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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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es
zu spät ist…«
    »Kommt nicht in Frage«, stieß der Mann mit der
Silberhaut hervor. »Wenn ich weggehe, dann nur mit
dir…«
    »Mit mir… schaffst du es nicht… Allein aber…
hast du deine… Chance…«
    Arson stemmte sich gegen den Mann am Boden und drückte ihn
empor. Sein Atem flog, sein Herz schlug wie rasend, und seine starren
Gliedmaßen waren vollkommen gefühllos.
    Aus den Augenwinkeln nahm Arson wahr, wie das Flackern hinter ihm
schwächer wurde.
    Das trieb ihn an, nochmal all seine Kraft zusammenzunehmen und zu
handeln.
    Er riß Hellmark einfach über den Boden. Es war
erstaunlich, woher der Mann aus der Zukunft jetzt noch die Kraft
nahm, so zu handeln.
    Hellmark selbst tat sein Möglichstes, der Schwäche Herr
zu werden, die nun auch Macabros zu befallen drohte, weil der
Originalkörper ausgelaugt war.
    Da stürzte Arson.
    Er konnte sich nicht mehr erheben.
    Zitternd streckte der Mann mit der Silberhaut seine Rechte nach
dem vibrierenden Luftfeld aus, aber er erreichte es nicht mehr. Es
fehlten einige Zentimeter. Bedeutsame Zentimeter, die über Leben
und Tod entschieden…
     
    *
     
    Tokio…
    Die Ginsa!
    Joe Brownen stand mitten in der lebenserfüllten
Hauptgeschäftsstraße der riesigen Stadt, in der es zuging
wie in einem Bienenstock.
    Der Reporter stand am Straßenrand und blickte in eine
unbestimmbare Ferne, als ein Taxi neben ihm hielt.
    »Hallo, Mister?« fragte ein fröhlicher Japaner.
»Brauchen Sie ein Taxi? Ich bin gerade frei…«
    Brownen nickte schnell. »Ja. Vielen Dank.«
    Er setzte sich auf den Rücksitz.
    »Wohin darf ich Sie bringen?« Der Fahrer warf einen
Blick in den Innenspiegel und musterte seinen Gast.
    Brownen nannte ihm die Adresse, die er sich aufgrund des Anrufs
eingeprägt hatte, und der Fahrer nickte. »Okay, Mister. Das
geht klar. Es liegt ziemlich weit außerhalb. Mit vierzig
Minuten Fahrzeit müssen Sie schon rechnen…«
    Es stimmte fast auf die Minute genau.
    In der angegebenen Straße an der Peripherie Tokios standen
nur einige kleine Häuser, die sich von der Dunkelheit kaum
abhoben.
    Am Ende der Straße ließ Brownen den Fahrer warten.
»Ich werde so schnell wie möglich wieder zurück
sein.«
    Er ließ ihm als Anzahlung einen größeren Betrag
zurück, um kein Mißtrauen zu säen.
    Brownen fühlte sich eigenartig ruhig. Er klopfte an die
Tür und wartete.
    Leise Schritte. Dann wurde geöffnet.
    Ein älterer Japaner mit grauem Spitzbart musterte den Mann
vor der Tür.
    »Ich soll das hier abgeben«, sagte Brownen einfach und
reichte dem Alten den Briefumschlag.
    Der riß ihn auf, entfaltete den Boden, warf einen Blick
darauf, sah Brownen nochmal an und sagte: »Bitte treten Sie
näher, Sir. Sie werden schon erwartet.«
    Ein zwielichtiger, dumpfer Korridor. Links und rechts
verschiebbare Wände, die mit Reispapier bespannt waren.
    Ein typisch japanisches Haus.
    Der Geruch von würzigem Tee lag in der Luft.
    Der alte Mann ging Brownen voran. Der Japaner schob eine Trennwand
zur Seite, und sie gelangten in einen freundlich eingerichteten,
düsteren Raum, wo der Alte sich bückte und einen kostbaren
Teppich zur Seite legte. Im Boden befand sich eine Falltür.
    »Bitte folgen Sie mir! Der Gast, den Sie zu sprechen
wünschen, muß sich versteckt halten. Noch…«
    Der Mann mit dem Spitzbart lächelte rätselhaft.
    Eine steile Treppe führte nach unten. Der Alte ging Brownen
voran. Der war mißtrauisch und vorsichtig.
    Aber seltsamerweise empfand er keine Angst. Zuviel war
während der zurückliegenden Stunden passiert, als daß
er, was nun noch vor ihm lag, hätte fürchten
müssen.
    Der Raum, in dem sie ankamen, war völlig finster.
    »Bitte verhalten Sie sich ruhig«, hörte er den
Alten unmittelbar vor sich sagen. »Er wird gleich
kommen…«
    Da knallte wie durch Geisterhand bewegt die Falltür über
ihm zu.
    Im nächsten Moment schoß ein Blitz mitten durch Joe
Brownens Hirn.
    Der Reporter glaubte, von einem Schwert gespalten zu werden.
    Aber so war es nicht. Er lebte. Und doch hatte er das Gefühl,
daß er von irgend etwas getrennt war…
    Er hatte das Gefühl zu schweben und seinen Körper aus
der Vogelperspektive unter sich zusammenbrechen zu sehen.
    Joe Brownen erschrak, und nacktes Entsetzen krallte sich in sein
Bewußtsein, als er begriff, was sich da ereignete.
    Die Finsternis war für seine Augen nicht mehr
undurchdringlich. Er hatte gar keine Augen mehr. Er sah etwas mit
anderen Sinnen, für die es keine Bezeichnung gab.
    Er existierte nur noch

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