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Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Titel: Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seinen
Hals schlagen wollte.
    Obwohl Björn Hellmark sich im Innern des Hauses befand und
nicht am Fenster stand, um zu beobachten, was sich außerhalb
abspielte, war er in jedem Moment über die Entwicklung der
Ereignisse unterrichtet. Was Macabros sah, hörte, fühlte
oder sonstwie wahrnahm, wurde auch zu seinem
Bewußtseinsinhalt.
    Björn reagierte.
    Ein kurzer Gedankenimpuls genügte, um Macabros von einem
Augenblick zum anderen zu versetzen.
    Da, wo der Doppelkörper Hellmarks sich eben noch aufhielt,
war nichts mehr. Die beiden Geflügelten stießen mit ihrem
Angriff ins Leere und rutschten über den Boden. Der eine, der
Macabros’ Arm nach hinten gerissen hatte, kippte durch seinen
eigenen kraftvollen Schwung auf die Seite. Einen Moment lang sah es
so aus, als ob er sich überschlagen würde.
    Doch dazu ließ es Macabros erst gar nicht kommen.
    Wie ein Geist wuchs er, nur einen halben Meter von der Stelle
entfernt, wo er eben noch gelegen hatte, hinter den beiden
Flugmenschen auf. Er stand genau zwischen ihnen.
    Macabros’ Hände stießen nach vorn.
    Seine Widersacher bekamen die Gefahr viel zu spät mit.
    Hellmarks Zweitkörper packte die beiden auf den Boden
Fallenden unmittelbar im Nacken und schlug ihre Schädel
zusammen.
    Die beiden Flugmenschen mit den Vampirzähnen gaben dumpfe
Laute von sich, schlugen wild mit den Flügeln und fielen zu
Boden.
    Ihre Benommenheit währte nicht länger als zwei
Sekunden.
    Dann waren sie wieder auf den Beinen und stierten Macabros aus
blutunterlaufenen, starren Augen an. In ihren Gesichtern waren
Haß, Abscheu und Mordgier zu lesen.
    Wer diesen beiden bei Nacht und Nebel begegnete, war als
Normalsterblicher verloren.
    Macabros stand zwischen ihnen. »Nun kommt schon«,
stachelte er sie an und ließ seinen Worten ein leises Lachen
folgen. »Wenn ihr so kräftig seid, wie ihr tut – dann
stellt eure Kraft doch unter Beweis…« Macabros
tänzelte wie ein Boxer und stieß seine Faust immer wieder
nach vorn, doch die anderen waren nun vorsichtig geworden und
schienen nicht recht zu wissen, was sie mit ihm beginnen sollten. Ein
Mensch, der sich in Bruchteilen von Sekunden von einem Ort zum
anderen versetzen konnte, der für sie praktisch nicht greifbar
war – das war etwas, was sie bisher nicht gewohnt waren.
    Schon bei seinem ersten Zusammenstoß wunderte sich Macabros,
daß die beiden nicht atmeten. Sie waren Untote, Vampire der
Nacht, von unwirklichem, unmenschlichem Leben erfüllt.
    Was hatten sie mit Ustur, dem unheimlichen Dämon, zu tun?
    Hellmark wußte, wie Ustur aussah. Er hatte sein Gesicht in
der großen, schwebenden Kugel im Garten des Hestus gesehen, als
er zum ersten Mal Gelegenheit erhielt, sich mit den Gesichtern seiner
Todfeinde vertraut zu machen. Bisher hatte er sie immer nur vom
Hörensagen gekannt.
    Der eine Geflügelte startete urplötzlich einen
Angriff.
    Mit voller Wucht stürzte er sich auf Macabros. Wie auf ein
stilles Kommando hin schien auch der zweite Untote zu begreifen, was
sein Begleiter vorhatte und wie sie sich am besten
ergänzten.
    Wieder bekam Macabros die immense Kraft zu spüren, die in
diesen Körpern steckte. Er ließ sich bewußt auf
einen Kampf ein, mußte aber erkennen, daß es
unmöglich war, seine Gegner mit einem gezielten Tritt oder
Faustschlag zu Boden zu schicken. Jeder Normalsterbliche wäre
hier längst unterlegen gewesen.
    Die Vampire benahmen sich wie tollwütige Hunde. Sie setzten
alles daran, ihren Gegner fertig zu machen. Doch sie konnten
Hellmarks Ätherkörper nicht zu Fall bringen. Die
feinstoffliche Substanz, die er durch reine Willenskraft erzeugte und
die seinen Leib bis ins Detail kopierte, war nicht klein zu
kriegen.
    Nur ein Gedanke Hellmarks oder eine starke Ermüdung konnten
bewirken, daß Macabros verschwand.
    Und mit diesem Gedanken spielte Björn Hellmark.
    Er wollte seinen Zweitkörper auflösen, um die beiden
unheimlichen Eindringlinge, die nicht von dieser Welt stammten, aus
ihrer Reserve zu locken. Vielleicht hatte Molochos ihn bisher
geschickt belogen? Es war nicht auszuschließen, daß er
sich auf geheime Weise mit einigen seiner Schergen in Verbindung
gesetzt hatte und zum Angriff blies.
    Zweifel nagten in Hellmark. Er fragte sich – vorausgesetzt,
daß die beiden Flugvampire wirklich Molochos zu Hilfe kamen
– wie sie es anstellten, den weißmagischen Bannkreis der
Augen des Schwarzen Manja zu durchbrechen.
    Ob Molochos doch noch etwas auf Lager hatte, wovon er nichts
ahnte?
    Björn Hellmark

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