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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
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Brummen
ließ ihn jedoch im nächsten Moment erstarren.
    Die Maschinen!
    Fassungslos blickte der Dykte zu den unvermittelt weiß
aufleuchtenden Maschinenkolossen. Sie hatten von einer Sekunde zur
anderen zu beben begonnen. Knisternd bauten sich funkenstiebende
Verbindungen aus reiner Energie zwischen ihnen auf.
    Unsichtbare Aggregate begannen mit einem Ruck zu arbeiten.
    Schrecken war in den hohlwangigen Gesichtern der Djans zu
lesen.
    Zitternd duckten sie sich. Gerade hatten sie noch geglaubt, der
Verdammnis entkommen zu sein, da brach neues Unheil über sie
herein.
    Mirakels Herz hämmerte in der Brust.
    Warum waren die Maschinen angesprungen?
    Gab es irgendwo eine Sicherheitsschaltung, die ansprach, sobald
die Traumstationen versagten?
    Oder hatte Nh’or Thruu, der Irre von Zoor, einen Beobachter
postiert?
    Ängstlich zogen sich die Djans von den funkelnden Kolossen
zurück.
    Glühende Hitze ging von den Metallblöcken aus, verkohlte
die empfindlichen Augenbrauen und rötete Brust und Gesicht.
    In der erhitzten Luft flimmerte das Bild der Umgebung und
verzerrte die Dimensionen.
    Klebrige Schweißtropfen traten auf Mirakels Stirn. Die Luft,
die er einatmete, war warm und stickig.
    »Wir müssen fort, Mirakel!« schrie Asheya durch das
ohrenbetäubende Brummen der Maschinen. »Oder wir
verbrennen.«
    Der Dykte nickte zustimmend und bedeutete den Djans, ihm zu
folgen.
    Jene, die noch zu erschöpft und zu verwirrt waren, um der
Aufforderung Folge zu leisten, wurden von ihren Gefährten
getragen.
    Der gesamte Felsendom schien in Flammen zu stehen.
    Unerträglich hell war der Glanz der Maschinen. Ihre
Verkleidungen hatten zu glühen begonnen. Sie waren kaum noch zu
erkennen.
    Allmählich erwärmte sich auch der platinfarbene
Boden.
    Mirakel lief auf die Felswand zu und trieb die Djans zu
größerer Eile an. Hinter ihnen tobte ein knisterndes
Lichtgewitter.
    Prüfend musterte Mirakel den schmalen Pfad, der
spiralförmig an der Steilwand emporkletterte und weit oben in
den Tunnel mündete, durch den er das Reich der Unheilbringer
betreten hatte.
    Würden alle den gefährlichen, kräftezehrenden
Aufstieg schaffen?
    »Zuerst die Kranken und Verwundeten«, befahl Asheya. Er
trat an Mirakels Seite und folgte dem zweifelnden Blick des
Dykten.
    Der Alte preßte die Lippen aufeinander.
    Der Lärm nahm zu und ließ fast Mirakels Kopf
zerspringen.
    »Schneller!« schrie er, aber seine Stimme ging in dem
Inferno unter.
    Die Djans stolperten den schmalen Pfad hinauf. Endlich hatten alle
den Boden verlassen.
    Mirakel seufzte erleichtert und blickte sich um.
    Eine Decke aus blendendem Licht lag über den Maschinen. Lange
konnte es nicht mehr dauern, dann entlud sich die aufgestaute
Energie.
    Der Dykte hastete hinter den fliehenden Djans her.
    Das Gestein unter seinen Füßen bebte unruhig.
Flüsternd rieselten feine Staubbäche von den
Wänden.
    Mit einem häßlichen Geräusch wurde knapp vor
Mirakel ein Djan von einem Felsbrocken getroffen. Schweigend
stürzte er und fiel in den gähnenden Abgrund.
    Immer mehr Steine bröckelten unter den heftigen Vibrationen
der Maschinen von den Wänden und bedrohten die
Flüchtenden.
    Dumpf grollend detonierte unten der erste Metallklotz.
    Glühende Metallteile pfiffen durch die Luft, dann folgte die
Druckwelle. Unbarmherzig preßte sie die Djans zu Boden.
    Jemand schrie markerschütternd, strauchelte und fiel haltlos
in die Tiefe.
    Der Tod des Unglücklichen trieb die Djans zu noch
größerer Anstrengung an. Schließlich hatten sie die
Hälfte des Weges hinter sich gebracht.
    Mirakel fuhr mit der Hand über sein schweiß- und
staubbedecktes Gesicht und beobachtete sorgenvoll die Felsen.
    An vielen Stellen klaffte das Gestein auseinander, knirschte und
ächzte unter den Vibrationen der durchgehenden Maschinen.
Überall lösten sich Felsbrocken und stürzten krachend
zu Boden.
    Wenn sie nicht bald den Tunnel erreichten, würde keiner von
ihnen mit dem Leben davonkommen.
    Nh’or Thruu hatte eine teuflische Falle errichtet. Sie sollte
dafür sorgen, daß niemand von den befreiten
Unheil-Schläfern das Licht des Mikrokosmos wiedersah…
     
    *
     
    »Vorsicht!«
    Der warnende Ruf ließ Mirakel zusammenfahren.
    Gelähmt starrte er zur gewölbten Decke, an deren Rand
sich ein zentnerschwerer Felsbrocken löste und immer schneller
werdend in die Tiefe polterte.
    Hilflos drängten sich die Djans zusammen und sahen dem sich
mit rasender Geschwindigkeit nähernden Geschoß
entgegen.
    Zwei schreckliche
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