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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bißchen abseits – ein anderes, schönes
Fischerlokal, wo wir in Ruhe essen können und ich nicht
befürchten muß, daß Luis vielleicht –
möglicherweise noch angetrunken – auftaucht und einen
Streit vom Zaun bricht. Bist du damit einverstanden?«
    »Aber selbstverständlich. Mir ist es egal, wo wir essen.
Die Hauptsache, es schmeckt. Und vor allen Dingen – du bist
dabei«, raspelte er gekonnt Süßholz.
    Sie lächelte verträumt, wurde aber plötzlich wieder
ernst. »Ich hoffe nur, wir kommen auch da hin, wie ich
mir’s vorstelle«, sagte sie rätselhaft.
    »Wie meinst du das?«
    »Von hier aus gibt es praktisch nur eine einzige Zufahrt, um
an unser Ziel zu gelangen. Es hat aber in den letzten Tagen stark
geregnet, und das bedeutet, daß der Fluß angeschwollen,
möglicherweise sogar über die Ufer getreten ist. Es
führt nur eine einzige, aus dicken Bohlen bestehende Brücke
hinüber. Hoffentlich ist sie benutzbar…«
    »Wir werden es ja sehen. Sag’ mir bitte den Weg, damit
ich weiß, wohin ich fahren muß.«
    Das Mädchen an seiner Seite gab ihm die gewünschten
Anweisungen.
    Wenig später verließen sie die holprige
Pflasterstraße des Dorfes, um auf einen noch schlechteren Pfad
zu kommen, der eine Zeitlang direkt am Meer entlangführte und
dann etwas landeinwärts abwich.
    Es ging leicht bergab, und links und rechts der Fahrbahn zeigten
sich dunkle, zerklüftete Felsen, die in der Finsternis seltsam
bedrohlich wirkten.
    Weit und breit gab es in dieser öden Landschaft außer
den Scheinwerfern des Fahrzeugs keine weitere Lichtquelle.
    Das monotone Brummen des Motors erfüllte den Innenraum des
Wagens.
    Bannister saß bequem in den weichen Sitzen
zurückgelehnt und fuhr nicht sonderlich schnell. Er ließ
den Wagen gerade über die nicht sehr vorteilhafte Straße
rollen.
    Mit der Rechten tastete er nach dem neben ihm sitzenden
Mädchen und streichelte zärtlich ihre Haare. Juanita
lächelte und schmiegte sich an seine Hand.
    Sie rutschten ein wenig näher und küßten sich in
dem dunklen Auto.
    »Wir sind bald da«, wisperte Juanita.
    »Ich hab’s gar nicht mehr so eilig«, entgegnete
Bannister auf ihre Worte. »Es ist nett, mit dir auf diese Weise
spazierenzufahren. Eigentlich ist es ganz gut, daß dein
Ex-Verlobter hier unerwartet auftauchte. Auf diese Weise kommen wir
noch zu einem Vergnügen, das wir uns möglicherweise sonst
nicht gegönnt hätten…« Er lächelte seine
Partnerin geheimnisvoll an.
    Nach weiteren fünf Fahrminuten machte die schmale, mit
Schlaglöchern übersäte Straße eine scharfe Kurve
nach links, und der Weg führte wieder bergab in ein Tal, das
genau zwischen den Bergen lag.
    »Das da vorn – ist Meronja«, erklärte
Juanita.
    Sie meinte damit das düstere Dorf, in dem die
Serpentinen-Straße mündete.
    Die Scheinwerfer erfaßten die ersten dunklen Häuser.
Die Fassaden sahen blatternarbig aus, und es gab daran kein ganzes
Fenster mehr. Die leeren Fensterhöhlen starrten sie an wie tote,
glanzlose Augen.
    »Was ist denn hier passiert?!« entfuhr es dem
CIA-Agenten.
    »Meronja ist seit mehr als fünfzig Jahren nicht mehr
bewohnt«, erfuhr er. »Das Dorf besteht nur aus sieben oder
acht Häusern, sie waren von Bauern und Fischern bewohnt. Die
Jungen zogen in die Stadt, und die Alten starben. Keiner
kümmerte sich mehr um das, was hier zurückblieb. Wind und
Wetter nagten an den Steinen, und so ist Meronja zu einem toten Dorf
geworden. Da vorn am Ende der Straße mußt du aufpassen.
Gleich an der anderen Seite des Dorfes befindet sich die Brücke.
Sie ist nicht mehr als ein breiter, hölzerner Pfad und wurde im
Lauf der Jahre schon mehr als einmal nach heftigen Regenfällen
einfach fortgespült. Da dies jedoch hier die einzige
Straße ist, die das Nachbardorf mit unserem Ort verbindet,
wurde die Brücke – ebenso primitiv wie eh und je –
immer wieder neu errichtet, bis die nächsten Regenfälle
kamen…«
    Bannister fuhr mitten durch die schmale, schlammige
Dorfstraße, als er plötzlich auf die Bremsen trat und den
Ford-Mustang zum Stehen brachte.
    »Was ist denn los?« fragte Juanita erschrocken.
    »Ich habe etwas gesehen…« Mit diesen Worten wandte
der Mann an ihrer Seite den Kopf und blickte auf die Straße,
hinüber in eine Seitengasse, die genau zwischen den dunklen,
zerfallenden Häuserwänden irgendwo im Nichts verschwand.
»Da war etwas, Juanita.«
    »Das ist unmöglich. Hier lebt niemand mehr.«
    »Ich habe auch nicht von einem Menschen gesprochen. Es war

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