzen, massigen Pferd hockte.
    In dieser Sekunde schnellten sechs weitere Pfeile von der Sehne,
in dieser Sekunde warteten auch Rani, Kaphoon, Hellmark, Arson, Pepe
und Jim auf das, was daraus werden würde.
    Fiebrige Blicke verfolgten den Pfeil.
    Der erste traf.
    Es war der Kaphoons.
    Die Spitze bohrte sich genau in Hüfthöhe, wo ein
breiter, elastischer Ledergurt Ober- und Unterteil der metallenen
Rüstung miteinander verband.
    So war es abgesprochen.
    Der Pfeil bohrte sich knirschend in die Wand.
    Kaphoon hielt den Atem an.
    Der Ritter riß die Arme empor, brachte seine Rechte noch um
den Griff des Schwertes in seiner Scheide, spannte es und riß
es heraus.
    Pferd und Reiter blähten sich im nächsten Moment auf wie
ein dunkler Luftballon, der lautlos aufgeblasen wurde.
    Der Reiter riß sein Pferd herum, griff mit der einen Hand
nach dem Pfeil, der in seinem Leib steckte, zog ihn mit einem Ruck
heraus und schleuderte ihn in die weite, mit Säulen bestandene
Halle, so daß er klirrend gegen eine solche flog und dort
abbrach.
    Schon legte Kaphoon einen neuen Pfeil auf die Sehne.
    Doch es war nicht mehr nötig, den noch
abzuschießen.
    Die Dinge überstürzten sich.
    Ein lautes Zischen, ein Fauchen lag plötzlich in der Luft.
Das Geräusch kam direkt aus dem Körper des schwarzen
Ritters.
    Eben noch schien es, als ob er auf Kaphoon zupreschen wollte. Er
hatte seinen Platz zwischen den Megalithblöcken verlassen und
befand sich mitten im Raum vor dem »Sohn des Toten Gottes«,
als es plötzlich wie ein Ruck durch seinen Körper ging.
    Er drehte sich einmal um seine eigene Achse und war im
nächsten Moment unfähig, auch nur noch einen einzigen
Zentimeter auf Kaphoon zuzukommen.
    Alle anderen – Hellmark, Rani, Arson, Carminia, Pepe und Jim
– erlebten in diesem Moment genau das gleiche.
    Der schwarze Ritter war zu Tode getroffen, und der
Auflösungsprozeß des finsteren Geistes der Apokalypta war
durch nichts mehr aufzuhalten.
    Wie eine Marionette, der man die Fäden durchschnitt, fielen
Roß und Reiter in sich zusammen. Ein scharfer, penetranter,
kaum erträglicher Gestank wehte ihnen entgegen und raubte ihnen
den Atem.
    Es raschelte, als ob der Wind in trockenes Laub fahre.
    Reittier und Ritter blubberten im wahrsten Sinne des Wortes zu
Boden und blieben dort als Hüllen liegen.
    Kaphoon machte einen schnellen Schritt nach vorn, mechanisch das
Schwert zur Hand nehmend, um sich zur Wehr zu setzen, falls dies eine
Falle sein sollte.
    Doch es war keine.
    Von dem Pferd und Reiter lag etwas Weiches, Verschrumpeltes,
Schwarzes auf dem Boden, das aussah, als hätte jemand dort
einige zusammengeknüllte Lappen hingeworfen.
    Apokalyptas todbringender Geist erfüllte nicht mehr die leere
Hülle, die vollkommen formlos vor Kaphoons Füßen
lag.
    Die anderen lagen vor den Füßen der Freunde, und
Hellmark hob mit dem Schwert die weiche, schwarze Masse empor und
ließ sie über die Klinge hinweggleiten, so daß sie
wiederum raschelnd zu Boden fiel.
    Wie einfach doch oft manches war, dachte er so bei sich. Man
mußte nur die Zusammenhänge kennen…
    Da lief das Zittern durch den Fußboden, das Knirschen durch
Decke und Wände.
    Ein ungeheurer Lärm ’brach los, als ob Riesenhände
den Turm, in dem er sich befand, schüttelten.
    Die Luft um ihn herum verfärbte sich. Rotglühende Nebel
stiegen aus dem Boden, wurden von den Wänden herabgeblasen, als
ob sich unsichtbare Düsen öffneten, die dort eingebracht
wären.
    Eine ungeheure Fliehkraft trat auf.
    Björn Hellmark kam es vor, als befände er sich in

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