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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Ordnung?« vernahm er die
Stimme des »Unbezwingbaren«.
    »Selbstverständlich, Herr. Er hatte überhaupt keine
Chance.«
    »Dann ist es gut, Tschakko. Ich mache mir nur Sorgen,
daß er überhaupt da war«, fuhr Lanzinski mit seiner
dunklen Stimme fort. »Hat er etwas gewußt oder nur geahnt?
Diese Fragen gehen mir nicht aus dem Kopf. Als er merkte, daß
er keine Chance mehr hatte, hat er um sein Leben gebettelt?«
    »Ich habe Näheres von ihm wissen wollen, doch er ist bei
seinen vorhergehenden Ausführungen geblieben. Und dann
war’s auch schon mit ihm aus.«
    »Ich möchte mir die Leiche noch mal ansehen. Vielleicht
hat dieser Mallet etwas bei sich, was uns weiterhilft und uns einen
Hinweis darauf gibt, wie weit seine Kenntnisse über mich schon
gediehen waren. Komm’, Tschakko!«
     
    *
     
    In der gleichen Minute kam es rund sechzig Kilometer von der
Ortschaft, in der der Zirkus von Direktor Koczan gastierte, zu einem
unheimlichen Vorfall.
    Der Ort hieß Cadaqúesa und lag direkt in einer Bucht
am offenen Meer.
    Nicht weit von der nur wenige hundert Seelen zählenden
Gemeinde entfernt, wälzte ein Fluß sich durch sein
breites, aber nicht sehr tiefes Bett.
    Die Häuser, zum Teil alt und unansehnlich, klebten
förmlich an dem steilen, zerklüfteten Hang, der ein Teil
des Fischerstädtchens ausmachte.
    Der Stadtkern befand sich noch dort, wo die Straßen am
holprigsten und engsten waren.
    Im letzten Jahr hatte man damit begonnen, die ersten Fassaden neu
zu tünchen, in der Hoffnung, auch für diese Bucht
ausländische Touristen zu gewinnen.
    Hin und wieder verirrte sich zwar einer nach Cadaqúesa,
aber das war im wahrsten Sinn des Wortes ein Zufall oder eine
Notwendigkeit, wenn jemand für die Nacht eine Unterkunft
benötigte, weil er sein ursprüngliches Reiseziel noch nicht
erreicht hatte.
    In den stillen, verschwiegenen Buchten gab es viele
unzugängliche und steinige Wege, die – so hatten ein paar
Träumer geplant – mit etwas Zuversicht und vor allem hohem
finanziellem Einsatz attraktiv gemacht werden konnten.
    Jetzt sah das Ganze in der Nähe des Dorfes noch aus wie eine
unbearbeitete Steinwüste mit Schneisen, Löchern, Kratern
und tief in den Fels führenden Spalten. Cadaqúesa war von
der Zeit überrollt worden, in diesem Ort schien sie sogar
stehengeblieben zu sein.
    Hier war noch alles so wie vor achtzig, vor hundert, vielleicht
vor hundertfünfzig Jahren…
    Am steinigen Strand schaukelten im nächtlich frischen Wind
die vertäuten Boote der Fischer, über dem Ort hing der
Geruch von Meer und Fisch.
    Hauptsächlich vom Fischfang und von der Herstellung
kunstgewerblicher Gegenstände lebten die Einwohner.
    Direkt auf einer Felsenklippe, über eine gewundene, steil
aufwärts führende, holprige Pflasterstraße zu
erreichen, stand ein kleines Hotel, in dem die meisten Touristen
einkehrten, wenn sie hierher kamen.
    Das Haus hieß »Hotel Cordoba«. Was es mit der
geschichtsträchtigen Stadt Cordoba zu tun hatte, blieb
unerfindlich. Der Gründer des Hauses schien jedoch eine
besondere Schwäche für die spanische Stadt gehabt zu haben,
weil er seinem Hotel den Namen gab. Vielleicht hatte er dort auch
seine spätere Frau kennengelernt und zur Erinnerung daran sein
Hotel so genannt.
    Das Haus verfügte über fünfzehn Räume, davon
waren neun Doppel- und sechs Einzelzimmer.
    Die Fassade des »Cordoba« war im letzten Sommer neu
gestrichen worden. Die helle Oberfläche kontrastierte angenehm
zum dunklen Braun der Balken und den roten Ziegeln des Hauses, die
weithin über das Dorf leuchteten, wenn die Sonne schien.
    Hinter der Auffahrt befand sich ein ebener Parkplatz, der auf
einem geglätteten Felsplateau errichtet worden war. Von hier aus
konnte man an niedrig stehenden Hecken vorbeigehen und gelangte dann
zu Fuß über eine steinerne Brücke, die über eine
wildromantische, mehr als zweihundert Meter tiefe Schlucht
führte.
    Dahinter begannen das Hotel und vor allem die einmalige Terrasse,
von der jedoch nur wenige Kenner wußten.
    Die Terrasse lag hinter dem Haus und war von einem eisernen Zaun
umgeben, der verhinderte, daß jemand vom Plateau in die Tiefe
stürzte. Jenseits der eisernen Brüstung fiel der Fels
kerzengerade ab, und unten ragten einige wie überdimensionale
Zähne aussehende Felsbrocken aus dem Wasser, das schäumend
und tosend gegen die granitharten Felswände brandete und seine
Spuren hinterlassen hatte.
    Selbst vom Wasser aus gab es bizarre Höhleneingänge, von
denen man

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