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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gefühllos.
    Wieder wurde er emporgehoben. Zwei Gestalten packten ihn unter den
Achseln, die beiden anderen rissen ihn in die Höhe und trugen
ihn in das große, dunkle Haus mit den verwitterten
Fensterlöchern und dem Rest eines Daches, das halb schräg
und äußerst gefährlich über die Hausfront hing.
Man mußte befürchten, daß bei der geringsten
Berührung die letzten Sparren und Schindeln herabfielen und
Personen, die sich in unmittelbarer Nähe des Hauseingangs
befanden, erschlagen wurden.
    Die Dürren, mit den spinnenartigen Bewegungen gingen
über die drei ausgetretenen Sandsteinstufen ins Haus. Eine
Haustür gab es nicht mehr. Übriggeblieben waren von ihr die
rostigen Angeln, die noch im morschen, feuchten Gestein steckten.
    Die vier Unirdischen mit den kahlen Schädeln gingen mit
stumpfen, unbeweglichem Gesichtsausdruck in das düstere,
nächtliche Haus.
    Die Wände waren naß, riesige Flecken entstanden im
zerbröckelnden Verputz.
    Durch die Decke tropfte der Regen, der sich gesammelt hatte,
kühle, feuchte Luft drang durch Löcher, Ritzen und Spalten
im Gemäuer.
    Überall in den verlassenen Räumen, in denen es kein
einziges Möbelstück mehr gab, wuchsen Moos und Unkraut,
lebte Ungeziefer.
    Etwa in der Mitte des baufälligen Hauses führte eine
morsche Holztreppe in die erste Etage. Die Stufen waren wackelig und
ächzten bedrohlich unter den kleinen Füßen der Fahlen
und dem Gewicht des CIA-Agenten, der von ihnen die Treppe
hochgetragen wurde.
    Krachend brach plötzlich eine Stufe durch, und die beiden
Vorangehenden, die Bannister unter den Achseln gepackt hielten,
sprangen sofort geistesgegenwärtig eine Stufe höher mit
einer Leichtigkeit und Sicherheit, die zu ihrem grazilen,
feingliedrigen Körperbau paßte.
    Bannister krachte mit den Schultern auf nachgebende Stufen,
während seine beiden Träger emporschnellten, die Arme
hochrissen, im nächsten Moment an der Decke über ihm hingen
und leise hin und her pendelten.
    Hätte ein geheimer Beobachter die Szene gesehen, er
hätte an seinem Verstand gezweifelt.
    So etwas gab es doch nicht!
    Doch… hier in dem menschenverlassenen Ort Meronja –
unweit der französischen Grenze…
    Die beiden Fahlen vom anderen Stern hingen an etwa ein Meter
langen, klebrigen Fäden, die lautlos und augenblicklich aus
ihren Fingerspitzen geschossen wurden, als die Gefahr bestand,
daß sie in die Tiefe zu stürzen drohten.
    Ihre leichten, zerbrechlich wirkenden Körper waren zu solch
schnellen Aktionen geradezu geschaffen.
    Ihre beiden Begleiter standen vier Stufen tiefer, hielten noch
immer Bannisters Beine fest und warteten, bis die zwei Artgenossen
sich wieder von der Decke herabließen.
    Langsam sanken die an den elastischen, klebrigen Fäden in die
Tiefe. Diese Fäden verlängerten sich lautlos, weil die
gespreizten Finger eine schaumige Substanz abgaben, die sich sofort
in Verbindung mit Luft zu einem scharf gebündelten Strang
verhärtete.
    Sicher kamen die beiden Spinnenmenschen wieder auf ihren
Füßen an. Diesmal eine Stufe über der eingesackten,
die zwar ebenfalls schon unter ihrem Gewicht schwankte, aber nicht
nachgab.
    Bannister wurde kurzerhand wieder gepackt und weitergeschleppt,
ohne von dem Zwischenfall das Geringste mitbekommen zu haben.
    Eine Etage höher stand in einer dunklen, feuchten Ecke unter
dem halben Dach eine verrottete Liege, auf die man ihn warf.
    Dunkle Ledergurte und Fesseln lagen bereit, als hätte man nur
auf eine solche Situation gewartet.
    Bannisters Hände und Arme wurden an die Liege gebunden. Dies
geschah mit schnellen, fließenden Bewegungen, als hätten
die Spinnenritter darin Übung.
    Einen Knebel steckte man ihm nicht in den Mund, obwohl unter der
Liege, vom Regen durchweicht, Lappen lagen, die dafür geeignet
waren.
    Hier in dieser abgelegenen, menschenleeren Siedlung konnte der
Gefangene nicht damit rechnen, gehört zu werden.
    Dann zogen sich die fahlen, klapprigen Gestalten aus dem
düsteren, unfreundlichen Haus zurück und
überließen Bannister sich selbst.
    Die vier Spinnenritter sprangen gewandt und flink wieder auf ihre
bereitstehenden schwarzen Reittiere, packten die Zügel, gaben
einen eigentümlich fauchenden Laut von sich, und die Tiere
krochen mit behäbigen Bewegungen zurück in das Hinterland
zwischen den Felsen, wo sie in Schluchten und Rissen
verschwanden.
    Auf der hinteren Seite des Hauses, in dem der betäubte
Bannister zurückgeblieben war, bewegte sich eines der
großen Tiere auf seinen klebrigen

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