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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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größer!«
    »Ein Pferd?«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, aber es
interessiert mich. Dieser Ort hat etwas Gespenstiges an sich. Ich
liebe eine solche Atmosphäre…«
    Er öffnete das Fenster und sprang nach draußen.
    »Was hast du vor, Hans?«
    Der Gefragte griff nach seinem Mantel auf dem Hintersitz,
schlüpfte hinein und schlug den Kragen hoch. Die Luft war
kühl, der Wind vom Meer her jedoch kaum mehr zu spüren, da
die dazwischen liegenden Berge Schutz boten.
    »Mir das ansehen, was sich da in dem Haus verbirgt«,
antwortete er. »Für ein Pferd kam mir dieser Schatten
reichlich komisch vor. Er war zwar groß – aber die Form
eines Pferdes hatte er nicht. Hier gibt’s noch etwas anderes.
Vielleicht etwas, was die Bewohner seinerzeit veranlaßt hat,
das Dorf Meronja zu verlassen, Juanita. Wer weiß, vielleicht
sind wir auf ein Geheimnis gestoßen, von dem auch du bisher
keine Ahnung hattest…«
    Er meinte das Ganze eigentlich sehr heiter, fühlte sich
innerlich aber gar nicht so. Was er wahrgenommen hatte, irritierte
ihn wirklich. Die ganze Wahrheit hatte er seiner Begleiterin nicht
gesagt, die er im Auto zu bleiben und auf seine Rückkehr zu
warten bat.
    Der Schatten, den der CIA-Agent gesehen hatte, hatte mit dem eines
Pferdes so viel gemeinsam wie mit dem eines Vogels.
    Der Eindruck war nur flüchtig gewesen, doch Bannister hatte
in seinem nicht alltäglichen Beruf gelernt, auch flüchtige
Eindrücke zu registrieren und zu verarbeiten.
    Das, was er gesehen zu haben glaubte, kam ihm zwar mehr als
merkwürdig vor, doch er konnte es nicht ändern.
    Die Form paßte zu einem einzigen Lebewesen – zu einer
riesigen schwarzen Spinne, die ihn entfernt an Tarantula
erinnerte…
     
    *
     
    Sie konnten ihr Gegenüber nicht genau wahrnehmen.
    Es war eine helle Fläche, so klar und rein, daß es
Björn Hellmark und Carminia schwerfiel, die Augen zu offnen und
in das Licht zu sehen.
    Carminia Brado schloß geblendet die Augen und tastete nach
Björns Arm, den sie heftig drückte. »Was ist das,
Björn?« flüsterte sie erregt.
    »Wenn ich’s wüßte, Schoko, würde ich
dir’s sagen. Es scheint, als wäre die Sonne
aufgegangen…« scherzte er.
    Eigenartigerweise fühlten beide trotz der seltsamen
Lichterscheinung nicht die geringste Furcht. Nicht hier unten in
diesem magischen Garten, dessen Entdeckung ihnen bisher nachweislich
nur Gutes gebracht hatte.
    Hellmark versuchte mit einem Schritt zur Seite aus dem Lichtkreis
zu treten. Doch der Schein folgte ihm nach wie ein Schatten.
    »Eure Gedanken sind mit meinen vereint«, ertönte da
die dunkle, angenehme Stimme aus der Lichterscheinung.
    Björn Hellmark öffnete einen Spaltbreit die Augen,
schloß sie jedoch sofort wieder. Er hatte das Gefühl, in
eine glühende, riesige Sonne zu blicken, die ihn intensiv
blendete.
    Es war ausgeschlossen, Umriß oder sonst etwas von dem
wahrzunehmen, was sich außer ihnen hier in den Gärten des
Hestus aufhielt.
    »Ihr braucht keine Furcht zu haben. Ihr seid guten Willens,
seid Gerechte, die als Freunde hierherkamen. Eure Absicht, den
Spiegel an einen anderen Ort zu bringen, wo er euch mehr Nutzen
bringen kann, ist richtig und löst einen Impuls aus, der –
aus eurer Sicht gesehen – viele Jahrtausende auf seine
Mitteilung warten mußte. Ihr nehmt eine Botschaft wahr, die
noch existieren wird, wenn ich nicht mehr in meiner natürlichen
Form sein werde. Ich bin Hestus, der Herr dieser
Gärten…«
     
    *
     
    Es war Hestus’ Geist, der ihnen als Lichterscheinung
gegenüberstand.
    Durch ihn erfuhren sie, was Hestus seinerzeit als letzter seines
Volkes hinterlassen hatte und welche Gedanken er hegte, um einst in
einer fernen Zukunft sein Vermächtnis an diejenigen
weiterzugeben, die etwas damit anzufangen wüßten.
    Hestus teilte ihnen in der Botschaft mit, daß der Augenblick
der Entscheidung gekommen sei. Was Carminia und Björn
gefühlt hatten, wurde ihnen durch die Stimme eines Mannes
bestätigt, der seit rund zwanzigtausend Jahren tot war und doch
lebte, dessen Geist die Zeiten überdauert hatte.
    Hestus’ Geist war nicht nur als Bote in diesem Bereich
enthalten – er konnte reagieren auf Dinge, die im Augenblick
für Björn und Carminia bedeutungsvoll waren, Dinge, die sie
mit Sorgen erfüllten oder mit Fragen beschäftigten.
    »Der Spiegel ist für euch bereit«, fuhr die sanfte,
angenehme Stimme des Hestus zu sprechen dort.
    Carminia Brado war ganz Ohr. Mehr als einmal versuchte auch sie
ihre Augen zu

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