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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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deutete auf das Segment, das Pepe aufgenommen hatte.
    Sie selbst hatte von einem nahen Tempel aus beobachten
können, wie der schwarzhaarige Mexikanerjunge, ihr Adoptivsohn,
von einem dieser winzigen Segmente aufgenommen worden und an einen
anderen Ort versetzt worden war, wo eine Situation die Hilfe eines
Außenstehenden dringend erforderte.
    Pepe hatte mit der ihm eigenen Entscheidungsfreudigkeit, mit Mut
und Überlegung die Situation gemeistert und dank seiner
parapsychischen Fähigkeiten die beiden Gangster der Polizei
ausliefern können.
    »Viele tausend Segmente in jedem Abschnitt ergeben
hunderttausende von Möglichkeiten, wohin jeder, der sich dieses
Spiegels bedient, sich wenden kann, um Orte aufzusuchen, wo
dämonische Aktivitäten stattfinden. Was das für uns
bedeutet, Björn, brauche ich wohl nicht näher zu
erläutern…«
    »Wir werden von diesem Augenblick an konsequent und ohne viel
Zeit zu verlieren da auftauchen können, wo wir gebraucht
werden«, sagte Björn leise. »Ob es dann allerdings
auch immer ein wichtiger Ort ist – diese Frage wird erst die
nahe Zukunft klären…«
    Er wollte dem noch etwas hinzufügen, doch im Ansatz des
Sprechens hielt er inne.
    Er nahm etwas aus den Augenwinkeln wahr.
    Eine Bewegung! Hell und konturenhaft verschwommen wie ein
schwaches Licht, das sie plötzlich streifte…
    Auch Carminia entging diese Bewegung nicht.
    Außer ihnen war noch jemand hier unten in den Gärten
des Hestus?
    Das konnte nicht sein!
    Björn und Carminia warfen fast zur gleichen Zeit den Kopf
herum und sahen, daß tatsächlich noch jemand war…
     
    *
     
    Alan Kennan befand sich außerhalb des Zeltes, um das sich im
Halbkreis die sieben dunkelgrün gestrichenen Wagen der
Mitglieder und Mitarbeiter des Zirkus’ wie kantige Hügel
gruppierten.
    Der junge Amerikaner blickte aufmerksam in die Runde, konnte
jedoch nichts Verdächtiges entdecken.
    Weit und breit war kein Mensch.
    Doch…!
    Da sah er in dem etwas abseits stehenden Wohnwagen, in dem ein
Fenster beleuchtet war, einen großen, plumpen Schatten, der das
Fenster kurz abdunkelte.
    Jemand bückte sich und schien irgendetwas Schweres über
den Boden zu schleifen.
    Mißtrauisch huschte Alan Kennan auf Zehenspitzen in Richtung
des fraglichen Wagens.
    Da wurde das Fensterrechteck wieder hell. Der heimliche Beobachter
von draußen warf einen Blick durch das Fenster in das Innere
des Wagens und sah etwas, das ihm den Atem stocken ließ.
    Über den Boden des Wohnwagens wurde von kräftigen
Händen eine schlaffe, reglose Gestalt gezogen.
    Alan Kennan erhaschte mit seinem Blick gerade noch die
ausgestreckten Beine des Unbekannten, dann geriet die Szene aus
seinem Blickwinkel.
    Fünf Sekunden vergingen… zehn… Kennan stand da, und
sein Herz schlug wie rasend.
    Er wagte nicht, sich von der Stelle zu bewegen. War er Zeuge eines
Mordes geworden?
    Zwar nicht des Vorganges selbst, aber der Tatsache, daß
jemand in diesem Wagen versuchte, eine Leiche verschwinden zu
lassen?
    Camilla hatte irgend etwas gefühlt, ohne es näher in
Worte kleiden zu können. In der letzten Zeit hatten sich oft
solche außergewöhnlichen Wahrnehmungen und Stimmungen bei
ihr gezeigt.
    Und tatsächlich waren sie dadurch auch auf Personen
gestoßen, bei denen eindeutig feststand, daß ihr
Stammbaum zu den Ahnen jener zurückreichte, die einst von
Xantilon und Atlantis auf andere Kontinente geflohen waren.
    In den meisten Fällen – auch das hatten sie festgestellt
– war es jedoch nicht möglich, die Betreffenden auf ihre
Situation anzusprechen. Da bedurfte es eines besonderen
Fingerspitzengefühls, um nichts kaputt zu machen.
    Zumindest wußte man von diesen Leuten, und es war nur noch
eine Frage der Zeit, bis sie vielleicht selbst Kontakt zu
Gleichgesinnten suchen würden oder jener Reifegrad erreicht war,
wo man sie auf die besondere Situation, in der sie steckten und die
auch Hellmark für sich entdeckt hatte, ansprechen konnte.
    Alan konnte seinen Blick nicht von dem Fenster lösen.
    Da tauchte der massige Schatten wieder auf.
    Instinktiv zog Kennan den Kopf zwischen die Schultern.
    Der Schatten berührte das Fenster. Aus den Augenwinkeln
erkannte der Beobachter flüchtig die große Gestalt, die
sich ducken mußte, um mit dem Kopf die Wohnwagendecke nicht zu
berühren.
    Der sich im Innern des Wagens befand, näherte sich der
Tür!
    Alan Kennan stellte sich sofort auf die veränderte Situation
ein.
    Er huschte geduckt unter dem Fenster vorbei, am Wagen entlang

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