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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Der
Höhenmesser zeigt an – alles andere ist
ausgefallen…«
    »Aber sämtliche Motoren laufen doch. Weshalb verlieren
wir dann an Höhe?«
    »Keine Ahnung«, knurrte der Kapitän, »frag
mich lieber etwas Leichteres.«
    »Wenn’s so weitergeht, werden wir wohl mit den
üblichen Erklärungen nichts ausrichten«, mußte
er sich von der Stewardeß sagen lassen. »Was ist in dem
Fall weiter zu tun?«
    »So weit ist’s noch nicht.«
    Aber es kam so weit!
    Die Maschine war nicht abzufangen.
    Der Sturm verstärkte sich, und ein wahrer Blizzard fegte
über das Flugzeug hinweg. Der Jumbo wurde wie ein lästiges
Insekt in der Luft herumgewirbelt.
    Da begannen die Passagiere zu schreien.
    »Was ist los hier?«
    »Wir werden abstürzen!« schrie eine Frau. Sie
saß auf dem Außensitz etwa in der Mitte des
Passagierraums. Mit zitternden Händen löste sie ihren
Gürtel, sprang auf und lief durch den Mittelgang. »Tun Sie
doch etwas! Um Himmels willen! So tun Sie doch etwas…« Sie
stürmte direkt auf die ihr entgegenkommende Stewardeß zu,
die sie zu beruhigen versuchte.
    »Bitte gehen Sie auf Ihren Platz zurück. Es ist alles in
Ordnung. Die Turbulenzen sind jedoch stärker, als wir angenommen
haben…« Die Stewardeß lächelte unermüdlich.
Doch die Frau war nicht zu beruhigen.
    Sie schlug auf die junge Dame ein, so daß einer der
Passagiere sich verpflichtet fühlte, aufzuspringen, um ihr zu
Hilfe zu kommen, ehe ihre Kollegin vom anderen Ende des Flugzeugs
heran war.
    Die Frau begann zu schreien, daß ihre Stimme sich
überschlug.
    Joe Brownen war wie alle anderen hellwach. In einer solchen
Situation war an Schlaf nicht mehr zu denken. Brownen, der in der
Nähe der Tragflügel saß, konnte diese und die
Aggregate nur noch schemenhaft erkennen.
    Ein heftiger Schneesturm peitschte um den Jumbo, der weiter an
Höhe verlor.
    Deutlich war im Passagierraum die Abwärtsbewegung zu
spüren.
    Die Motoren dröhnten. Man merkte, wie sich der Pilot
bemühte, den schweren Vogel auf Touren und damit in die
Höhe zu bringen.
    Doch alle Versuche verliefen negativ.
    »Meine sehr verehrten Damen und Herren«, meldete sich da
der Pilot wieder über Lautsprecher. »Wir bitten Sie
dringend, Ruhe zu bewahren. Was hier geschieht, ist ganz
natürlich…«
    Was er weiter sagte, ging unter im wilden Aufschrei einer jungen
Frau, die ein kleines, etwa zwei Jahre altes Kind an sich
preßte und deren hysterischer Anfall Flugkapitän Snyders
Worte für die anderen Passagiere übertönte.
    »Ganz natürlich! Ich fliege oft, Captain, aber so etwas
Natürliches habe ich noch nie erlebt… weshalb ist der viele
Schnee auf einmal da? Wir fliegen doch nach Japan… und nicht an
den Süd- oder Nordpol…« Sie lachte schrill, daß
es schaurig durch die Maschine hallte.
    »… es gibt keinen Zweifel, daß wir diesen
Zwischenfall unter Kontrolle bekommen«, fuhr die ruhige Stimme
Snyders unbeirrt fort. In der Pilotenkabine hatte keiner der dort
schwitzenden, bleichen Männer den Zwischenfall im Passagierraum
mitbekommen. Hier war es Sache der Stewardessen, für Ordnung und
Ruhe zu sorgen. »In wenigen Minuten wird alles vorüber
sein…«
    »Ja, ja, ja!« schrie die gleiche Frau weiter. »Dann
werden wir nämlich alle tot sein. Ich will raus hier… mein
Gott, so laßt mich doch raus! Ich will mein Kind in Sicherheit
bringen!« Mit irren Blicken sah sie sich um. Man mußte sie
mit Gewalt auf ihrem Sitz festhalten, wo sie wie ein kleines,
unartiges Kind weiterstrampelte und heftig den Kopf hin und her
schlug, so daß die Haare ihr wirr ins Gesicht flogen.
    Die Crew in der Pilotenkabine blickte sich an.
    Den Männern war an den Gesichtern abzulesen, daß sie
keine Hoffnung mehr hatten, den abstürzenden Jumbo noch
aufzufangen.
    Die ganze Elektronik war ausgefallen, obwohl die Maschine
eindeutig und einwandfrei weiterhin Strom lieferte.
    Nur eine einzige Skala zeigte die neu entstandene Situation an,
das war der Höhenmesser… Alle anderen Armaturen zeigten
nach wie vor die gleichen Werte.
    Sogar die Tatsache, daß es angeblich weiter nach Osten ging,
stand fest…
    Der Jumbo raste mit einer Geschwindigkeit von achthundert
Stundenkilometern über die fremdartige, bizarre, nur schemenhaft
wahrnehmbare Eislandschaft unter ihm hinweg.
    Der Schneesturm peitschte jaulend gegen die Sichtfenster, bildete
einen dichten Teppich darauf und verkrustete sehr schnell zu Eis, so
daß es unmöglich wurde, aus dem Innern des Flugzeuges noch
nach außen zu blicken.
    Die

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