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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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in der Dunkelheit, der Dinge harrend, die da kommen sollten.
    Bestimmt hätte man ihn wieder übersehen, wäre er
nicht auf den Gedanken gekommen, mehrere Male leise zu stöhnen
und damit auf sich aufmerksam zu machen, als die Unheimlichen in der
engen Gasse auftauchten.
    So wurde er gefunden.
    Plötzlich eine Stimme…
    »Hörst du das? Da ist doch etwas…« Die Stimme
klang dunkel und grollend und kam aus dem Mund einer Gestalt, die ein
breites Gesicht hatte, schwarze, klebrige Haare trug, die mehr an ein
Fell erinnerten und scharf und ätzend rochen, und mitten im
Gesicht ein rüsselähnliches Anhängsel besaß, aus
dem die Laute kamen.
    Drei seltsam geformte Gestalten, die nur in einen Alptraum
paßten, kamen die dunkle, abfallende Straße herunter und
entdeckten Macabros abgekämpft und erschöpft, wie es
schien, am Rande des Kanals, in den er, als er sich bewegte, zu
rutschen drohte.
    Da war eines der Monstergeschöpfe heran und riß ihn mit
harter Hand zur Seite.
    »Die Suche hat sich gelohnt«, sagte der mit dem
Rüssel und legte seine breiten, mit Schwimmhäuten
versehenen Hände auf Macabros’ Schultern und zog ihn
völlig empor.
    Macabros öffnete kaum die Augen, murmelte etwas
Unverständliches vor sich hin und sagte, daß er Schmerzen
empfände.
    Er tat so, als bekäme er das, was sich um ihn herum
abspielte, nur mit halbem Sinn mit.
    Doch genau das Gegenteil war der Fall.
    Macabros’ Sinne waren aufs äußerste gespannt.
    Er gab sich ganz in die Hände derjenigen, die eigentlich
seine Feinde waren und ihn zu jenem Turm brachten, der in das Zentrum
der aus sieben Teilen bestehenden Stadt Gigantopolis bildete, wo
Apokalypta und Tantor benachrichtigt wurden.
    Die schöne Frau mit dem rot-schwarzen Gewand, das ihre
vollendeten Formen kaum verhüllte, saß an seinem Bett und
streichelte mit zarter Hand seine Stirn.
    Ihre dunklen Augen waren auf ihn gerichtet, und ihr
ebenmäßiges Gesicht, das dem Vergleich mit dem einer
Göttin standgehalten hätte, war ihm zugewandt.
    »Björn… Geliebter«, murmelte sie. »So
haben wir dich doch endlich gefunden. Ich bin so froh. Niemand hat
diesen Zwischenfall in Betracht gezogen. Es muß Kaphoon, dem
Scheußlichen, gelungen sein, Feinde um sich zu scharen, deren
Eindringen in der Zeit der allgemeinen Verwirrung nicht verhindert
werden konnte. Aber du, der starke, mutige Kämpfer, den ich
für mich gewonnen habe und der mein Leben, wie er geschworen
hat, verteidigen wird – du wirst dem allen ein Ende machen, wenn
du erst wieder gesund bist…
    Björn, Geliebter… kannst du mich hören?«
    Er spielte das Spiel mit, von dem sie offensichtlich nicht
wußte, daß es eines war.
    Mit ihrer magischen Hypnogewalt hatte sie den Geist dieses Mannes
bezwungen und zu ihrem gemacht. Hellmark war für sie nichts
anderes als ein Spielzeug, das man nach Bedarf holte und weglegte,
sobald es seinen Zweck erfüllt hatte.
    Sie legte ihre zarte, kühle Hand auf seine Stirn.
    Sie fühlte sich heiß und fiebrig an, und das kam
Macabros zugute. Er konnte nach Bedarf die Temperatur in seinem
Körper ansteigen oder fallen lassen.
    Er spielte seine Rolle ausgezeichnet.
    Es war beinahe rührend, wie Apokalypta sich um ihn
kümmerte.
    Hier, im Zentrum der Macht, in diesem Palastturm, war alles von
einem Prunk und einem Luxus, den man in dieser unheimlich aussehenden
Säulenstadt nicht vermutete.
    Macabros wurde verwöhnt.
    Speisen und Getränke wurden ihm gebracht, und Apokalyptas
Dienerinnen lasen ihm jeden Wunsch von den Augen ab.
    Macabros unterhielt sich ganz »natürlich«, wie
Apokalypta es offensichtlich von ihm erwartete. Er sah in ihr nach
der ersten Begegnung schließlich nicht die Feindin, sondern die
Geliebte, die er erretten und an deren Seite er sein Leben verbringen
wollte.
    Apokalypta hatte Großes vor mit ihm.
    »Dir wird es bald besser gehen, Geliebter«,
flüsterte sie, und es klang sogar überzeugend. »Du
wirst nicht sterben… weil ich dich noch brauche. Und auch dann,
wenn du deine Aufgabe erfüllt hast, wirst du an meiner Seite
bleiben, um jenes Land zu regieren, das du ursprünglich von mir
und meinesgleichen befreien wolltest.« Sie lachte leise. Es
klang triumphierend.
    Macabros bestätigte ihr das. Er war – scheinbar –
wieder ganz der Alte, wieder ganz der Mann, zu dem sie ihn durch ihre
dämonische Hypnose gemacht hatte.
    Macabros war zufrieden. Er wollte die nächste Zeit das Spiel
so weiterführen, um die bestmöglichste Ausgangsposition
für seinen

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