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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einer
Rakete, die sich rasend schnell von der Anziehungskraft der Erde
löste, um ins Weltall zu jagen.
    Hellmarks Atem flog.
    Der blonde Abenteurer lag am Boden und war außerstande sich
zu erheben. Die Fliehkräfte drückten ihn herab, und er
hatte das Gefühl, als wäre seine Brust zwischen zwei
Mühlsteine geraten, die sich immer dichter an ihn
preßten.
    Pfeifend entwich die Luft seinen Lungen.
    Kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn, und sein Herz
jagte.
    Der rote Schein verstärkte sich, und er war völlig darin
gebadet.
    Schemenhaft nur noch nahm er seine Umgebung wahr und dachte daran,
so schnell wie möglich Macabros herzuschaffen, um die Freunde
aus dieser plötzlich sich verändernden und offensichtlich
tödlichen Lage zu retten.
    Es war ihm gleich, wenn sein Plan jetzt entdeckt wurde und er
nicht länger seine ursprünglichen Absichten in die Tat
umsetzen konnte.
    Das Leben seiner Freunde stand auf dem Spiel!
    Sie wirbelten alle durcheinander wie die Kegel.
    Da gab es keine Rettung, weder für Carminia, Kaphoon, Arson,
Rani, Pepe oder Jim.
    Macabros tauchte zuerst in jenem Krater auf, wo Pepe sich
befand.
    Hellmarks Zweitkörper geriet im gleichen Augenblick in den
gleichen Sog, der auch die anderen erfaßt hatte.
    Aus dem Unsichtbaren schien eine Riesenfaust hervorzustoßen,
die ihn zu Boden schleuderte.
    Macabros flog wie ein welkes Blatt, das in einen tosenden Orkan
geraten war, über den Boden.
    Er versuchte noch, nach Pepe zu greifen, verfehlte ihn um
Haaresbreite und landete an einer der Säulen, die rot
glühten, als beständen sie aus geformter, marmorglatter
Lava.
    Björn Hellmark, einige tausend Meter von dieser Stelle
entfernt, war noch zu benommen, um zu registrieren, was sich da im
einzelnen um ihn abspielte.
    Ein Sog packte ihn und warf ihn gegen die Wand, die die
rätselhafte Halle abschloß und auf der sich die triste
Landschaft nun ohne den schwarzen Ritter befand.
    Björn konnte den Kopf nicht mehr wenden.
    Das Bewußtsein verließ ihn.
    Damit konnte er auch nicht mehr Macabros kontrollieren. Doch
unabhängig von seinem Originalkörper konnte sein
Zweitkörper jederzeit weiter agieren.
    Doch in diesem Fall gab es eine Besonderheit, die Hellmark nicht
mehr erkannte.
    Macabros wollte wissen, was eigentlich los war.
    Er beabsichtigte, die Alptraumstadt zu verlassen.
    Doch er konnte nicht!
    Er war wie die anderen – ein Gefangener. Doch daran schuld
waren nicht die ungeheuren Fliehkräfte, sondern einzig und
allein die Tatsache, daß Gigantopolis sich nicht mehr in jenem
Dimensionsgefüge befand, in dem er sie betreten hatte.
    Macabros schwebte inmitten eines diffusen Nebels, der sich wie ein
Mantel über der Stadt befand, und konnte aus der Höhe die
schwankenden Türme, die zerfließenden Straßen
erkennen, die aussahen, als beständen sie aus einer
gummiartigen, schwabbeligen Masse.
    Alles war perspektivisch verzerrt. Nichts mehr stimmte
überein.
    Die unheimlichen Geschöpfe, die diese Stadt mit Leben
erfüllten, wankten durch die engen Gassen, fielen aus den
Fenstern und Türen und gaben seltsam klagende Laute von sich,
die in die Luft stiegen, in der sie wie unsichtbare, irregeleitete
Vögel schwebten.
    Und jenseits der roten Nebel – war das Nichts.
    In dieses Nichts stürzte die riesige Stadt und fiel wie in
ein Loch ohne Ende…
    Gigantopolis wurde zum Schemen – Macabros wurde es.
    Die beiden Beobachter am Rande des Tals blickten der Stadt nach,
die immer mehr zu schrumpfen schien und sich dabei mit ungeheurer,
unmeßbarer Geschwindigkeit in das Nichts voranbewegte.
    Es gab einen Knall, als ob zwei Berge zusammenstießen, als
die Luft wieder in das nun entstandene Vakuum strömte.
    Die Turbulenzen waren selbst von Apokalypta und Tantor zu
spüren, und der Boden rings um die riesige Fläche, die
Gigantopolis eingenommen hatte, wurde aufgewirbelt.
    Riesige Staubwolken dehnten sich aus und hüllten die
Dämonin und deren Berater ein.
    »Hinein ins Vergessen… wir werden sie nie wiedersehen,
Tantor…«
     
    *
     
    Der Staub legte sich, und unendliche Stimme breitete sich aus in
dem verlorenen Tal.
    So weit das Auge reichte, dehnte sich die wellige Ebene vor
Apokalypta und ihrem Begleiter.
    Wo vor wenigen Minuten noch die riesige Stadt Gigantopolis
gestanden hatte, gab es nichts mehr.
    Nicht mal Spuren wiesen daraufhin, daß die Alptraumstadt
einst hier gestanden hatte.
    Gigantopolis jagte in Zeit und Raum, wohin der Geist der
»ewigen Unheilbringerin«, deren Existenz in allen

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